"Wird mir irgendjemand sagen können, in wiefern sich Sonnen- und Mondkinder unterscheiden?", die Klasse in der ich schon wieder seit mehreren Tagen saß wurde ruhig.
Vereinzelte Jugendliche meines Jahrgangs meldeten sich, doch mein Blick galt ganz allein dem Wald, welchen man von hier aus mehr als nur gut sehen konnte."Dennis?", ich zuckte kurz zusammen, als ich in das besorgte Gesicht meiner Geschichtslehrerin sah. "J-Ja?", etwas verwirrt schaute ich mich in der Klasse und sah, wie mich alle anschauten. "Ist alles okay bei dir?", fragte sie und folgte meinem Blick zum Wald, doch ich nickte nur. "Jaja klar! Alles gut...", sie nickte. "Nungut. Kannst du mir den Unterschied zwischen Sonnen und Mondkindern sagen?", noch immer lagen die Blicke auf mir und sah einige tuscheln. Ich seufzte...
"Es gibt außer dem Zeichen keine Weiteren Unterschiede. Sie sind genauso wie wir...", sagte ich ruhig und Frau Benger, welche sich derweil wieder der Tafel gewidmet hatte um meine Antwort zu notieren zog einmal mit der Kreide durch. Das hohe quitschen, was meine Ohren zum Schmerzen brachte ertönte und man hörte schreie von den Mädchen aus der Hintersten Reihe.
"Bitte? Dennis du willst uns doch nicht sagen, dass Sonnen- und Mondkinder auf einer höhe sind...", ich wollte so viel dazu sagen, doch nickte ich bloß was viele scharf die Luft einziehen ließ. "Was ist nur mit dem Los?", "Dennis wird verrückt!", viele Stimmen bekannter Menschen in meinem Kurs ertönten leise und verwirrt sah mich meine Lehrerin an. "Kommst du nach der Stunde bitte zu mir?", erneut nickte ich und sie nahm jemanden anderen dran..
Was war denn so schwer? Wieso können wir nicht einfach alle miteinader Leben? Ich vermisste Mik so sehr... es waren bereits vier Tage und Vier Nächte welche wir getrennt waren und mein Herz schrie förmlich nach ihm. Ich wollte so sehr jede Nacht zu ihm, doch mein Versprechen ihm gegenüber zerrte mich jedes mal zurück in das warme Haus meiner Familie.
Als das Klingeln letztendlich ertönte stand ich ruckartig auf und packte meine Sachen zusammen. Wollte eigentlich sofort gehen, doch Frau Benger hielt mich zurück.
Sie sah mich an, durchbohrte meinen Blick, mein Herz und ich fühlte mich unwohl, als würde sie alles in mir lesen können. Mein Blick ging von ihr zur Klasse, als mir auffiel, dass ich mit ihr der einzige im Raum war."Was ist nur los mit dir Dennis? Du warst mein bester Schüler, doch bist du so still im Moment und gibst so seltsame Antworten..", "schon Okay... ist ein bisschen stressig die letzte Zeit", leicht lächelte die Blondhaarige und schob ihre Brille zurecht.
"Hast du liebeskummer?", fragte sie und rutschte ein Stück näher zu mir. Ich zuckte mit den Schultern und sank den Blick. "So kann man es auch nennen...", murmelte ich und kuschelte mich weiter in den Pulli von Mik. "Wie heißt sie?", ich musste lächeln. "Es ist keine Sie", hauchte ich und sah meiner Lehrerin in die Augen. Diese lachte auch kurz. "Ihm gehört der Pullover, habe ich recht?"
Ich nickte und meine Frage sah sie wohl schon vorauskommen. "Du trägst ihn letzte Zeit sehr oft", "ich vermisse ihn ziemlich...", sie nickte verständlich.Mein Blick ging zu der Klassenuhr welche nun schon halb zwei zeigte.
Etwas erschrocken stellte ich mich richtig hin, als mir die Worte meiner Mutter einfielen, dass ich doch um 14 Uhr Zuhause sein sollte."D-Das tut mir jetzt wirklich leid, aber ich muss wirklich los!", "natürlich, aber Dennis?", ein letztes mal wand ich mich ihr zu und sah das hoffnungsvolle Lächeln in ihrem blassen Gesicht.
"Das mit deinem Freund wird schon noch. Ich glaube fest daran!", kurz lächelte ich ihr zu, als ich still den Klassenraum verließ.Mit schnellen Schritten lief ich die Große Hauptstraße entlang, auf welcher alles so schien wie die Letzten Jahre. Der Supermarkt auf der anderen Seite war voll besetzt, die Alten Leute beschwerten sich über die Jugendlichen und ab und zu gab es mal eine Schlägerei. Alles normal hier...
Ich zog erschrocken die Luft ein, als ich am Handgelenk gepackt und in eine Seitengasse gezogen wurde. Mein Herz schlug auf einmal ganz schnell, als ich gegen die kühle Steinwand gedrückt wurde, doch als ich in die mir allzu bekannten Rehaugen schaute wurde mir bewusst wer mich überhaupt so überrumpelt hatte.
"Mik..."
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•Kostory• Rebels of the Night
Fanfic(Abgeschlossen, Nicht überarbeitet) 《Erster Teil der RotN Dilogie》 Tag und Nacht, Nacht und Tag. Zwei Städte, ein Wald, Drei Regeln. Aber wer hält sich schon an Regeln, die vor Hunderten von Jahren aufgestellt wurden? Regeln die nach einem Krieg b...