One Shot 33 // Kinder...?

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„Wieso denn nicht Harry?" - „Louis, nein! Ich will jetzt mal ein wenig Zeit mit dir allein genießen. Und nicht wieder darüber streiten. Bitte!" Erschlagen hob ich meine Hände. „Okay, okay. Tut mir Leid." Ich seufzte. Wieso wollte er nicht mit mir darüber reden? Wir hatten vor zwei Jahren die Band aufgelöst. Und seitdem hatten wir die 'Zeit zu zweit', wie Harry sie nannte, ausführlich genossen. Also, wieso war er immer noch so dagegen? Ich schlich mit gesenktem Kopf und den Händen in den Hosentaschen ins Wohnzimmer und ließ mich auf die Couch fallen. „Lou, du bist jetzt aber nicht sauer, oder?" Harry biss sich auf der Unterlippe herum und sah mich unsicher an. Ich schüttelte den Kopf und lächelte ihn an. „Nein, um Gottes willen. Das wäre doch total bescheuert. Haz, ich bin nicht sauer. Ich versteh es nur einfach nicht. Und ich würde es gerne verstehen. Wirklich." Harry ließ sich seufzend neben mich fallen. „Louis... wir hatten all die Jahre mit der Band wenig Zeit für uns. Ich will jetzt einfach mal ein wenig mit dir allein sein." Wie oft hatte er das schon gesagt? Immer wieder hatte ich diese Ausrede gehört. „Haz, ich liebe dich über alles, das weißt du. Aber... könntest du mal bitte aufhören mich anzulügen und mir die Wahrheit sagen? Seit zwei Jahren haben wir Zeit für uns. Das kann es einfach nicht sein. Egal was es ist, es kann nicht so schlimm sein, dass du es mir nicht erzählen kannst." Irgendwann würde ich noch mit ihm verzweifeln. Wieso konnte er mir nicht einfach sagen, was los war? Harry schluckte schwer, er spielte nervös mit seinen Händen. Ich drehte mich endgültig ganz zu dem Lockenkopf und legte meine Hände auf seine. „Haz, Baby, komm schon, was ist los? Du kannst mir alles sagen, das weißt du doch." Langsam hob er seinen Kopf und ich sah direkt in diese wundervollen grünen Augen. Diese Augen, die ich so sehr liebte. In denen ich mich immer wieder verlor. In denen ich mich sogar während unserer Trauung vor einigen Jahren verloren hatte. War nicht wirklich der günstigste Augenblick. Aber ich konnte es einfach so schwer verhindern. Vor allem damals, mit all diesen Sachen drumherum. Dem Standesbeamten. Der Deko. Und dem Anzug. Verdammt, dieser Anzug...Er hatte mich wirklich fertig gemacht. Allein der Gedanke... Okay, Louis, konzentriere dich. So wird das nichts. So fällst du nur wieder aus heiterem Himmel über deinen Ehemann her und ihr werdet nie darüber reden. „Lou..." Er stieß einen tiefen Seufzer aus. Und dann kam mir ein Gedanke, warum er es mir nicht sagen wollte. Ich ließ meine Hände von seinen gleiten und stand auf. Mit wässrigen Augen sah ich auf ihn hinunter. „Ich bin bei Liam, wenn du mich brauchst." Damit drehte ich mich um und lief zur Garderobe. „Louis, jetzt warte doch!" ich hörte schnelle Schritte hinter mir. „Wieso gehst du denn jetzt?" Ich drehte mich zu ihm um und zog meine Jacke an, während ich ihn ansah und versuchte, die Tränen noch zurück zu halten. „Weil ich es verstanden hab. Du willst es mir nicht erzählen. Aber das könntest du mir auch einfach sagen! Du weißt genau, dass ich dich noch nie zu irgendetwas gezwungen habe! Nie! Ich war immer verständnisvoll, egal, wie bescheuert deine Begründungen zum Teil waren! Ich habe dir nie einen Grund gegeben, Geheimnisse vor mir zu haben. Aber jetzt hast du eines. Und es wäre nicht einmal so schlimm, wenn du es wenigstens zugeben würdest. Aber du lügst mich an! Du lügst mir mitten ins Gesicht! Harry, ich liebe dich, verdammt! Ich habe dich immer geliebt und ich werde es immer tun! Und das solltest du doch langsam mal wissen. Warum sonst hätte ich dich heiraten sollen? Warum sonst hätte ich diesen ganzen Mist während One Direction durchmachen sollen? Glaubst du, das war alles nur ein Witz? Ich liebe dich so sehr, Haz. Du bist mein Leben. Meine Welt. Mein ein und alles. Ohne dich würde ich zusammen brechen. Aber ich halte es nicht aus, dass du mir so schamlos ins Gesicht lügst! Bedeute ich dir so wenig?" Und in diesem Moment war es vorbei mit meiner Selbstbeherrschung. Die Tränen liefen mir in Strömen aus den Augen, ich sah Harry nur unklar und verschwommen vor mir. Ich schloss kurz die Augen und hob die Hand, als ich hörte, wie Harry nach Luft schnappte um etwas zu sagen. „Nein. Sag jetzt einfach nichts. Ich brauch jetzt etwas Zeit für mich. Ich bin in ein oder zwei Stunden wieder da." Ich drückte ihm einen kurzen Kuss auf die Wange, immerhin war er immer noch mein Ehemann und ich liebte ihn abgöttisch, dann verschwand ich aus der Haustüre. Hoffentlich würde er respektieren, dass ich jetzt ein wenig Zeit brauchte. Ich musste meine Gedanken sortieren. Und wer könnte mir da besser helfen, als Liam? Unser Daddy Direction. Ich lächelte. Inzwischen war er wirklich Daddy. Sophia und er hatten eine kleine Familie gegründet. Genau wie Zayn und Perrie. Sogar Niall's Frau war schwanger. Wobei unser kleiner Ire es ganz schön schnell angegangen war mit Hochzeit und allem. Aber er liebte sie. Und sie ihn, das sah man. Und ich verstand einfach nicht, worauf Harry noch warten wollte. Wir wurden doch nur älter. Wollte er irgendwann mit 50 oder 60 eine richtige Familie gründen? Verdammt, er musste ja nicht ja sagen! Er sollte nur endlich mal vernünftig mit mir reden! Das würde mir schon reichen. Aber nicht einmal das tat er. Seufzend kam ich bei Liam an und klingelte. Sophia, hochschwanger, öffnete mir und lächelte mich an. Sie strahlte immer so eine unglaubliche Zufriedenheit aus, das man sich sofort frei und unbeschwert fühlte, wenn man sie sah. „Hey Soph. Ist dein Mann da? Ich müsste mal mit ihm reden." Und leider Gottes kannte mich Sophia inzwischen zu gut. „Was ist los? Du hast doch nicht etwa Streit mit Harry, oder?" Ich zog nur einen Mundwinkel hoch. Sie schnappte sich meinen Arm und zog mich rein. „Liam bringt nur schnell den Kleinen ins Bett. Zieh dir doch so lang schon mal die Jacke und die Schuhe aus. Ich mach dir so lange einen Tee." Louis nickte nur. Wiederworte würden nichts bringen. Diese Frau hatte ein Durchsetzungsvermögen, das war nicht normal. Ich ließ mich seufzend auf die Couch fallen, schloß die Augen und legte den Kopf in den Nacken. Ich hasste es, mit Harry zu streiten. Für mich gab es fast nichts schlimmeres. „Schatz, wer war an der Tür und was - oh, hey Lou. Was machst du denn hier?" Liam ließ sich neben mich fallen, auf seinem Gesicht ein zufriedenes kleines Lächeln, in seinen Augen dieses Strahlen, das er immer hatte, wenn er auf der Bühne stand oder Sophia oder seinen Sohn sah. Dieser Idiot war wunschlos glücklich. Er hatte eine eigene kleine Familie. Und ich? Mein Ehemann redete nicht einmal mit mir über Kinder. Ich sah ihn an und lächelte leicht. „Ich will das auch, Li. Aber Harry... er weigert sich, auch nur mit mir darüber zu reden! Wir hatten eine kleine Auseinandersetzung und ich musste erstmal raus." Mein Blick schweifte auf meinen Schoß. „Louis, was genau ist passiert?" Liam legte einen Arm um mich und drückt mich ein wenig. Und dann fing ich an, ihm alles zu erzählen. „Ich hab ein bisschen überreagiert, oder?" Liam nickte nur. „Ein wenig. Aber ich versteh dich. Er sollte darüber wirklich mit dir reden. Geh nach Hause und versuch einfach, noch einmal mit ihm zu reden. Das wird schon, Lou. Ich kenne Harry doch. Eigentlich kann er dir keinen Wunsch abschlagen." Liam brachte mich noch zur Tür und verabschiedete mich dann. Und den gesamten Weg von ihm zu uns, dachte ich über seine Worte nach. Harry konnte mir keinen Wunsch abschlagen? Na, dann müsste ich vielleicht nur meine Geheimwaffen auspacken. Ich grinste und schloss nebenbei die Haustür auf. „Haz? Baby, es tut mir Leid! Ich weiß, ich hab überreagiert. Es ist nur einfach mit mir durch gegangen. Ich versteh, wenn du nichts mehr mit mir zu tun haben willst, aber-" Schockiert blieb ich in der Wohnzimmertür stehen. Im Wohnzimer saß Harry, neben ihm ein kleines Mädchen und ein kleiner Junge. Und verdammt, die zwei waren seine Ebenbilder. „Harry, was ist hier los?" Da ließ man ihn mal 2 ½ Stunden allein, und dann das. „Lou, ich... oh verdammt." Er fuhr sich mit den Händen über das Gesicht. „Das sagt man nicht hat Mama gesagt!" Ich musste grinsen. Die Kleine war ganz schön frech. Ich legte den Kopf schief und lief ganz in die Wohnung. „Harry, wer sind diese Kinder?" Ich sah dabei die ganze Zeit zu den zwei, die mich ebenfalls neugierig musterten. „Das... das sind Luke und Lilly. Meine Kinder." Ich nickte nur. Seine Kinder also. Halt, Moment, WAS?! Mein Kopf schnellte zu Harry, ich sah ihn mit großen Augen an. „Was?" Meine Stimme war nur ein Flüstern. Nein, das konnte nicht wahr sein. Das war ein Witz. Harry sah mich an, in seinen Augen eine verdammt große Unsicherheit, er biss auf seiner Unterlippe herum und sein Bein wippte auf und ab. Wie immer, wenn er nervös war. „Meine Kinder." „Aber... wie... wann..." Ich ließ mich, fertig mit der Welt, vor den zweien auf den Boden fallen. Ich hörte, wie Harry schwer einatmete. „Können wir in der Küche reden?" Ich nickte nur und stand langsam auf. Harry schaltete noch den Fernseher ein, wahrscheinlich damit die zwei beschäftigt waren. Und kaum war er ebenfalls in der Küche, fing er auch ohne Umschweife an. „Während du weg warst, war jemand vom Jugendamt da. Die Mutter der beiden hatte einen Autounfall, die Großeltern leben in Amerika und... ich bin alles, was die zwei noch hier haben." Ich nickte. Dann fiel mir aber etwas viel wichtigeres ein. Harry hätte mich niemals betrogen. Das heißt, die zwei waren älter als unsere Beziehung. Und wahrscheinlich nur aus einem One Night Stand entstanden. „Die Mutter der beiden war ein kleiner One Night Stand von mir. Verzweiflung, denk ich mal." Ich nickte wieder nur. Ich war sprachlos. Heute morgen noch diskutierten wir darüber, dass ich Kinder wollte. Und jetzt, nun, jetzt hatte ich indirekt welche. „Wie alt sind die zwei genau?" Harry sah mich mit einem undefinierbaren Blick an. „Lou, du glaubst doch nicht, dass ich dich -" - „Haz, ich weiß, dass du mich nicht betrügen würdest. Ich will trotzdem wissen, wie alt die zwei sind." Ich lächelte ihn an. Und endlich, endlich entspannten sich seine Gesichtszüge. „7 ½. Sie haben ein paar Tage vor dir Geburtstag." Harry lächelte mich sanft an. „Louis, ich weiß, ich habe heute morgen noch gesagt, ich will keine Kinder, aber... ich kann die zwei doch nicht im Stich lassen." Ich zog nur eine Augenbraue hoch. „Habe ich das von dir verlangt? Nein du Idiot. Wir behalten die beiden natürlich. Und, wenn es für dich in Ordnung ist, würde ich die zwei adoptieren. Dann sind sie offiziell unsere Kinder." Ich lief auf ihn zu und legte meine Arme um seinen Nacken. Gott, wie hatte ich diesen Mann vermisst. „Damit bin ich so was von einverstanden. Das wäre wirklich wundervoll, Lou. Ich liebe dich. Und es tut mir Leid, was heute Morgen war. Nur, weißt du, ich hatte Angst, kein guter Vater zu sein." Sein Blick wanderte auf den Boden, während seine Hände hinter meinem Rücken, beziehungsweise schon fast an meinem Hintern, verschränkt waren. „Harry, sieh mich an." Langsam hob er seinen Blick und ich konnte wieder in diese wundervollen grünen Augen sehen. „Haz, du wirst ein wundervoller Vater. Schau mal, Lux hat dich geliebt. Und sie tut es immer noch, so ganz nebenbei. Du kannst wundervoll mit kleinen Kindern. Weißt du noch, der Kleine, den du auf die Bühne geholt hast? Der hatte auch einen ziemlichen Narren an dir gefressen. Genau wie alle meine Schwestern und Ernest. Lottie hat dich ja schon fast vergöttert. Kinder lieben dich, Haz. Und deine eigenen werden das erst Recht tun. Also hör auf, dir so viele unnötige Gedanken zu machen." Harry lächelte mich an, an seinen Wangen erschienen seine wundervollen Grübchen. Und dann, endlich, senkte er seinen Kopf und presste seine Lippen auf meine. Endlich fühlte ich mich wieder komplett. Wie hatten mir diese Lippen den ganzen Tag über gefehlt. Wie hatte ich dieses Gefühl in meinem Bauch vermisst. „Ich liebe dich so sehr, Louis." Ich grinste ihn nur glücklich an. „Na komm, jetzt kümmern wir uns mal um die zwei Styles' im Wohnzimmer. In den nächsten Tagen müssen wir dann auch deiner Mutter, meiner Mutter und den Jungs Bescheid sagen. Sonst fragen die sich noch, warum wir auf einmal zwei Kinder haben." Kichernd lief in zurück ins Wohnzimmer, auf dem die zwei eng aneinander gekuschelt auf der Couch lagen. Nur das Licht des Fernsehers beleuchtete die beiden. Fasziniert blieb ich im Türrahmen stehen. Mein Herz ging auf bei dieser Szene. Von hinten schlangen sich zwei Arme um mich und ich lehnte mich lächelnd an meine Mann. „Lassen wir sie heute da liegen?" Ich nickte nur, nicht in der Lage, etwas zu sagen. Diese Situation war einfach zu goldig. Harry löste sich langsam von mir und ging Richtung Couch. Er schaltete den Fernseher aus und breitete dann sanft eine Decke über die zwei aus. Dann drückte er jedem der beiden noch einen kleinen Kuss auf die Stirn. Kurz blieb er noch vor ihnen in der Hocke, dann kam er zu mir zurück. Ich lächelte ihn sanft an und drückte ihm einen kurzen Kuss auf die Lippen, als er dann endlich vor mir stand. „Zweifle nie wieder an deinen Fähigkeiten als Vater. Du wirst der beste Dad, den die zwei haben könnten." Harry drückte mir kurz seine Lippen auf die Wange. „Und du der beste Daddy. Ich liebe dich über alles, Lou." Ich schlang meine Arme um seinen Bauch und drückte mich fest an ihn. „Ich liebe dich auch. Lass uns schlafen gehen. Ich habe das Gefühl, dass es ab morgen ziemlich anstrengend wird." Harry lachte nur rau auf, bevor wir uns dann voneinander lösten und Hand in Hand in unser Schlafzimmer gehen. Endlich waren wir eine kleine Familie. Und wer weiß, vielleicht würden noch weitere Kinder folgen? Doch das hatte auf jeden Fall noch Zeit.

Larry Stylinson One Shots IWo Geschichten leben. Entdecke jetzt