#9| Hilfe!

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Kurz war ich etwas erschrocken, doch wieso auch immer erwiderte ich den Kuss und meine Hände ruhten auf seinen Schultern. Es war still und ich wusste das es nicht richtig war, doch in dem Moment war es mir egal. In dem Moment war es richtig und obwohl ich wusste, dass dieser Moment nicht für ewig war, genoss ich es. Irgendwie...

Vorsichtig biss Mik in meine Unterlippe und ich lächelte. Es dauerte ein paar sekunden, ehe wir uns langsam lösten und wir uns in die Augen schauten. Auf seinen Lippen war wieder dieses lächeln. Vorsichtig erwiderte ich dieses.

"Du musst nicht gehen... bleib einfach bei mir. Für immer...", hauchte Mik gegen meine Lippen und seine Hände wanderten weiter zu meinem Hintern. Bestimmt und doch sanft drückte er mich noch näher an sich und mein Atem wurde unregelmäßig, als ich ihm so unglaublich nah war.
"Mik... das geht nicht", "und warum nicht?", ich unterbrach den Blickkontakt und schaute zur Seite.

"Jannik und meine Eltern sind dort drüben", Mik wurde unruhig. "Jannik?", "mein Bester Freund...", er nickte und spürte wie er sich wieder was beruhigte.

"Trotzdem bleib bei mir. Ein bisschen... bitte.", ich löste mich wieder ein stück von ihm. "Ich kann nicht. Mik es war schon schlimm genug das ich den Kuss zugelassen habe. Ich muss gehen!", "aber ich liebe dich doch!", ich erstarrte und schluckte, ehe ich aus dem Raum ging. "Man kann niemanden lieben, den man nicht kennt", sagte ich und Mik blieb still, sah mich flehend an und ich sah an seiner Körpersprache, das er mich am liebsten sofort wieder an sich gezogen hätte.

"Theo?", der schwarzhaarige drehte sich um und etwas müde blickten mich dennoch diese blauen Augen an. "Danke... für alles. Schöne grüße an Ali und Leon", "mach ich. Komm gut nach Hause", kurz umarmten wir uns ehe Theo mich zur Tür brachte. "Bitte Pass auf Mik auf", zuerst schien er verwirrt über dem Namen, doch er verstand schnell. "Mach ich... du. Also du magst ihn auch oder?", ich biss mir auf die Unterlippe und schaute zu Boden. "Ja... er ist echt toll..", kurz lächelten wir uns nochmal zu ehe ich aus dem alten Casino verschwand.

Sofort begrüßte ich die Kalte Nacht und ich zog meine Kapuze schnell über den Kopf. Sobald ich die Seitengasse verlassen hatte und nun so alleine auf der Hauptstraße stand, vermisste ich etwas. Nein. Ich vermisste jemanden und das gefiel mir gar nicht.

Hatte Mik mich mit einem einzigen Kuss um den Finger gewickelt? Ich schluckte. Bitte nicht... nicht er.
Er wusste genau was er tat. War das seine Absicht? Das ich mich in ihn verliebe und nie wieder von ihm wegkomme? Nein... nein so war Mik nicht, oder?!

Mit meinen Händen fühlte ich, ob mein Rucksack auf meinem Rücken auch zu war, ehe ich auch los lief. Mir war es unangenehm hier so alleine rumzulaufen und zur Abwechslung und Ablenkung schaute ich mir die vielen Geschäfte an. Die hatten hier ja echt alles!

Ich ging gerade um die Ecke, als ich stolperte. Ein kurzer Schmerzensschrei entwich mir, als ich meine Knie am harten Boden aufschürfte.
"Kannst du nicht mal aufpassen?!", ein Junge, vielleicht so alt wie ich zog mich wieder hoch. Obwohl Nein... der war definitiv älter!
"Was fällt dir eigentlich ein ihn anzurempeln?! Hm?! Was ist dein Problem?!", "sorry", murmelte ich, als der zweite Junge dazu kam und sich hinter mich stellte. Es war mehr als unangenehm wie ein Tier eingedrängt zu werden, doch dagegen machen konnte ich auch nichts.
"Nimm den Rucksack!", schneller als ich was tun konnte, wurde mir der Rucksack abgenommen und ich wurde im Nächsten Moment gegen die kalte Wand gedrückt.
Nicht auch das noch!

"Bist wohl im Falschen Abteil gelandet, hmm mein kleiner. Die ganzen Schlappschwänze und Jungfrauen sind n paar Straßen weiter", "lass mich in Ruhe!", fauchte ich und zog an meinen Armen, welche er aber sofort an der Wand fixierte.
"Sei mal ein bisschen netter zu mir kleiner. Ich kann, wenn ich will Sachen mit dir anstellen, von denen kannst du nicht mal träumen."

Voller Wut und Angst wollte ich ihm in den Schritt treten, doch reagierte er zu schnell. Nun war sein Bein zwischen meinen. Ich fühlte mich so hilflos und allein! Mik wo bist du nur?!

Ich erschauderte. Er war nicht hier. Sie könnten mich jetzt umbringen und keiner würde es hier merken.
"Was ziehst du denn für ein Gesicht mein kleiner? Komm schnell, dann tut es auch nicht weh!", raunte der Typ ins Ohr und von Sekunde zu Sekunde ging es mir schlechter.

"Jason. Lass ihn in Ruhe...", die Stimme von Theo ertönte und ich war verwirrt und zugleich erleichtert. Woher wussten sie das ich hier war?! War Mik auch hier?
"Ach nein. Wen haben wir den da, den kleinen Theo."

Der schwarzhaarige spannte seinen Kiefer an, doch sagte er nichts.
Der Junge, welcher wohl Jason hieß ließ mich los und wollte auf Theo drauf. Ich wusste nicht was ich tun sollte, ich war einfach zu schwach.. vielleicht hätten sie recht. Möglicherweise würde ich es ohne Theo, Mik und den anderen gar nicht hier aushalten, weil ich mir nicht zu Träumen wagen konnte was hier alles für Leute leben. Mörder? Vergewaltiger? Organverkäufer?!
Ich erzitterte in mir selbst und meine Knochen bebten.

Ein lächeln schlich sich auf meine Lippen, als ich sah, wie Ali und Leon auftauchten und sich neben Theo stellten.

"Psst!", schnell drehte ich meinen Kopf nach links und sah in Miks Gesicht. Mit seinem Kopf deutete er mir, dass ich ihm folgen sollte.
Vorsichtig schlich ich mich von meinem momentanen Standort weg in Richtung von Mik.
"Ey!", der Junge neben Jason drehte sich zu mir und wollte gerade auf mich losgehen, ehe Mik meine Hand nahm und losrannte...

•Kostory• Rebels of the NightWo Geschichten leben. Entdecke jetzt