Larry Stylinson One Shots I

One Shot 11

Louis fluchte leise vor sich hin, Heute war einfach nicht sein Tag. Die ganze Zeit stolperte er über irgendwelche Kleinigkeiten oder sogar seine eigenen Füße. Wie gerade eben. „Lou? Was ist los? Alles in Ordnung?“ Der Angesprochene drehte sich um und sah in grüne Augen. Automatisch verflog seine schlechte Laune und er lächelte Harry leicht an. „Ja. Heute ist nur nicht mein Tag. Ich glaub, ich sollte heute auf der Bühne ein bisschen langsam machen. Sonst passiert noch irgendetwas...“ Harry runzelte die Stirn. „Hm. Beschrei es nicht, Lou. Ich geh mich jetzt umziehen. Verletze dich nicht, okay?“ Harry musterte ihn noch einmal eindringlich und lief dann aus dem Raum in die Umkleide. Die anderen saßen schon fertig auf der Couch, und auch Louis hatte sich schon umgezogen und setzte sich jetzt neben Liam. „Man Liam. Ich hab ein verdammt ungutes Gefühl bei dem Gedanken an die Show heute...“ Liam sah mich nur ruhig an. „Hm. Dann solltest du heute wirklich langsam machen. Muss ja nicht sein, dass dir was passiert. Vor allem würde Harry sich nicht beherrschen können und dir sofort helfen wollen. Da bin ich mir sicher. Da interessiert es ihn auch nicht, dass eure Beziehung dadurch veröffentlicht wird.“ Louis sah ihn an und musste leicht lächeln. Er wusste, dass sein Freund Recht hatte. Harry war einfach zu beschützerisch in dieser Hinsicht. Aber irgendwie war es total süß, dass er sich immer so schnell so große Sorgen um ihn machte. Aber sie waren eigentlich immer total unbegründet. Louis lehnte sich zurück und schloss die Augen. Das würde eine anstrengende Show werden. „So. Dann lasst uns anfangen. Lasst uns die Bühne rocken!“ Harry kam zu den anderen, stellte sich vor das Sofa und grinste sie alle breit an. Sie alle standen auf, stellten sich im Kreis auf und legten die Arme umeinander. Ihr Ritual vor jedem Auftritt. Egal wie spät dran sie schon waren, es wurde immer durch geführt. Danach stürmten sie alle auf die Bühne. Schon da stolperte Louis leicht. Liam sah ihn mit einer hochgezogenen Augenbraue an. Sein ganzer Gesichtsausdruck drückte nur eins aus: Mach bloß vorsichtig. Louis zog einen Mundwinkel zu einem schiefen Grinsen hoch. Er hatte es gewusst. Diese Show würde hart werden. Er musste sehr vorsichtig sein. Kein herum-springen, kein Blödsinn machen mit Niall oder einem der anderen, kein von-hier-nach-da-rennen. Louis lachte zwar viel und lief mit den Jungs über die Bühne, aber er selber machte nichts. Kurz bevor Strong dran kam, Liam redete gerade mit den Fans, fing es auch noch an zu regnen. „Super. Noch bessere Chancen hinzufallen.“ - „Was hast du gesagt?“ Louis drehte seinen Kopf zur Seite. Zayn sah ihn fragend an, aber Louis schüttelte nur lächelnd den Kopf. „Nichts wichtiges, hab nur laut gedacht.“ Zayn nickte nur grinsend und stand dann, gefolgt von Louis, auf. Sie wollten für Strong wieder auf den vorderen Teil der Bühne. Louis atmete tief durch und lief langsam los. Es war ziemlich rutschig, aber er würde es schon irgendwie schaffen. Er musste. Sonst würde Harry eventuell noch eine Dummheit begehen. Und das war das letzte, dass er wollte. Während sie nach vorne liefen rutschte Louis das erste Mal aus. Zayn konnte ihn gerade noch abfangen, bevor er hinfiel. Kaum stand Louis wieder, sah er sich nach Harry um. Er musste sehen, ob er ihn beobachtet hatte. Harry sah zu ihnen und sah ihn mit einem besorgten Gesichtsausdruck an. Ab jetzt musste Louis noch vorsichtiger sein. Harry würde jetzt wegen jeder Kleinigkeit neben ihm stehen. Er bedankte sich bei Zayn und sie liefen weiter nach vorne, zu den anderen dreien. Sie standen also vorne an der Bühne und Liam redete immer noch irgendetwas mit den Fans. Die Bühne stand inzwischen unter Wasser, es war alles nass und die Jungs selber sahen aus, als ob man sie mit Klamotten unter die Dusche gestellt hatte. Sie alle waren klatschnass, aber der einzige, der ziemlich umher schlitterte, war Louis. Die anderen standen alle sicher auf ihren Beinen. Louis fühlte sich total unwohl und wusste nicht so recht, was er machen sollte, um nicht wieder aus zu rutschen. Während Zayn sang blieb er einfach recht ruhig stehen und lief nicht sonderlich viel durch die Gegend. Er lächelte den Fans zu, winkte ihnen, zwinkerte dem ein oder anderen Mädchen mal zu und las ein paar der Plakate, die die Mädchen hier hinein geschmuggelt hatten. Louis musste lächeln bei den ganze Sachen die er gerade las. Als er hörte, dass Harry den Refrain anstimmte, drehte er sich von den Fans weg und lief ein wenig weiter in die Mitte der Bühne. Der Doncaster Junge sah die ganze Zeit auf den Boden, lächelte und biss sich auf die Unterlippe, bei dem Gedanken daran, was dieses Lied Harry und Louis bedeutete. Es war so viel mehr, wie nur ein kleines Lied. Es war IHR Lied. Auch wenn das niemand der Fans offiziell wusste. Aber sie dachten es sich. Bevor er sein Solo anstimmte, grinste er noch einmal und unterdrückte sich ein Lachen. Egal was sie taten, ihre Fans kamen dahinter und glaubten ihnen nicht. Er sang sein Solo und sah dabei die ganze Zeit mit einem Lächeln auf den Lippen zu den Fans. Er versuchte tunlichst darauf zu achten, nicht zu Harry zu sehen. Das tat er bei den Proben schon oft genug. Als er fertig war, suchte er aber den Augenkontakt. Er hielt es einfach nicht aus. Als er ihm in die Augen sah, ging sein Herz auf und er musste noch mehr lächeln. Er lief wieder ein paar Schritte auf der Bühne, da er viel zu weit abseits stand. Allerdings war er so sehr in Harry‘s Augen vertieft, dass er nicht aufpasste, und sofort wieder ausrutschte. Er riss die Augen auf und ruderte wild mit den Armen, aber es nützte nichts. Er fiel hin. Er bekam noch mit, wie Harry aufhörte zu singen und Sekunden später jemand neben ihm saß und ihn leicht schüttelte. „Lou? Verdammt, Louis!“ Louis hatte die Augen zu gekniffen, da ein stechender Schmerz durch seinen Knöchel gefahren war. Jetzt öffnete er sie langsam wieder und sah direkt in zwei grüne Augen. Harry saß dicht neben ihm und sah ihn besorgt an. Louis hörte noch, wie Liam sich bei den Fans entschuldigte, dass sie das Lied abgebrochen hatten, aber sie mussten einfach nachsehen, ob es ihrem Bandkollegen gut ging. Kurze Zeit später saßen auch Zayn und Liam bei ihm, Niall unterhielt unterdessen die Fans. Naja, er versuchte es zumindest. Die, hauptsächlich, jungen Mädchen waren alle viel zu geschockt. Sie hatten viel zu viel Angst, dass Louis etwas ernstes passiert sein könnte. Also gab der Ire recht schnell auf und gesellte sich zu den anderen. Er setzte sich hin und legte, nicht so wie die anderen, die es hinter sich gelegt hatten, sein Mikrofon neben ihm auf den Boden. „Mensch Harry, jetzt beruhige dich! Er lebt doch noch! Also kann es nicht so schlimm sein.“ Ein kleines Kichern ging durch die Fans, doch nur Niall bemerkte es. Er runzelte die Stirn. Sie hörten sie? Wie? Dann fiel es ihm ein. Sein Mikrofon. Es lag zu dicht an allen. „Lass mich doch Liam. Ich darf mir Sorgen um Lou machen, genau wie du um Sophia oder Zayn um Perrie. Oder Niall um sein Essen.“ - „Hey!“ Niall sah Harry empört an und konnte es nicht fassen, was dieser gerade gesagt hatte. Hatte er wirklich die Beziehungen der vier anderen mit der von ihm und Essen verglichen?! Niall war total geschockt, bis ihm klar wurde, dass Harry sich und Louis wahrscheinlich gerade geoutet hatte. Er sah sich um und sah, wie die anderen ich mit aufgerissenen Augen ansahen. Und er hörte die Fans ausrasten. Tja, dann war wohl jetzt klar, was Harry gerade getan hatte. Niall zog die Augenbrauen hoch und kaute auf seiner Unterlippe. Was wollten sie jetzt sagen, um das ganze zu vertuschen? Er sah zu den beiden. Louis und Harry sahen sich erschrocken an, Zayn und Liam waren aufgestanden und deuteten Niall, ebenfalls aufzustehen. Sie verdeckten ihre Mikros und teilten dem Iren mit, was sie jetzt tun würden. Sie hatten jetzt genug davon. Die zwei Jungs hatten sich lange genug versteckt. Jetzt war dieses Versteckspiel vorbei. Und wenn das Management die zwei raus werfen wollte, würden die anderen drei einfach austreten. Sie hatten keine Lust mehr darauf. Die Jungs litten darunter. Sie wollten sich endlich öffentlich zeigen und Händchen halten und sich küssen. Niall spurtete zu Josh und flüsterte ihm etwas zu. Der nickte, rief den anderen beiden dasselbe zu und sie fingen an die ersten Takte zu spielen. Und sobald die Fans das Lied erkannt hatten, kreischten sie alle los und die, die es bis zu diesem Moment noch nicht getan hatten, zückten ihre Handys und fingen an zu filmen oder zu twittern. In diesem Moment war es wohl allen klar. Larry war real. Und als Liam dann anfing zu singen, wurde es wieder ein wenig leiser. Sie wollten das Lied genießen. Und im Refrain, als Harry dann langsam mal Louis aufhalf und ihn stützte, während er mit ihm zum überdachten Teil der Bühne ging, fingen die Fans an, lauthals mit zu singen. Und als Niall die nächste Strophe anstimmte, saßen Louis und Harry inzwischen unter dem Dach und sahen sich an. Harry redete auf Louis ein, dass er mehr auf sich hätte aufpassen sollen und dass er mehr auf ihn hätte aufpassen sollen. Aber Louis verdrehte nur die Augen und beschloss, dass er genug davon hatte, und er hatte die Botschaft der Jungs verstanden. Er hatte genug davon. Er wollte sich nicht mehr verstecken. Er wollte der Welt endlich zeigen, dass er und Harry glücklich waren. Er nahm Harry‘s Gesicht in die Hände und sah ihm leicht lächelnd in die Augen. Harry hatte endlich aufgehört zu reden und sich zu entschuldigen und sah seinen Freund einfach nur geschockt an. Er konnte nicht glauben, dass Louis das tun würde, was er dachte, das er tun würde. Er würde doch nicht, hier, vor tausenden Fans, vor tausenden Kameras, vor quasi der ganzen Welt, küssen?! Doch noch bevor er ihn fragen konnte, was er da vorhatte, hatte Louis ihm schon seine Lippen aufgedrückt. Zuerst war er ziemlich perplex, doch schon nach kurzer Zeit ließ er sich fallen und die beiden genossen den Kuss. Die anderen sangen gerade wieder den Refrain, hatten inzwischen ihre Mikrofone in die Ständer gesteckt und fingen jetzt, mit den Fans zusammen, laut und heftig zu klatschen. Sie beendeten das Lied ein wenig früher und gesellten sich dann zu den beiden Turteltauben. Sie fielen sich alle in die Arme und hielten diese Gruppenumarmung ein paar Minuten aufrecht. Louis und Harry bedankten sich die ganze Zeit immer wieder bei ihren Bandkollegen und besten Freunden. Diese lächelten einfach nur und waren froh, dass sie ihren Freunden hatten helfen können. Jetzt wurde alles gut. Das Management würde sich nicht quer stellen, das wussten sie. Was wollten sie denn auch tun? Sie konnten nichts ändern. Und verbieten auch nicht. Sie hatten es endlich geschafft. Louis und Harry waren endlich öffentlich zusammen. Sie konnten endlich draußen zusammen herum laufen. Sie konnten sich öffentlich küssen. Sie lösten sich langsam von einander und Louis und Harry fielen sich gleich wieder in die Arme um sich zu küssen.