•Kostory• Rebels of the Night

#39| Vereint

"Und was ist mit mir?"

Es war, als wären meine Tränen auf den Wangen stehen geblieben und mein Atmen hätte aufgehört. Ich schnappte vergeblich nach Luft und sah in die lächelnden Gesichter von Jannik und Theo, ehe ich mich ganz langsam, aus Angst es wäre nur eine Halluzination, umdrehte und jemanden an der Wand angelehnt sah. Nein... es war nicht irgendjemand.

Der dunkelblaue Kapuzenpulli, das raus gewaschene Rot in den Haaren, die funkelnden Rehaugen und das fast schon freche Grinsen, was man von ihm gewohnt war.
Ich war wie angewurzelt im Raum und konnte mich keinen einzelnen Schritt bewegen. Mik kam mit langsamen Schritten auf mich zu. "Hey bloß nicht so stürmisch, ich hab dich ja auch vermisst", witzelte er ironisch, als er vor mir stand und mir über die Wange strich.
Mit schnellen Bewegungen schüttelte ich den Kopf. Mit einem breiten Grinsen auf dem Gesicht und letztendlich noch mehr Tränen auf den Wangen, zog ich ihn so fest es ging in eine Umarmung wobei wir beide umfielen und mit dem Boden Bekanntschaft machten.

"I-Ich habe nie aufgehört an dir zu Zweifeln! Er sagte du kommst nicht aber ich wusste es okay! I-Ich liebe dich Mik. Ich liebe dich über alles und Bitte verlass mich nie, nie wi-", "sag einfach nichts, Okay? Wir sind hier. Lebendig und so werden wir auch hier rauskommen", Mik welcher unter mir lag, hatte ebenfalls Tränen in den Augen. Seine Augen waren Rot, so, als hätte er in den Letzten Tagen nichts anderes gemacht als geweint und ich ließ mich einfach fallen.
Spürte Miks Warmen Körper an meinem und mehr wollte ich nicht. Wollte ihn für immer bei mir haben und hoffte, dass dieser Albtraum nun endlich sein gottverdammtes Ende gefunden hatte.

Ich schaute ihm wieder in die Augen, welche nur so vor Freude glitzerten und dann? Dann legte ich endlich meine Lippen wieder auf die seine. Ein Gefühl was ich so vermisst hatte, weil es mir soviel Kraft und stärke gab wie nichts anderes.
Sekunden, die wie Minuten verstrichen und wir uns letztendlich voneinander lösten. Lächelnd stand ich auf, hielt Mik meine Hand hin, welche er sofort ergriff und ebenso aufstand.
Ohne zu zögern verschränkten wir sofort unsere Finger miteinander und sowohl wir, als auch die anderen wussten, dass wir diese auch nicht mehr so schnell lösen würden.

"Erzählt mir es... wie seid ihr hier hingekommen ohne das euch jemand gesehen hat? Wie habt ihr die Mauer bezwungen?! Und w-", "Heyy, alles mit der Ruhe", Mik lachte leise und wuschelte mir einmal durch die Haare. Sofort verstummte ich und lächelte ihn an. Vorsichtig lehnte mich leicht an ihn und grinsend legte Mik einen Arm um mich und hauchte mir einen Kuss auf die Schläfen. Noch nie hatte ich mich so befriedigt in Herz und Seele gefühlt, als ich Mik wieder in meine Arme schließen konnte.

"Wir müssen Leon danken... er hat den Kontakt zu Emilia gehabt und wir sind durch einen geheimen, unterirdischen Tunnel hier rein gekommen. Es tut mir so leid, dass wir dich so lange alleine gelassen haben, aber wir mussten wegen dem Mond bis zu dieser Nacht warten. Vor allem für Mik war es schlimm. Du warst ihm so nah und während dieser andere Junge bei dir war, konnte er nichts dagegen tun." Miks Kopf sank während Theos Worten und drückte meine Hand nur noch fester.
Er war tatsächlich Eifersüchtig...

"Dieser Junge ist nicht irgendwer", verwirrt schauten mich alle an und vor allem Mik schaute entsetzt zu mir. Er dachte doch wohl nicht, dass... Nein. Nein natürlich nicht!
"Dieser Junge... das Ist Tommy", "WAS"
Wir alle blickten zu Leon, welcher mich entgeistert ansah.
"B-Bist du dir sicher?!", fragte er nochmal genau nach und kam mir näher. Ich nickte.

"Darüber könnt ihr nachher noch genug reden, ihr müsst hier raus kommen, bevor irgendjemand noch was merkt!", die Frau die anscheinend Emilia hieß, kam etwas auf uns zu.
"Dann lasst uns doch durch diesen Tunnel gehen, welchen ihr gerade erwähnt habt", sagte ich schnell und sah Mik fordernd an.
Dieser schüttelte nur mit dem Kopf. "Auf dem Weg dahin haben uns auf einmal Jason und seine Mitläufer verfolgt, wir wollten dich nicht noch mehr in Gefahr bringen und deshalb haben wir den Tunnel zum Einstürzen gebracht. Jannik war so schlau und hat es geschafft Jason die Knarre wegzunehmen. Für den Notfall natürlich nur...", "und wie sollen wir hier jetzt raus kommen?!", ich wurde nervös, hatte keine Ahnung wie wir das hier Überleben sollten.

"Durch das Tor! Aber das kann man nur von außen öffnen...", "überlasst das Jannik und mir", Theo grinste den Blondhaarigen an, welcher nur nickte und ihn anlächelte.
"Dann ist das wohl beschlossene Sache! Am Besten wir gehen jetzt g-", "Dennis? Bist du hier?"
Ich hielt die Luft an, als ich die Stimme von Tommy vernahm.
Mik drückte meine Hand noch fester, was fast schon schmerzhaft war und ich ließ sie los. Mit schnellen Schritten ging ich zur Tür.
"Ich lenke ihn ab! Wir treffen uns an dem Tor", alle nickten bis auf Mik, dieser Kam auf mich zu, packte mich am Kragen und küsste mich.
Für wenige Sekunden hatte mein Puls wieder die Höchstform erreicht und mein Herz schlug schnell.
"Bald ist der Albtraum endlich vorbei und wir beide können ohne Angst zusammen sein, versprochen", ein Lächeln stahl sich auf meine Lippen und mit einem Letzten Blick zu Mik schloss ich hinter mir die Tür.

"Hey... alles in Ordnung?", Tommy kam mit schnellen Schritten auf mich zu, als ich ihm langsam entgegen kam. Tat so als würde ich mich umsehen.
"Was? Ja, ja klar!", lächelnd sah ich ihn an und grinsend zog er mich an sich. Ich schluckte.
"Alle sind schon am Lagerfeuer und du lässt es dir einfach entgehen? Eine Schande" Er lachte kurz, ehe wir zu dem Platz gingen, an dem das Lagerfeuer war.

Mein Blick ging zum Mond, welcher sich bereits ein Stück bewegt hatte.
Bitte lasst uns nicht zu spät kommen...