Mein Herz hämmerte von innen gegen meine Rippen, sodass es schon fast schmerzte. Die Besorgnis bereitete mit Übelkeit, brachte mich zum Beten, dass ich mich nicht gleich übergeben müsste, und ließ meinen Kopf schmerzen, als würde jemand mit einem Hammer gegen meine Schädeldecke schlagen.
Und die Zeit, die ich im Aufzug verbrachte, wollte nicht vorüber gehen. Jede Millisekunde war wie eine Minute, jede Sekunde war wie eine Stunde, und jede Minute war wie ein ganzer Tag. Als würde ich in einer endlosen Zeitschleife stecken.
Die abstraktesten, die verwirrendsten, die absurdesten Gedanken und Vorahnungen zischten wie in Überlichtgeschwindigkeit an mir vorbei, als würde man in Coruscant die Bahn nehmen, aus dem Fenster schauen und versuchen bei dem schnellen Tempo ein Gebäude zu fokussieren, aber deine Augen streiken.
Nun streikte schon mein Gehirn, so weh tat es. Als wäre es überhitzt und abgestürzt wegen den ganzen Grübeleien, was ich davor nicht für möglich gehalten hätte, aber nun machte mir mein Gehirn mehr als klar, was alles möglich war. In Gedanken sah ich schon Rauchwolken aus meinen Ohren steigen.Ich erinnerte mich an genau diesen Tag vor sechs Jahren, als es noch keinen Jedi-Orden, noch kein Krieg, noch kein Fox gab.
Es war noch früh, die Sonne schien, ließ die Pfützen des Starkregens in der vergangenen Nacht wie Spiegel wirken, und die ersten Sonnenstrahlen schienen mir ins Gesicht, erwärmten es, kitzelten.
Ich öffnete meine Augen, musste kurz mein Gedächtnis auffrischen, wo ich mich befand, was für ein Tag war. Ich war leicht vergesslich.
Es war mein zwölfter Geburtstag.
Und in den Moment sprang die Tür auf.
Mein ein Jahr jüngerer Bruder Thion rannte wild durch den Raum, sprang auf mein Bett und kicherte: „Meine Lieblingsschwester hat heute Geburtstag! Du wirst aber ganz schön alt!"
Er zauberte mir immer wieder ein Lächeln ins Gesicht. Seine lustige, süße Art, seine strahlenden blauen Augen und sein helles, blondes Haar, ließen mein Herz dahinschmelzen.
Thion kuschelte sich dicht an mich, umarmte mich und flüsterte mit seiner zuckersüßen, kindlichen Stimme: „Alles Gute zum Geburtstag, große Schwester. Ich hab dich lieb."Eine warme Träne, die mir unbemerkt aus dem Augenwinkel lief, riss mich zurück in diese grausame Realität, aber nicht nur diese Träne.
Sondern auch die Türen des Aufzugs, die sich zischend und laut öffneten.
Der Vorraum vor dem großen Saal des Rates zeichnete sich vor meinen Augen wieder. Er war nicht leer. Meister Kenobi stand vor der Tür zum Rat.
„Crystalia..", sagte er ernst, kam auf mich zu.
„Meister!"
„Es dauert noch ein paar Minuten. Die letzten Besprechungen sind noch am laufen."
„Und ihr seid nicht dabei?"
„Nur bei den Wichtigsten...", meine er kühl und distanziert, schaute mir dabei nicht mal in die Augen, sondern aus dem kleinen Fenster raus in die tiefe, blutrote Abendröte.
Also schwieg ich erstmal. Und schwieg. Und schwieg.Man wurde aus ihm einfach nicht schlau. Er war auf einmal so kalt, so distanziert, dass ich das Gefühl hatte, er wurde ausgetauscht, als würde ich ihn nicht kennen.
Dort war irgendwas faul...Und dieser Befehl, dass der Rat mich SOFORT sprechen wollte, wer noch seltsamer. Sowas ist mir in meinen gesamten vier Jahren im Tempel nicht passiert.
Dabei ist gar nichts passiert...Und dann öffneten sich plötzlich die Türen zum Rat.
Mein Herz setzte kurz aus.
Ich hatte zum ersten Mal so eine Angst davor, was gleich passieren würde.Kenobi schaute mir kurz in die Augen, deutete mit der Hand einzutreten in diesen großen, lichtdurchfluteten Raum mit Sesseln in denen weise, erfahrene Meister saßen. Darunter auch Meister Yoda und Meister Windu, die mich geradewegs anstarrten, als sich die Türen öffneten.
Kurz zögernd machte ich endlich den ersten Schritt, meine Beine zitterten und ich wunderte mich, dass ich überhaupt noch die Koordination besaß, einen Fuß vor den anderen zu setzten.
Die Blicke brannten schmerzhaft in meine Haut ein, als ich endlich in diesem riesigen Raum drin war, aber so unwohl hatte ich mich noch nie gefühlt. Ich hatte kein Problem vor vielen Leuten zu stehen, aber in dem Moment war es ganz anders. Meine Gesichtsfarbe nahm wahrscheinlich einen rosafarbenen Ton an, aber noch nicht so, dass meine Wangen glühten.
In der Mitte auf dem großen Mosaik des Bodens blieb ich stehen, sah kurz raus in den blutroten Himmel. Ich glaubte zwar nicht an Aberglauben, aber die Farbe des Himmels bedeutete wahrscheinlich kein gutes Zeichen, so sehr ich auch nicht versuchte daran zu denken.
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My Clones ~ Eine Star Wars Story (Abgeschlossen)
FanfictionCrystalia Riou. Eine Schülerin von Obi-Wan Kenobi und in der ganzen Galaxis bekannt. Doch fast niemand weiß etwas über ihre schlimme Vergangenheit. Auch wenn sie schon viel durchgemacht hat, gerät sie häufig in Schwierigkeiten und Tiefen, woraus sie...