Der Schnee unter meinen Füßen knirschte, als ich mit schweren Schritten meinen Weg durch den Wald bahnte. Ein kalter Windstoß wehte durch mein braunes Haar und versperrte mir für kurze Zeit die Sicht. Tollpatsch dachte ich mir, als ich an einer Baumwurzel hängen blieb und in den Schnee plumpste. Meine Hände gruben sich tief in den Schnee während ich mich abstützte und vorsichtig wieder aufrichtete. Ich klopfte mir den Schnee von der Kleidung und setzte meinen Marsch fort.
Die Musik der Party die ich gerade verlassen hatte, dröhnte noch immer im Hintergrund und ein paar Jugendliche die höchstwahrscheinlich auch auf der Party waren, rannten an mir vorbei. Ein Junge mit blondem Haarschopf rammte mich an der Schulter und ich fiel Gewaltsam zu Boden.
"Pass doch auf!" Führ ich ihn wütend an und blickte ihm finster hinterher. Deshalb hasste ich Partys, sie waren voller rücksichtsloser Deppen.
"Bullen!" rief eine Männliche Stimme die von der Party zu kommen kam. Erst wenige Sekunden später drang dieses Wort in mich ein und ich realisierte was es bedeutete. Shit! Ich rappelte mich schnell hoch und beobachtete wie mehrere Streifenwagen mit Blaulicht um das riesen Feuer parkten und Jugendliche in alle Richtungen zu rennen schienen. Ich rannte ebenfalls los, verlor jedoch schnell die Orientierung. Ich rannte wie eine Irre durch den Wald, während mir das Adrenalin durch jede Ader meines Körpers raste.
Plötzlich stieß ich mit einer starken Brust zusammen und für einen kurzen Augenblick befürchtete ich das ich in einen Bullen reingerannt war. Als ich meinen Kopf hob schaute ich in das Gesicht eines Jungen, dessen Haare unter einer Mütze versteckt waren. Die Nacht und der bewölkte Himmel machten es mir schwer, viel von seinem Gesicht zu erkennen aber seine moosgrünen Augen stachen wie ein Lichtstrahl in der Dunkelheit hervor. Sie waren mit schwarzem Eyeliner umrandet und wirkten dadurch düster und gefährlich.
"Wohin des Weges?" fragte der der Typ mit seiner tiefen rauchigen Stimme, die definitiv zu seinem schaurigen Aussehen passte. Ich schluckte schwer und merkte wie sich ein Kloss in meinem Hals bildete als sich seine Hände um meine Hüfte schwangen. "N-nachhause." ich machte einen Schritt zurück, was ihn dazu veranlasste seinen Griff zu verstärken. „Lass mich los." Bat ich ihn mit zittriger Stimme.
„Wie heißt du?" Fragte er stattdessen, seine Hände immernoch um meine Hüfte geschlungen.
„H-hope."
„Hope, schöner Name."
„Danke."
Ich drehte angeekelt meinen Kopf zur Seite als sein warmer Atmen meinen Hals streifte und seine kühlen Hände sich dann an ihn legten. Eine Locke die unter der Mütze hervorragte kitzelte mich im Gesicht. „Sei keine Spielverderberin." Ein schelmisches Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus derweil er von mit abließ und ein paar Schritte zurück machte.
Panisch schaute ich mich nach einem Ausweg um, ich hatte keinen blassen Schimmer wo ich war und das Lagerfeuer das vorhin auf der Party gebrannt hatte, war auch nirgends zu sehen. Was, wenn ich einfach rennen würde, vielleicht schaffte ichs zur nächsten Straße oder ich würde ein paar anderen Partygästen über den Weg laufen. Alles war mir im Moment lieber als bei diesem gruseligen Typ zu bleiben.
„Eine schöne Nacht, nicht wahr?" Er drehte sich um, verschränkte die Arme hinter dem Rücken und entfernte sich wieder ein paar Schritte von mir.
Das war meine Chance.
Ohne zu zögern rannte ich los. Ich rannte so schnell mich meine Füße tragen konnten, weg von diesem Psycho Punk.
Das Adrenalin das in diesem Moment durch meinen Körper raste, veranlasste mich dazu, noch schneller zu rennen. Ich bahnte mir den Weg durch den Wald und schlug unzählige Äste aus dem Weg. Einer der Äste peitschte mir ins Gesicht und ich spürte wie die Stelle taub wurde und dann zu brennen begann. Ich legte vorsichtig meine Hand darauf ohne auch nur eine Sekunde daran zu denken, anzuhalten.
Das Blut gefror mir buchstäblich in den Adern als sich zwei starke Hände grob um meine Schultern legten und ich binnen Sekunden nach hinten gerissen wurde. Erschrocken blickte ich in die von Eyeliner Umrandeten Augen die mich nun wütend anfunkelten. Sein Blick wanderte auf meine Wange, die dank des dummen Astes Blutverschmiert war. Für einen kurzen Augenblick verschwand das intensive grün in seinen Augen und dunkle Venen bildeten sich darunter. Innerhalb Sekunden verblassten die Venen wieder und seine Augenfarbe nahm wieder die eines intensiven grünes an.
Ich zuckte leicht zusammen als er mit seinen kalten Fingern über die Wunde in meinem Gesicht fuhr.
„Das passiert wenn du versuchst, vor mit Weg zu laufen."
Ich stieß mich von ihm weg und startete einen erneuten Fluchtversuch, doch ich kam nicht mehr wie 2 Meter. Seine Hand griff grob nach meinem Handgelenk und zog mich wieder zu ihm. „Das würde ich nicht nochmal versuchen." Mit diesen Worten umklammerte er mein Handgelenk so fest, das ich vor schmerz auf den Boden sackte. Ein Schmerzensschrei entfuhr mir als er nun auch mein anderes Handgelenk nahm und es gewaltsam drückte.
„Hör auf! Bitte!" Eine warme Träne rollte über meine Wange.
Ein lautes Lachen entsprang seiner Kehle und er legte den Kopf in den Nacken. „Wieso denn? Der Spaß fängt doch erst richtig an."
Wieder glitten seine Hände zu meiner Schulter und dann an meinen Hals, sanft strich er mein braunes Haar auf die Seite und legte meinen Kopf in seine Handhöhle. Mein Körper befand sich in einer Art starre als die dunklen Venen unter seinen Augen wieder hervor traten, wie auch die schwarzen Augen. Sein Mund öffnete sich und weiße Fangzähne kamen zum Vorschein. Meine Augen weiten sich und ich wollte losschreien doch ich fand meine Stimme nicht. Ich hämmerte mit aller Gewalt mit meinen Fäusten gegen seine Brust und versuchte mich von ihm los zu reißen, doch er ließ nicht von mir ab. Stattdessen verzog er sein Gesicht zu einer unmenschlichen Fratze und stieß seine Fangzähne bis zum Anschlag in meinen Hals.
Für einen Moment konnte ich weder etwas spüren, fühlen, sehen oder hören, es war so, als würde der Biss mir für einige Sekunden meine Sinne rauben. So schnell sie gegangen waren, waren sie auch wieder da. Der schmerz traf mich wie eine Faust ins Gesicht. Die Stelle an der die Vampirzähne in meinem Hals versunken waren brannte wie Feuer. Endlich fand ich meine Stimme wieder und ich fing lauthals an zu schreien. Der Schmerz der durch meinen Körper jagte lies meine Beine zittern und ich spürte wie sie unter mir weg kippten. Mein schrei erstarb. Ich schloss die Augen und lies mich einfach fallen. Ich war zu schwach um meine Augenlieder offen zu halten. Ich nahm den Rest der sich ereignete nicht mehr wirklich wahr, ich merkte nur noch, wie sich meine Augenlieder nun entgültig schlossen und ich weg trat.
* * *
Ich zog scharf die Luft ein und setzte mich Kerzengerade auf. Verwirrt schweifte mein Blick durch den Raum. Ich erkannte ein paar Poster und Bilder die an einer Wand über dem Schreibtisch hingen. Erleichtert schnaufte ich auf. Ich war in meinem Zimmer.
Erschöpft stand ich auf und schlürfte ins Badezimmer. Ich rümpfte die Nase als ich mein Spiegelbild erblickte. Die tiefen Schatten unter meinen Augen deuteten auf zu wenig Schlaf hin und die rote Schramme, die ich mir gestern bei meiner Flucht durch den Wald zugezogen hatte, war doch nicht so schlimm wie ich anfangs gedacht hatte. Langsam fuhr ich mir mit meiner Hand über meinen verspannten Nacken, ich zuckte zusammen als ich über eine dunkel rote Stelle an meinem Hals fuhr. Langsam hob ich meine Haare und trat näher an den Spiegel. Mein Gesicht lief Kreidebleich an als ich realisierte was dort pragte.
Eine Bissspür, die mit getrocknetem Blut verschmiert war.
Panik machte sich in mir breit und mir wurde schlecht, als ich ein Notizblatt, das am Rande des Badezimmerspiegels hing, sah.
Die Nachricht schnürte mir die Kehle zu.
„Du weißt ja, was passiert, wenn du irgendjemand von mit erzählst. -Harry"
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Hoffentlich hat euch das erste Kapitel gefallen :)
Ihr würdet mich sehr sehr Glücklich machen wenn ihr Voten und Kommentieren könntet :)
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Undead | H.S. (ON HOLD!)
FanfictionDurch Zufall trifft Hope auf den gefühlskalten Vampire Harry. Er strahlt gerade zu die Präsenz von Gefahr und Ärger aus. Hope weiß wie gefährlich und toxisch Harry für sie ist, doch das hindert sie nicht daran Gefühle für den Untoten Bad Boy zu ent...