Kapitel 4

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Am nächsten Tag wachte ich mit gewaltigen Schmerzen im Oberarm auf. Dösig richtete ich mich in meinem Bett auf und warf die Decke zur Seite. Als ich mich wieder daran erinnerte was Gestern geschehen war, lies ich mich wieder zurück ins Bett fallen und vergrub mein Gesicht in meinen Händen.

Ich stöhne laut auf. Ich hatte keine Lust aufzustehen, in die Schule zu gehen und meinen Vater zu sehen. Ein Blick auf meinen Wecker verriet mir, dass es erst 6:37 Uhr war, ich hatte also genug Zeit mich zu duschen. Kränklich lüpfte ich meine Beine über den Bettrand und tapste ins Bad nicht ohne zuvor noch frische Unterwäsche aus meinem Schrank zu nehmen.

Ich stellte die Dusche an und das lauwarme Wasser prasselte angenehm gegen meine Haut. Meine Augen schlossen sich und ich vergaß für einige Augenblicke in was für einen misslichen Lage ich mich befand. Ich vergaß meinen hitzigen Vater und dachte nicht an die Konsequenzen die meine Lüge von gestern verursachen würden. Dann drifteten meine Gedanken zu Harry ab. Zu dem Jungen der kein Mensch war. Was war er? Ein Vampir? Ich wusste es nicht. Aber er hatte mein Blut getrunken? Wurde ich jetzt auch zu einem Vampir? Mein Kopf drohte zu explodieren, wegen den vielen Fragen über den mysteriösen Jungen. Ich beschließ mir nicht weiter über ihn den Kopf zu zerbrechen und verbannte ihn aus meinen Gedanken.

Ich stieg aus der Dusche und griff nach einem Handtuch, welches ich mir um den Körper wickelte und dann vor den Spiegel trat. Bei dem Anblick des blau-lilanen Handabdrucks, der sich dank meines Vaters auf meinem Oberarm befand, rümpfte ich die Nase und schaute schnell weg. Ich föhnte mir schnell die Haare und schminkte mich dezent mit etwas Make-up, Eyeliner und Wimperntusche. Ich schaute aus dem Fenster, tiefe dunkle Wolken verdeckten die Sonne und Schnee fiel in strömen vom Himmel.

Ich lief zu meinem Schrank und suchte mir ein Outfit zusammen. Ich entschied mich für ein lockeres schwarzes T-Shirt, darüber einen grauen Cardigan und eine weiße Hose.

Hungrig machte ich mich auf den Weg in die Küche und hoffte inständig, dass mein Vater bereits bei der Arbeit war und ich hatte Glück, die Autoschlüssel waren weg, er war also schon gegangen. Ich nahm mir ein Joghurt und eine Banane aus dem Kühlschrank und setzte mich an die Kochinsel. Ein zusammengefaltetes Notizpapier, das auf einer Herdplatte lag, sprang mir ins Auge. Unsicher griff ich danach und entfaltete es.

Bitte, bitte lass es nicht von Harry sein.

Doch als ich den Namen, der am Rand in gekrakelter Schrift hin gekritzelt war las, war ich auch nicht viel erleichterter. Die Notiz war von meinem Vater.

HEUTE ABEND PÜNKTLICH NACHHAUSE!

* * *

Nachdem die Schulglocke läutete fingen alle hastig an ihre Schulsachen zusammen zu packen und liefen mit schnellen Schritten in Richtung Tür. Mrs Fitzgerald, meine Englischlehrerin, rief noch etwas durch den Raum, was von dem Gerede der Schüler übertönt wurde, sodass ich keine Ahnung hatte was sie sagte. Beim Rausgehen teilte sie uns noch die letzte Englisch Arbeit aus. Ich hatte keine Lust auf das Gedrängel also blieb ich auf meinem Platz sitzen und packte gemütlich meine Sachen ein, als nur noch ein paar Schüler in der Schlange standen, stand ich auch auf uns ging vor zum Pult.

"Sehr gut Hope." sagte Mrs Fitzgerald lächeln und reichte mir den Stapel Blätter. Dankend nahm ich meine Arbeit entgegen und oben rechts stand ein dickes A welches mit rot umkreist war. Ich warf ihr noch ein lächeln zu und machte mich dann auf den weg zu meinem Spind.

Das Wetter hatte sich nicht verbessert, der Himmel war immer noch trübe und kein einziger Sonnenstrahl fiel hindurch. Ich seufzte und lief auf mein Auto zu, doch blieb probt an der Treppe stehen als ich sah wer, gegen mein Auto gelehnt, da stand.

Undead | H.S. (ON HOLD!)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt