#12| Liebe

685 62 8
                                    

"Und du bist dir sicher das du nachher mit willst?", fragte ich Jannik welcher aus seinem Fenster Richtung Wald schaute. Zügig nickte der eben genannte und der Blondhaarige grinste mich an. "Immerhin muss ich doch deinen Lover kennenlernen", genervt verdrehte ich die Augen und schlug ihm gegen die Schulter. "Ich liebe ihn nicht...", "Jaja ist klar! Und warum hast du die letzten Drei Stunden nur von Mik geredet?", ich brummte auf. "Halt doch die Klappe Jannik!", murrte ich und drehte mich von ihm weg, doch Jannik lachte einfach nur.

Ich war nicht verliebt! Nicht in ein Mondkind! Nicht in Mik...

Still schaute ich auf meine Hände.
"Ich kann das nicht...", murmelte ich und legte meinen Kopf in meine Hände. "Was?", fragte der Blondhaarige mich und setzte sich neben mich.
"Ich kann nicht zurück zu ihm... man Jannik ich will nicht so enden wie Tommy...", sagte ich leise und Jannik strich mir über den Rücken. Ich war seit gestern Mittag bei ihm und auch, wenn wir uns die ganze Zeit beschäftigt hatten ging mir Mik nicht aus dem Kopf.

"Dennis... das mit Tommy war ein versehen. Die beiden haben nicht aufgepasst", "trotzdem! Wenn ich nicht mehr da bin, was dann?! Was ist mit Mama, Papa oder Elisa", ich war wütend auf mich selbst.

Warum musste ich mich von diesen blöden Gefühlen lenken lassen?
Warum musste ich unbedingt über die Grenze?
Warum hatte ich den Kuss zugelassen und warum hab ich schon wieder so ein Starkes Herzklopfen, wenn ich an den Kuss dachte?!

"Mik muss es echt drauf haben, wenn er es schafft dich mit einem einzigen Kuss rumzukriegen", Jannik lächelte mich an und ich zuckte mit den Schultern. "Oder ihr habt eine Bindung... sowas wie Tommy und Leonard", ich lachte auf. "Komm jetzt übertreibst du es aber... sowas gibt es nicht", lachte ich, doch Jannik schaute mich ernst an.

"Oh man Dennis... dir ist nicht mehr zu helfen.", murmelte er und wandte seinen Blick ab. Das gerade konnte er doch nicht ernst meinen?!

Die Turmglocke ließ uns zusammenzucken. 20 Uhr..

Jannik und ich standen auf und zogen uns stumm die Schwarzen Hoodies an. Es war einfach sicherer, als mit normalen Sachen rauszugehen.

"Letzte Chance. Willst du zu Mik oder willst du hierbleiben?", fragte mich Jannik mit hochgezogenen Augenbrauen und grinste mich schief an. Ich seufzte. "Am liebsten würde ich hier bleiben, aber um ein Gespräch komm ich wohl nicht rum...", sagte ich und wir zogen uns die Kapuzen über, als Jannik die Tür öffnete.

Seine Eltern waren zum Glück die Nacht weg, was gut für uns war. Irgendwas, war wohl in der Stadtmitte vorgefallen.

"Komm!", sagte ich und wir beide liefen die Straßen entlang. Die Lichter gingen langsam an und es wurde dunkler. Schon nach wenigen Minuten kamen wir im Wald an. Wir waren froh, dass uns keiner sah, denn das hätte auch ziemlich in die Hose gehen können.

"Sei leise!", murmelte ich als wir die Schwelle des Waldes betraten. Die Bäume erweckten fast schon zum Leben und durch den Wind sah es so aus, als würden sie uns greifen wollen. "Dennis... irgendwas ist hier", murmelte Jannik und drückte sich dicht gegen mich.
"Ja... ich weiß", sagte ich leise und zog ihn durch das Dicke Gestrüpp.

Nach längerer Zeit hörte ich schon die Musik der Mondkinder. Wir waren also schon über die Grenze gegangen...
Ich schluckte. Mik war also nicht mehr weit entfernt und mein Puls raste erneut als ich an ihn dachte. Verdammtes Herz!

"Dennis...", hauchte Jannik und zog am meinem Ärmel. Kurz brummte ich auf und drehte mich zu ihm um. Als ich die gelben Augen der Catcher sah versteifte ich mich.
"Janni... du rennst mir gleich sofort hinterher ist das klar?", kurz und langsam nickte er und ich griff nach seiner Hand.

"Los!", rief ich und rannte Richtung der Stadt. Ich hörte das Aufheulen der Wölfe und zog Jannik hinter mir her. Ich spürte wie er ab und zu halb stolperte.

Als ich den Asphalt unter meinen Füßen spürte wusste ich, dass wir gleich da waren. Es waren vielleicht 30 Meter die wir liefen, als ich mit Jannik in die Seitengasse einbog und die Tür hinter uns verschloss.
"Das war... knapp", murmelte er und fuhr sich über das Gesicht. Ich hatte meine Augen geschlossen und versuchte mich zu beruhigen.

"Ähm... Dennis?", ich öffnete meine Augen und wusste was los war.
"Kostas", hörte ich seine Stimme und schaute in die Rehaugen von Mik, welche nur wenige Meter von mir entfernt waren...

•Kostory• Rebels of the NightWo Geschichten leben. Entdecke jetzt