Im schweigen beobachtete ich wie sein Wangen die vereiste Einfahrt hinunter fuhr und dann in der dunklen Nacht verschwand. Ich verharrte noch einen Moment in der eisernen Kälte, bevor ich die Tür schloß und die Wärme von drinnen mich begrüßte.
Für eine Weile war ich in meine Gedanken versunken, bis ich merkte, dass ich ihn garnicht gefragt hatte, ob er mit mir zum Ball gehen wollte. Wenn er am Freitag nichts vor hatte, würde er bestimmt ja sagen, oder? Er hatte mich geküsst und hatte auch vor gehabt, öfters mit mir abzuhängen. Bevor ich mir weiter darüber den Kopf zerbrechen würde, zog ich mein Handy aus der Hosentasche und tippte eine SMS an Jason.
Hey Jason, hast du Freitag schon was vor? Wenn nicht, hast du lust am Freitag mit auf den Weihnachtsball zu kommen?
- Hope
Ich überlegte lange, änderte den Inhalt gefühlte zehn Mal bevor ich dann endlich auf Senden drückte. Ich presste mir das Handy an die Brust und hoffte er würde ja sagen. Wenige Minuten später vibrierte es in meinen Händen. Der Bildschirm zeigte eine neue SMS. Ich drückte auf öffnen.
Hey, klar. Ich hol dich gegen halb 8?
Freu mich! Jason.
Es überraschte mich, dass er ungefähr wusste, wann der Ball anfangen würde, machte mir darüber aber nicht weiter Gedanken. Morgen müsste ich Emily auf jedenfall alles erzälhlen, vom Kuss bis hin zur Zusagen für den Ball.
* * *
Ich strich mein dunkelblaues Kleid aus Spitze glatt und schnürte den schwarzen Gürtel um meine Taillie. Es passte perfekt, der weiche Stoff des Kleides lag nicht zu weit und nicht zu dicht an meiner Haut. Meine brauen vollen Haare fielen in Wellen über meine Schulter, und dank der dichte meines Haares, war meine Wunde, die noch immer auf meinem Hals pragte, kaum sichtbar. Der braun-grüne Kontrast in meinen Augen und der helle Tein, lies meine vollen pinken Lippen aufleuchten.
Emily hatte mich für den Ball heute Abend geschminkt und ich war sehr zufrieden mit dem Ergebniss, zwar trug ich heute etwas mehr als normalerweiße aber es war genug, dass es noch immer natürlich aussah. Ich warf noch einen letzten prüfenden Blick in den Spiegel, ehe ich zurück in mein Zimmer ging um meine Schuhe und den Clutch zu holen.
Bevor ich mein Handy in den Clutch legte, warf ich noch einen Blick darauf. Es war 19:23 Uhr, eine ungeöffnete Email befand sich in meinem Postfach. Die Emailadresse von der ich die Nachricht erhalten hatte, war mir unbekannt, ich öffnete die Mail und ein Brief einer Praxis wurde geöffnet.
Sehr geehrte Frau Hope Olivia Moore,
Wir freuen uns über ihre Anfrage nach einem Termin in unserer Praxis für Drogenabhängige. Bitte kommen sie am 26.12. um 11.00 Uhr in unsere Praxis, dort wird ihnen Herr Doktor Montgomery sie in das Programm einweisen. Informationen zu dem Lageplatz der Praxis finden sie unten.
Wir bedanken uns hiermit, dass sie sich für unser Programm entschieden haben.
Moment mal, was? Praxis für Drogenabhängige? Geschockt starrte ich auf den Bildschirm. Bestimmt war das nur ein schlechter Streich, doch beim genaueren betrachten der Email, merkte ich, dass dies eine weitergeleitete Email war. Wut ballte sich in mir auf als ich den eigentlichen Absender sah. James William Moore. Mein Hass gegenüber meinem Vater war in diesem Moment unbeschreiblich. Nur weil er einen Joint, der nicht einmal mir gehörte, gefunden hatte, hieß das noch lange nicht , dass ich Drogenabhängig war. Beim Gedanke daran, was mein Vater von mir dachte, wurde mir schlecht. Noch nie hatte er so schlecht über mich gedacht und das war alles meine Schuld. Ich hätte ihm von Thayers heimlichen Besuchen erzählen müssen. Nein, es war nicht meine Schuld, sondern Thayers! Hatte er den Joint ins Bad gelegt? Wie konnte das überhaupt eine Frage sein, natürlich war er es! Niemand sonst war im Haus gewesen. Wollte er etwa, dass unser Vate mich genau so hasste wie er ihn?

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Undead | H.S. (ON HOLD!)
FanfictionDurch Zufall trifft Hope auf den gefühlskalten Vampire Harry. Er strahlt gerade zu die Präsenz von Gefahr und Ärger aus. Hope weiß wie gefährlich und toxisch Harry für sie ist, doch das hindert sie nicht daran Gefühle für den Untoten Bad Boy zu ent...