Kapitel 21

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Ich blieb wie angewurzelt stehen. Nic stand im Türrahmen und fletschte seine Zähne, lilane Venen tratten innerhalb Sekunden unter seinen Augen hervor und versträkten so, seinen bereits angsteinflößenden Gesichtsausdruck.

"Was zum..?" hörte ich Thayer von hinten flüstern.

"Nic." Harry machte zwei große Schritte nach vorne, so dass er neben mir stand und den selben Abstand zu Nic hatte wie ich.

"Harry." Nics Gesichtszüge waren noch immer angespannt und seine Hände zu Fäusten geballt. "Schön dich zu sehen."

"Was machst du hier?"

Ohne auf Harrys Frage einzugehen, setzte er ein fälschliches Lächeln auf, drängte sich an ihm vorbei und blieb dann stehen.

"Hallo Thayer." Sein Lächeln wechselte zu einem schelmischen Grinsen, während er die Arme hinter dem Rücken verschränkte und seinen Kopf leicht nach unten neigte.

Ich schaute meinen Bruder an, der Emilys Hand ergriffen hatte und Nic aus hassefüllten Augen anschaute. Sein Bizeps spannte sich an, während sich seine Brust, unter seiner beklemmten Atmung, hob und wieder senkte.

Nics Blick wanderte auf die Hände der Beiden, dann hob sich sein Blick wieder und er wirkte gefährlicher als zuvor. "Auf wiedersehen, Thayer."

Im Bruchteil einer Sekunde hatte Nic sich seinen Weg zu Thayer gebannt und ihm seine Zähne in den Hals gerammt. Thayer schrie auf. Emily lies von seiner Hand ab und wich erschrocken zurück, mit dem Rücken stieß sie gegen den Tisch, was sie zu Boden, fallen lies. Wie gelähmt beobachtete ich das Geschehen. Der Schmerz, war ihm deutlich ins Gesicht geschrieben und ich kannte diese Schmerzen nur allzu gut. Thayers schreie verstummten, ehe Nic von ihm ablies und ihn zu Boden sacken lies.

Meine Unterlippe began zu zittern und ich spürte wie mir Tränen in die Augen stiegen, es waren keine Tränen der Trauer, sondern Tränen der Wut. Wut, die ganz allein auf Nic gerichtet war, hatte er meinem Bruder nicht schon genug leid getan? Das blaue Auge und die geschwollene Nase sprachen dafür.

Langsam drehte sich Nic um, sein Ausdruck wirkte amüsiert, beim Anblick meiner Tränen. Blutflecken befanden sich am Kragen seines Shirts, sowie an seinen Mundwinkeln und dem Kinn, angeekelt wandte ich den Blick ab.

"Nun zu dir." Ich spürte Nics durchdringeden Blick auf mir, doch ich schaute nicht hin. Ich wollte all das Blut, das auf seiner Kleidung und in seinem Gesicht klaffte, nicht sehen, weder noch wollte ich das Gesicht zu dem Monster, das er war, sehen.

"Nic hör auf!" schrie Emily unter Tränen, sie kniete neben Thayer und hatte seinen Kopf auf ihren Schoß gelegt. Von hier aus konnte ich nicht beurteilen, ob Thayer noch atmete, aber ich bettete bei Gott, das er es noch tat.

Emilys Bitte lies ihn völlig kalt, stattdessen machte er weitere Schritte auf mich zu und bei jedem Schritt den er machte, wurde das Zittern, das mich übernommen hatte, noch heftiger.

"Nic es reicht." Harry stellte sich vor mich, packte mich dabei leicht am Handgelenk. Seine Berührung sendete ein kribbeln über meinen gesamten Arm, dabei pumpte mir das Adrenalin noch stärkter durch den Körper.

"Hätt ich ja fast vergessen, sie ist ja dein Spielzeug."

Nics Worte jagten mir einen Stich ins Herz, ich wollte aus Harrys Griff entweichen, doch das veranlasste ihn nur dazu, seinen Griff zu verstärken. Aus irgendeinem Grund verspürte ich Schmerzen, bei dem Gedanken daran, dass Harry nur mit mir spielte und das er mich in gewisser weise nur ausnutzte.

"Mach dir keine Hoffnung, Hope." Meinen Namen spuckte er wie Dreck aus, was meine Wut ihm gegenüber nur verstärkte. Hoffentlich würde die Polizei dahinter kommen, das er hinter dem Mord der beiden Mädchen steckte. Zwar wusste ich nicht genau, was die Polizei gegen einen Vampir ausrichten konnte, doch ich hoffte, das sie ihn leiden lassen würden.

"Ich habe gesagt es reicht!" sagte Harry unter zusammen gepressten Lippen.

Für einen Moment herrschte Stille, Isaac hatte sich zu Emily gesetzt und sah sich Thayers Wunde an. Ich hoffte nur, das die Wunde nicht allzu schlimm war. Stacy saß noch immer am Tisch und schaute abwechselnd von Nic zu Harry, dann zu mir. Warscheinlich wurderte sie sich gerade, warum Harry mich in schutz nahm, obwohl ich ihm doch eigentlich egal sein sollte, aber ich fragte mich das Selbe. Wieso beschütze er mich vor Nic?Und was für einen Grund hatte er?

"Du machst mir keine Angst, Styles." Mit diesen Worten verdunkelte sich seine Miene wieder, ehe er erneut seine Zähne fletschte und auf mich zukam. Schützend hielt ich mir die Arme über den Kopf und stolperte einige Schritte zurück. Doch anstatt die höllischen Schmerzen, die ich eigentlich erwartet hatte, geschah nichts. Als ich meine Arme wieder runter nahm, merkte ich, dass Harry Nic weggestoßen hatte.

"Bleib hinter mir." flüsterte Harry. Ich schluckte schwer und machte einen kleinen Schritt hinter ihn, meine Hand legte ich ihm instinktiv auf sein Schulterblatt. Seine Muskeln zuckte leicht unter meiner Berührung zusammen.

"Aus dem Weg, Styles."

"Nein" Harrys Stimme war hart und stark.

Nic verdrehte die Augen. "Du gehst mir auf die Nerven."

"Lass sie einfach in Ruhe" sagte Harry, sichtlich genervt.

"Sonst was?" forderte Nic heraus.

"Sonst wirst du es bereuen."

"War das eine Drohung, Styles?" Amüsiert zog Nic eine Augenbraue in die Höhe.

Schweigend nickte Harry, verschrenkte dabei seine Arme vor der Brust.

"Was für ein jammer. Du warst mal viel entspannter, was töten und spaß angeht." Nics verächtliches Grinsen, drehte mir den Magen um. Vielleicht würde er ja jetzt gehen und uns in Ruhe lassen, doch diese Vermutung wurde widerlegt, in dem Moment, in dem Nic Harry mit gewaltiger Kraft zur Seite schuckte und auf mich zukam.

Ich spürte wie ich nach hinten gestoßen wurde und eine Hand mich grob am Handgelenk packte, dann geschah alles ganz schnell. Harry ergriff Nics Kopf und drehte ihn um 180 Grad, sein Genick machte ein widerliches Knacksen, ehe er auf den Boden sackte und sein Kopf in einem merkwürdigen Winkel auf dem Boden lag. Er hatte sein Genick gebrochen.

Harry fuhr sich mich den Hand durchs Haar und schaute auf Nics leblosen Körper hinunter. War er Tot? Er atmete nicht mehr. Hatte Harry ihn getötet? Und war das nicht eine Strafftat? Müsste er nun ins Gefängniss? Wo würden wir die Leiche hin bringen? Fragen um Fragen, türmten sich in meinem Kopf auf und ich spürte Panik in mir aufsteigen.

"Ist er....tot?" Meine Stimme war kaum ein flüstern und meine Lippe zitterte. Ich hob meinen Blick von dem Körper, der in Mitte der Küche lag, um Harry anzuschauen. Er hatte die Arme vor der Brust verschrenkt und schien zu überlegen. Warscheinlich überlegte er, wie er die Leiche loswerden könnte. Bei dem Gedanken daran, wie er den Körper mitten im Wald aussetzten oder vergraben würde, lief es mir kalt den Rücken hinab.

"Nein, ist er nicht." Antwortete Harry, wandte dabei endlich seinen Blick von Nic ab und schaute mir in die Augen.

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- Jasmin ♡

Undead | H.S. (ON HOLD!)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt