Harry's p.o.v.:
Ich saß, wie jeden Tag, auf einem Stein neben der Weide, auf der meine Schafe grasten. Lächelnd beobachtete ich sie alle dabei. Ich war nicht der einzige, Jia beobachtete sie alle auch. Sie war eine Schäferhündin und meine einzige Freundin. Sie war die einzige, die mich verstand. Seufzend sah ich in den Himmel. Ein paar Wolken zogen auf. Stirnrunzelnd sah ich auf meine Schafe. Was sollte ich machen? Ich war fast einen halben Tagesmarsch von meiner Scheune entfernt. Und das Gewitter würde früher kommen, dass wusste ich. Seufzend fuhr ich mir meiner Hand über das Gesicht. Irgendwas musste mir einfallen. Meine Schafe waren im Moment nicht besonders robust, ich wusste nicht warum. Wahrscheinlich hatten sie sich einen Virus eingefangen und waren durch diesen geschwächt. Ich musste sie also irgendwo unterstellen, sonst würden eventuell einige von ihnen nicht überleben.Ich stand auf. Vielleicht würde einer der Bauern in der Gegend mir erlauben, mich mit ihnen in einer der Scheunen unterzustellen. Viele der Bauern waren Gott sei Dank recht freundlich. Ich pfiff Jia zu mir, wir mussten los, bevor das Unwetter anfing. In einem schnellen Schritt trieb ich die Schafe vor mir her. Wir mussten uns beeilen, bevor das Wetter noch um schwang. Mit gerunzelter Stirn trieb ich die Schafe voran und sah immer wieder in den Himmel. Die Wolken zogen sich immer dichter zusammen, der Himmel wurde schon fast schwarz. Seufzend trieb ich sie noch ein wenig schneller an. Ich hatte nicht mehr viel Zeit. Gerade als ich die ersten Scheunen und Häuser sah, fing es an zu tröpfeln. Fluchend trieb ich die Schafe weiterhin an. Super, jetzt würde ich auch noch nass werden. Und dann musste ich auch noch ziemlich lange laufen, da die ersten Häuser keine Scheune besaßen. Ich brauchte aber jemanden, der eine Scheune besaß, damit meine Schafe sich unterstellen konnten. Als ich endlich ein Haus mit einer gefunden hatte, war ich bereits ziemlich nass. Ich konnte nur hoffen, dass die Bewohner uns aufnehmen würden. Ich klingelte und ein alter, glatzköpfiger Mann öffnete die Tür. Er trug nur eine Boxer und ein Tanktop, dass ziemlich dreckig aussah und auch nur bedingt seinen großen Bauch bedeckte. Seine Stirn war gerunzelt, sein Ausdruck an sich nicht sehr begeistert. „Was?" Seufzend fuhr ich mir mit der Hand über das Gesicht. „Tut mir Leid, wenn ich Sie störe. Ich bin vom Unwetter überrascht worden und wollte fragen, ob es in wohl möglich wäre meine Schafe in ihrer Scheune unterzustellen. Sie sind im Moment ein wenig anfällig und -" Noch bevor ich geendet hatte schlug er mir die Tür vor der Nase zu „Vielen Dank auch." Grummelnd drehte ich mich um und lief weiter. Wenn hier alle Einwohner so waren, würde ich mit meinen Schafen wohl unter einem Baum schlafen müssen. Tief durch atmend machte ich mich auf den Weg zu Haus Nummer zwei. Der Regen prasselte dabei weiterhin stark auf mich ein, verhinderte eine gute Sicht und inzwischen war ich mehr als nur nass. Zitternd klingelte ich an der zweiten Tür. Ein junges Mädchen, vielleicht 16, öffnete die Tür. Mit großen Augen sah sie mich an, dabei hatte sie ein kleines Lächeln auf den Lippen. „Hey. Sind deine Eltern da?" Sie schüttelte energisch den Kopf. Stirn runzelnd sah ich sie an. „Okay, und mit wem wohnst du dann hier?" - „Meinem Bruder." Sie grinste mich frech an. Wollte die mich ärgern. „Ich hol ihn ja schon. Louis!" Noch während sie mit mir redete, drehte sie sich um und schrie nach ihm. Kopf schüttelnd stand ich in der Tür, die Schultern hochgezogen. Langsam fing ich an zu zittern. Es windete und ich war nass. Kurze Zeit später kam ein junger Mann an die Tür, vielleicht ein oder zwei Jahre älter als ich. Er lächelte mich an und legte seinen Kopf schief. „Kann ich Ihnen helfen?" Gott sei Dank, ich schien bei eindeutig netteren Leuten gelandet zu sein. „Tut mir Leid wenn ich störe, aber das Unwetter hat mich erwischt und ich wollte fragen, ob es möglich ist, meine Schafe in Ihrer Scheune unter zu stellen.Sie sind im Moment ziemlich angeschlagen und bei dem Wetter will ich ungern weiter." Immerhin hatte er mich ausreden lassen. Er zuckte mit den Schultern und drehte sich dann um, während er mit mir redete. „Klar, einen Moment. Ich hol nur meine Jacke und helfe Ihnen dann schnell." Na endlich jemand der mir helfen wollte. Gemeinsam trieben wir meine Schafe in die Scheune. Er legte Jia noch eine Decke, einen Napf mit Wasser und einen mit ein wenig Hundefutter hin. Dann rannten wir zu seinem Haus. Ich hätte mich ja mit einer Decke zufrieden gegeben, mit der ich mich zu meinen Schafen gelegt hätte, aber er bestand darauf, dass ich im Haus schlief. „Willst du ein paar trockene Klamotten? Sie werden vielleicht ein wenig zu klein sein, aber das ist wahrscheinlich immer noch besser als die nassen Sachen, nicht wahr?" Schüchtern nickte ich. „Ich will aber wirklich keine Umstände machen, ich-" Er drehte sich einfach um und stieg die Treppen hinauf. „Papperlapapp. Setz' dich einfach schon mal auf die Couch, ich komm gleich wieder." Lächelnd tat ich, was er verlangte. Besser hätte ich es wirklich nicht treffen können. Neugierig sah ich mich um. Vor der Couch war ein Fernseher an der Wand, darunter ein kleiner Fernsehschrank. Überall hingen Fotos von jungen Mädchen, einem Ehepaar und zwei etwas älteren Paaren. Wahrscheinlich alles Familienfotos. Lächelnd betrachtete ich die Bilder genauer. Auf den Fotos auf denen alle abgebildet waren, fiel mir ein Junge immer wieder ins Auge. Er hatte blaue Augen und braunes Haar, außerdem immer ein unschuldiges Lächeln auf den Lippen. Allerdings könnte ich schwören, etwas freches in seinen Augen zu sehen. „So hier. Die Sachen sind mir ein wenig zu groß, sollten dir also ganz gut passen, denk ich. Hoffe ich." Grinsend legte er mir Klamotten in den Schoß. „Ich bin in der Küche und mach uns Tee, ja?" Ich nickte und sah ihm noch hinterher. Dabei konnte ich nicht verhindern, dass mein Blick auf seinen Hintern fiel und ich mir bei dieser Ansicht auf die Unterlippe biss. Er hatte einen verdammten Knackarsch. Kopf schüttelnd stand ich auf und zog mich schnell um. Sie passten gerade so, allerdings zeigte das T-Shirt ein Stück freie Haut, sobald ich mich streckte. Die nassen Klamotten hing ich einfach über den Kamin an der rechten wand neben dem Sofa. Ich fühlte mich hier wirklich wohl. Lächelnd schlenderte ich in die Küche. Jedenfalls in die Richtung, in der ich sie vermutete. Und ich lag sogar richtig. Es war ein kleiner Raum, an der einen Seite die Theke, mit Herd Spülmaschine und Waschbecken, auf der anderen ein Tisch mit 6 Stühlen. „Ah, sie passen. Perfekt." Er sah mich grinsend an und ich lächelte leicht zurück. „Ja, vielen Dank nochmal." Er winkte nur ab, während er zwei Tassen in die Hand nahm. „Lass uns wieder ins Wohnzimmer gehen, die Couch ist bequemer als die Stühle hier." Grinsend lief ich ihm hinterher und ließ mich neben ihn auf die Couch fallen. Den ganzen Abend lang saßen wir auf der Couch redeten, lachten, tranken Tee und lernten uns wirklich gut kennen. Ich hätte nie gedacht, dass es ein so toller Abend werden würde. Irgendwann mitten in der Nacht verabschiedete Louis sich dann, davor gab er mir aber natürlich noch eine Decke, und ging in sein Schlafzimmer. Ich machte es mir auf der Couch bequem und schlief recht schnell, mit den Gedanken bei Louis, ein.
Am nächsten Morgen wurde ich durch ein lautes Poltern und einen fluchenden Louis geweckt. „Lottie, verdammt, was tust du da? Lass Fizzy in Ruhe und deck endlich den Tisch! Fizzy, geh Daisy und Phoebe wecken, na los." ich rieb mir über die Augen und streckte mich dann gähnend. Ich wollte gerade aufstehen, als Louis durch die Tür kam. „Oh verdammt, wir haben dich geweckt, oder? Tut mir Leid, manchmal geht es mit mir durch." Grinsend sah ich ihn an. Er sah mich total zerknirscht an, seine Haare lagen ziemlich unordentlich auf seinem Kopf und er hatte ein verknittertes T-Shirt und eine verdammt tief hängende Jogginghose an. Schluckend zwang ich mich, den Blick abzuwenden und sah ihm wieder ins Gesicht. Louis sah mir mit einer hochgezogenen Augenbraue und einem schiefen, frechen Lächeln an. „Fertig?" Ich senkte sofort meinen Kopf, meine Wangen wurden unnatürlich warm und ich war mir sicher, so rot wie eine Tomate angelaufen zu sein. Aber hey, ich war auch nur ein armer Typ, der ewig keinen Freund mehr hatte. „Aw, wie süß. Du musst nicht rot werden. Ich nehme es sowieso als Kompliment. Ich hab Frühstück gemacht, kommst du?" Damit grinste er mich noch einmal an und drehte sich dann um, um in die Küche zu laufen. Seufzend stand ich ebenfalls auf und lief ihm hinterher. Während dem Frühstück redete ich viel mit den Schwestern von Louis, die im Moment bei ihm wohnten, da seine Mutter in den Flitterwochen war. Nach dem Frühstück redeten wir noch ein wenig, ich half Louis mit aufräumen und zog mir dann meine inzwischen frisch gewaschenen Sachen an. Dann halfen mir die Mädchen noch meine Schafe aus der Scheune zu holen, bevor ich mich von ihnen allen verabschiedete. Bei Louis angekommen, wusste ich nicht wirklich, wie ich mich verabschieden sollte. Doch er zog mich einfach in eine Umarmung. „Es würde mich freuen dich irgendwann wieder zu sehen, Harry." Er drückte mir noch einen Kuss auf die Wange und ließ mich dann vollkommen verdattert zurück. Und genau so blieb es den ganzen Weg nach Hause auch noch. Er wollte mich wieder sehen. Und das würde er früher als gedacht.
Nur knapp eine Woche später stand ich wieder vor seiner Tür. Dieses mal jedoch ohne Schafe und es regnete auch nicht. Eigentlich schien sogar die Sonne. Und Louis freute sich unheimlich mich zu sehen. Und als ich abends ging, hatte ich das Gefühl, mein Herz würde mir raus gerissen werden. Ich wollte bei ihm bleiben. Deswegen kam ich auch nur zwei Tage später wieder. Und das wurde zur Angewohnheit. Alle zwei Tage tauchte ich bei ihm auf. Und irgendwann fragte ich ihn, ob er mit mir ausgehen wollte. Wir hatten ein wundervolles Date nach dem anderen, bereits nach dem zweiten waren wir fest zusammen. Und zogen bereits nach einem halben Jahr zusammen. Ich hielt es ohne ihn einfach nicht aus. Daher packte ich meine Sachen und zog zu ihm. Wir mussten natürlich sein Schlafzimmer umbauen, da ein Einzelbett ein wenig eng geworden wäre, doch all das waren Nichtigkeiten. Denn endlich hatte ich jemanden gefunden, mit dem ich mir eine längere Beziehung vorstellen konnte. Denn immer, wenn er mich berührte, kribbelte meine Haut und eine Gänsehaut überzog meinen Körper. Wenn er mich küsste, egal wo, randalierten die Schmetterlinge in meinem Bauch und die Glückshormone flossen in jede einzelne Zelle meines Körpers. Es war ein unglaubliches Gefühl. Und es wurde nie schwächer. Auch nach drei Jahren und unserer Hochzeit nicht. Und als wir darüber nachdachten, ein Kind zu adoptieren und es dann auch irgendwann taten, wurden all diese Glücksgefühle nur noch stärker. Und die Bilder in seinem Wohnzimmer wurden immer mehr. Genau wie unsere Liebe mit jedem Tag stärker wurde.
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Larry Stylinson One Shots I
FanfictionIch veröffentliche hier Larry Stylinson One Shots. Sehr viel Fluff. ^-^ Wünsche werden gerne angenommen :D // 29.11.14: #50 in Fanfiction *~* // 21.07.15 #30 in Fanfiction (ohne Worte... ♡)