Kapitel 28

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„Falls du es vergessen hast, ich wohne hier Harry." Selbstgefällig stemmte Stacy ihre Hände in die Hüfte.

„Dann verschwinde wenigstens aus meinem Zimmer." Fuhr Harry sie an.

Stacy warf mir einen missbilligen Blick zu, ehe sie auf dem Absatz kehrt machte und aus der Tür verschwand.

Harry hatte noch immer seine Hand um mein Handgelenk geschlungen und er machte keine Anstalt dazu, es los zu lassen. Sein Blick war auf den Boden gerichtet, so, als würde er über etwas nachdenken. Sanft legte ich meine Hand auf seine, um mich von seinem Griff zu befreien, woraufhin er in meine Augen aufblickte. Meine haselnussbraunen Augen verschmolzen mit den seinen und für einen Augenblick standen wir nur so da, bis ich die Stille nicht mehr aushielt.

„Ehm...kann ich schnell duschen?"

„Nur wenn ich mit duschen darf." Gab er mit einem frechen Grinsen zurück. Dabei kaute er auf seinem Lippenpiercing.

Empört klappte meine Kinnlade hinunter und ich konnte nicht anders als zurück zu Grinsen. Ich wusste nicht was ich sagen sollte, mir blieben die Worte wortwörtlich im Hals stecken. Als mir schlussendlich nur ein leises „Ähh." entkam.

„Ich mach doch nur Spaß." Seine Lippen krausten sich zu einem schmunzeln dann zwinkerte er mir noch zu und verschwand dann ebenfalls durch die Tür.

Auch wenn ich mich inzwischen an seine frechen Andeutungen hätte gewöhnen sollen, jagten sie mir noch immer eine Gänsehaut über den Körper.

Ich nahm mir frische Wäsche, meine Zahnbürste und ein Handtuch aus meinem Koffer, ehe ich mich zum Badezimmer begab. Auf dem Weg dorthin, rannte ich in eine stürmische Stacy hinein, die zu meiner Überraschung, Mal nichts sagte, stattdessen stürmte sie aus der Haustür und lies sie ins Schloss knallen. Als ich dann endlich das Badezimmer betrat, stellte ich zu meinem Glück fest, dass das Schloss repariert war und man nun wieder die Tür vollends schließen konnte. Während ich darauf wartete, bis die Badewanne voll war, putzte ich mir die Zähne.

Mit meinem Fuß testete ich die Temperatur des Wassers bevor ich vollends hinein stieg. Das Wasser war weder zu heiß noch zu kalt, es hatte die perfekte Temperatur. Wohlig lies ich mich in die Wanne sinken und schloss meine Augen, was mir dabei half, meine Muskeln zu entspannen und endlich nach Tagen abzuschalten. Ich spürte, wie meine Augenlieder immer schwerer wurden, bis sie so schwer waren, dass sie geschlossen blieben und ich für einige Minuten einnickte.

Harrys POV:

Ich betrat das Wohnzimmer und stieß augenblicklich mit Stacy zusammen. Genervt drückte sie sich an mir vorbei, doch ich packte sie grob am Oberarm um sie am weglaufen zu hindern. „Lass es."

„Lass was?" Sie entriss sich meinem groben Griff und verschränkte die Arme vor der Brust. Dabei funkelte sie mich nichts wissend an, obwohl sie ganz genau wusste, worauf ich anspielte.

„Stell dich nicht dumm."

„Was ist eigentlich dein Problem, Harry?" Sagte sie, warf dabei ihre Arme in die Luft.

„Mein Problem? Entweder du lässt Hope in ruhe oder du verschwindest von hier!" Ich nahm einige Schritte auf sie zu, steckte dabei drohend meinen Finger in die Höhe.

„Du brauchst mich, Harry." Mit diesen Worten machte sie kehrt und stürmte aus dem Raum, wenige Augenblicke später hörte ich, wie die Tür ins Schloss fiel. Ich fuhr mir durchs Haar und lies mich auf die Couch sinken dann nahm ich mir eine Zigarette aus der Schachtel die auf dem Tisch vor mir lag und zündete sie an. Ich inhalierte tief und klopfte die Arsche auf den Boden.

Ein plötzliches klopfen an der Haustür lies mich zusammen zucken. Genervt nahm ich noch einen letzten Zug meiner Kippe, drückte sie auf der Tischplatte aus und begab mich in Richtung Tür. Ein weiteres, energisches Klopfen hallte durch den Flur. „Ich komm schon!"

Ich griff nach dem Griff und zog die Tür mit einem Schwung auf. „Was?"

„Lass mich rein." Nic versuchte sich vergebens an mir vorbei zu drücken, doch ich legte ihm meine Hand auf die Brust und stieß ihn hinaus. „Wieso sollte ich?"

„Weil ich hier wohne?" Erneut versuchte er, hinein zu gelangen, was mich dazu veranlasste, ihn dieses Mal noch fester weg zu stoßen. „Du meinst, hast gewohnt. "

Nic räusperte sich. „Es ist nicht dein Haus."

Ich verschränkte die Arme vor der Brust. „Genau so wenig ist es deins. Wieso bist du überhaupt hier?"

„Lass das mal meine Sorgen sein."

„Lass mich raten, Elijah?" Fragte ich, doch Nic antwortete nicht. „Es war wirklich dumm von dir, einfach so abzuhauen, geschweigendem was deine Eifersucht mit dir anstellt. Kannst du dich nicht einmal zurück halten?"

„Wieso? Weil er der Bruder des Mädchens ist, in das du verliebt bist?"

„Was? Nein! Hier geht es nicht um sie! Vergiss nicht weshalb wir hier sind, Nic!"

„Oh glaub mir, Elijah hat es mir ziemlich klar gemacht, als er mich gestern Abend in einer Bar gefunden hat. Und ich denke nicht, dass er noch lange warten wird."

„Ich brauch mehr Zeit." Gab ich ihm zu verstehen, doch Nic zuckte nur mit den Schultern.

„Sag das ihm." Er stieß mich unsanft zur Seite und betrat das Haus.

Ich wusste nicht, ob ich Hope noch länger hier halten konnte, jetzt da Nic wieder da war. Er war die einzige Ausrede, die ich hatte um sie davon zu überzeugen, dass es hier für sie sicherer war. Jetzt, wo er wieder hier war, ging das nicht mehr und ich hatte keine Absicht ihr zu erzählen, was der wahre Grund war. Beziehungsweise, wen sie in Wirklichkeit zu fürchten hatte.

Für einen Moment blieb ich im Türrahmen stehen, der frische Wind wehte mir kühle Luft ins Haar und auf meine nackten Arme, doch das war mir egal, Vampire froren nicht. Als ich die Tür schloss und mich umdrehte schaute ich in ein verwirrtes, sowie auch wütendes Augenpaar.

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Das Kapitel ist etwas kurz, dafür mach ich das nächste Länger! :D

- Jasmin


Undead | H.S. (ON HOLD!)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt