One Shot 42

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Mit Tränen in den Augen sah Louis auf sein Handydisplay. Wieso gingen sie alle immer gegen ihn? Klar, besser gegen ihn als gegen Harry. Aber wieso denn immer alle? Jeder von ihnen bekam ein wenig Hass ab. Aber er bekam immer viel zu viel. Jeder ging gegen ihn. Und besonders in letzter Zeit war es wirklich schlimm. Sie schienen ihn im Moment extremst zu hassen.Er hatte aber keine Ahnung warum. Er schluckte, versuchte, den Kloß in seinem Hals los zu werden. Harry würde gleich wieder zu Hause sein. Und wenn er ihn dann weinend finden würde, würde er ebenfalls traurig werden. Also musste er ganz schnell aufhören zu weinen. Doch das war einfacher gesagt als getan. Louis versuchte es wirklich, doch irgendwie wollte die Tränen nicht stoppen. Frustriert ließ er sich auf das Bett fallen, vergrub seinen Kopf in dem Kissen. Das Handy lag neben ihm, noch immer waren seine Benachrichtigungen geöffnet, in denen in letzter Zeit wirklich viele Hass Tweets zu lesen waren. Louis verstand es auf der einen Seite, denn er brachte es ja wirklich zu nichts. Aber andererseits verstand er es überhaupt nicht. Er hatte ihnen nie einen Grund gegeben, sie zu hassen. Er hatte immer versucht, seine Fans mit Respekt und freundlich zu behandeln. Wieso also hassten sie ihn so sehr? Er war wirklich zu nicht zu gebrauchen, ja. Man merkte es ja jetzt. Nicht einmal aufhören zu weinen konnte er. Er war wirklich zu nichts im Stande. Schwer atmend weinte er leise in sein Kissen hinein. Er wusste, er wollte aufhören. Sonst würde Harry ihn sehen. Und Harry sollte doch denken, dass er stark war. Er sollte den schwachen Louis nicht sehen. Niemals. Also musste er sich beruhigen, bevor er zurück kam. Louis blickte auf die Uhr. Er hatte noch eine knappe halbe Stunde. Er schloss die Augen und vergrub sein Gesicht wieder in seinem Kissen. Wieso war sein Leben in letzter Zeit nur so zum kotzen? „Lou? Ich bin wieder da!“ Louis Kopf schnellte nach oben, mit großen Augen sah er zur Tür. Wieso war er denn schon da? Hecktisch erhob der Doncaster Junge sich und sah sich um. Das Bad. Er könnte duschen gehen oder so. Dann würde Harry wahrscheinlich nicht kommen. Er stolperte zur Schlafzimmertür und riss sie auf. Und blickte direkt in funkelnde grüne Augen. Er senkte seinen Kopf und drehte sofort um, wollte weg laufen. Doch eine Hand drehte ihn an seiner Schulter und hielt ihn an seinem Platz. Die andere Hand des Lockenkopfes packte sein Kinn und drückte seinen Kopf sanft hoch. Seine Stirn war gerunzelt, in seinen Augen lag pure Besorgnis. „Was ist los, Lou?“ Louis schluckte, schloss die Augen und schüttelte den Kopf leicht. „Nichts.“ Seine Stimme war rau und leise, fast nur ein Hauch. Sein Freund zog eine Augenbraue hoch, sah ihn skeptisch an. „Das glaube ich nicht, Baby. Du würdest nicht weinen wenn nichts wäre. Was ist los?“ Noch immer sah sein Freund auf den Boden, traute sich nicht, ihn anzusehen. Seufzend ließ dieser sein Kinn los, drehte ihn wieder um und lief mit ihm zum Bett, auf welches sie sich fallen ließen. Harry setzte sich neben Louis, seinen Arm schlang er um seine Schulter und zog ihn noch ein wenig näher an sich. Seine Hand strich über seine Schulter, zog dort immer wieder unsichtbare Kreise. Nach kurzer Zeit, als Harry gerade fragen wollte, was denn jetzt los sei, klingelte das Telefon des Jüngeren. Harry drehte sich um und hob es hoch. Es hatte genau neben ihm gelegen. Er entsperrte das Telefon und sah darauf. Doch sein Blick wurde immer besorgter, trauriger und deprimierter. Und dann fiel Louis ein, warum. Er hatte das Telefon neben sich gelegt, mit den geöffneten Benachrichtigungen. Harry legte das Handy neben sich und stand auf. Louis schloss die Augen. Würde er ihn jetzt auch verlieren? Er vergrub sein Gesicht in seinen Händen und weinte. Harry hatte sich inzwischen vor den Älteren in die Hocke gesetzt und nahm jetzt vorsichtig seine Hände herunter. „Lou, Baby, sieh mich an. Komm schon, sieh mir in die Augen.“ Langsam hob er seinen Blick, erwiderte den stechenden Blick des grünäugigen vor sich. Dabei schniefte er und die Tränen liefen noch immer. Harry ließ seine Hände los, legte sie an seine Wangen und entfernte die Tränen sanft. „Louis, du darfst nicht auf diese Personen hören. Sie sind doch nur eifersüchtig. Du bist perfekt, Louis. So wie du bist. Jedes Haar an dir, jede kleine Falte, vor allem deine Lachfalten, sind unheimlich süß. Und sie machen dich zu dem, der du bist. Und so wie du bist, Lou, so bist du perfekt. Und deine Stimme ist perfekt. Sie verpasst jedes Mal eine Gänsehaut. Vor allem deine Solos in Little things, Over again und so. Louis, für mich bist du perfekt. Und wenn wir die anderen Jungs, unsere Familien und die Fans fragst, werden die das nur bestätigen. Louis, du bist ein wundervoller Mensch. Du bist unheimlich nett, charmant, hilfst anderen Leuten, hast immer ein Lächeln auf den Lippen und immer einen Witz in petto. Aber wenn es mal ernst wird, bist du der erste, der die Ernsthaftigkeit der Lage manchmal erkennt. Ohne dich wären wir nicht wer wir sind. Sieh doch nur, nur durch dich ist Liam so geworden, wie er geworden ist. Ohne dich hätte Niall öfter keine Gründe um zu lachen. Und wer wäre Niall, wenn er nicht lachen könnte? Zayn hätte niemanden, über den er den Kopf schütteln könnte oder mit dem er zusammen einen Joint rauchen könnte. Und ich... Louis, ohne dich wäre ich am Ende. Ich liebe dich über alles. Was diese Leute sagen oder denken ist nicht wichtig. Wichtig ist, dass wir, die Personen, die in deinem Leben eine Rolle spielen, so denken. Die anderen sind nicht wichtig. Lou, Baby, versprichst du mir, dass wenn du so etwas wieder liest und Probleme hast, mir Bescheid sagst? Dass du versuchst, gar nicht erst auf sie zu hören?“ Harry's Blick war liebevoll, und dennoch bestimmt. Seine Augen bohrten sich in die seines Freundes, welcher noch immer weinte. Doch diese Tränen waren Tränen der Rührung. Was Harry gerade gesagt hatte, machte ihn zum glücklichsten Menschen der Welt. Und er hatte Recht. Also, nicht mit seinen ganzen Komplimenten. Sondern damit, dass es nur wichtig war, dass Harry, seine Freunde und seine Familie so dachten. Er musste versuchen, diese Leute zu ignorieren. Ein kleines, minimales, Lächeln schlich sich auf seine Lippen. Seine Hände schlangen sich automatisch um den Nacken des Lockenkopfes und er zog ihn fest zu sich. Seinen Kopf vergrub er in dessen Schulter und er weinte leise dort hinein. „Versprochen, Haz. Ich liebe dich auch über alles. Danke. Vielen Dank. Für alles.“ er entfernte sich wieder ein bisschen, sah in seine Augen und lächelte ihn ehrlich an. Seine Tränen waren inzwischen auch versiegt und auch Harry konnte endlich wieder lächeln. „Nicht dafür.“ Er zog den Kleineren zu sich auf den Boden, ließ sich nach hinten fallen, sodass er auf dem Boden saß, und zog Louis auf seinen Schoß. Dann drückte er sofort seine Lippen auf die des Älteren. Als sie sich dann schwer atmend lösten, saßen sie einfach noch kurz dran und sahen sich tief in die Augen. Den restlichen Tag verbrachten die beiden auf dem Sofa, auf das sie gewechselt hatten, und irgendwann spät abends wechselten sie wieder in Bett, wo Harry Louis all seine Bedenken weg küsste und in den hintersten Teil seines Gehirnes verbannte.

Larry Stylinson One Shots IWo Geschichten leben. Entdecke jetzt