Kapitel 7

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Meine Augenlieder flatterten langsam auf während ich mein Gesicht in die warmen Brust vor mir kuschelte.

Vereinzelte Sonnenstrahlen schienen durch die Rillen am Fenster; kitzelten und erwärmten meine nackte Haut.

Dösig rieb ich mir mit der Hand übers Gesicht und versuchte mir den Schlaf aus den Augen zu reiben. Ich warf meinen Kopf in den Nacken und schaute in das Gesicht eines schlafenden Jungen, mit lockigem braunem Haar.

Ich brauchte einige Minuten um meine Gedanken zu ordnen, doch als mir dann klar wurde, wen ich dort vor Augen hatte und ich mit entsetzten feststellen musste, dass das hier kein schlechter Traum war, rückte ich sofort von ihm weg.

Das schmale Sofa endete direkt hinter mir, weshalb ich wegen meinem plötzlichen Fluchtversuch vor dem Jungen, auf dem harten Holzboden landete.

Meine Muskeln spannten sich an und ich spürte wie ein Schmerzensstich meine Wirbelsäule hinauffuhr, als ich mit meinem vollen Gewicht auf dem Boden landete.

"Verdammt!"

Mit einer Hand hielt ich die schmerzende Stelle an meinem Hindern mit der ich aufgekommen war, die andere presste ich mir vor den Mund und fluchte in meine Handfläche hinein.

Ein nuscheln ertönte, dann wurden braune Locken über den Rand des Sofas sichtbar, gefolgt von dem dazugehörigen Gesicht.

Harrys Augen waren vom schlaf noch etwas gerötet, sein Eyeliner verschmiert und die Haare standen in alle Richtungen ab.

Ein Kloss bildete sich in meinem Hals, als ich die Schönheit seiner grünen Pupille blicke, welche mich verwirrt fokussierte. Schnell räusperte ich mich und stand, mit der Hand immer noch gegen meinen Hintern gepresst auf. Langsam verlagerte ich mein Gewicht von einem Fuß zum anderen um den Schmerz in meiner Wirbelsäule etwas auszugleichen.

"Wo ist deine Hose?"

Fragte Harry amüsiert, während er mich von oben bis unten betrachtete.

Schnell warf ich einen Blick auf die nicht vorhandene Hosen an meinem Körper. Ich trug lediglich meine Unterhose und einen Pullover der nur knapp über meinen Hintern ging. Ich packte den Saum des Pullis und zog ihn weiter runter während ich Ausschau nach meiner Hose hielt. Es war eine schlechte Angewohnheit von mir, dass ich mitten in der Nacht im Schlaf unbewusst meine Hose auszog. Deshalb trug ich normalerweise auch keine zum schlafen. Ich entdeckte endlich meine Hose, die am Fußende des Sofas lag. Ich schnappte nach ihr und schlüpfte schnell rein.

"Ach komm schon, ich hab schon viel mehr von dir gesehen."

Er schmunzelte und schien auf das Geschehnis von gestern anzuspielen, wo er mich nackt in der Dusche erwischt hatte.

Bitte erinnere mich nicht daran.

Peinlich berührt fuhr ich mir durch Haar und verließ schnell das Wohnzimmer. Beim vorbei gehen zwickte er mir noch in den Hintern, woraufhin ich auf quiekte.

"Arsch!" rief ich ihm zu, ehe ich in das Zimmer von Emily verschwand.

* * *

Ich betrat die bereits überfüllte Kantine und bannte meinen Weg zu der Essenausgabe durch. Geschickt schnappte ich mir ein Tablett von dem Stapel und stellte mich in die Schlange.

Ein paar der Football Spieler hielten es nicht für nötig sich anzustellen, sie drängelten sich einfach zwischen den einzelnen Schülern durch um ihre Wartezeit zu kürzen.

Ich entschied mich für einen Salat und Vegetarische Pasta, als ich dann endlich an der Reihe war.

Mein Blick schweifte durch den Raum; auf der Suche nach einem freien Platz, als ich einen freien Tisch, ganz in der nähe des Eingangs, erspähte, steuerte ich darauf zu und setzte mich. Das Tablett landete mit einem scheppern auf dem Tisch.

Undead | H.S. (ON HOLD!)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt