Seine Erben (2)

Einbruch

Eure Rückmeldung im letzten Kapitel war wirklich phänomenal (!!!) und ich habe einige eurer Vorschläge für dieses Kapitel verwendet (einige andere werden im weiteren Verlauf der Geschichte auch wahrscheinlich noch eine Rolle spielen). Viel Spaß also!

Allana

Kurz nachdem wir in Jaimes Wohnung angekommen waren, schnappte sich dieser einen roten Filzstift und schraubte die Kappe ab. Seine Augen glitzerten vor Tatendrang. ,,Brainstorming. Sofort!"
Er drehte sich um und begann anhand des Mangels von großen Papier auf die Tapete zu schreiben. Die Überschrift lautete Horkruxe, welche er doppelt unterstrich.
,,Tagebuch von Tom Riddle. Durch Gift zerstört", meinte ich und mein Bruder kritzelte einen Pfeil unter den Begriff und schrieb meine Anmerkungen darunter.
,,Der Ring. Im Waisenhaus. Nun im Besitz von Dumbledore", fügte ich hinzu.
,,Korrekt. Wobei wir wissen, dass Dumbledore einige Kenntnisse über Voldemorts Vergangenheit hat ... außerdem sind sie die Erzfeinde schlechthin in der modernen Zauberergemeinschaft ..." Neben dem Namen Dumbledore schrieb er nun Voldemort und einen Blitz dazwischen. Dann fügte er einen Pfeil von Dumbledore abzweigend hinzu. ,,Also ..." Er klatschte in die Hände und bemalte so Ausversehen seine Finger mit Farbe. ,,Was weiß Dumbledore noch alles?"
,,Er weiß definitiv über das Tagebuch Bescheid, als auch wie es zerstört wurde. Er scheint einen Verdacht über die Horkruxe zu haben, sonst wäre er wohl kaum im Waisenhaus aufgetaucht ..."
,,Er könnte sie auch einfach für schwarzmagische Objekte halten, die es zu zerstören gilt", warf Jaime schulterzuckend ein und zeichnete neben meinen Ausführungen über Dumbledore und dessen Bezug zu den Horkruxen ein Fragezeichen ein.
Ich nickte widerstrebend. ,,Du hast Recht. Wenn Dumbledore über die Horkruxe Bescheid gewusst hätte, hätte er wohl kaum den Ring anprobiert oder?"
,,Mmh. Kaum ein Mensch lässt sich freiwillig das Fleisch von der Hand wegbrutzeln."
,,Glaubst du, er hat den Horkrux zerstört oder wird ihn überhaupt zerstören können?"
Jaime seufzte. ,,Ich weiß es ehrlich gesagt nicht. Er scheint wirklich nur geringes Wissen über die Horkruxe zu besitzen und im Gegensatz zu uns schleppt er nicht schon seit einem halben Jahr Basiliskenzähne im Koffer herum ... Was ich damit sagen will: Vielleicht hat er also auch gar nicht die entsprechenden Mittel den Ring zu zerstören. Soweit ich weiß, können nur wir beide, sowie Harry und Voldemort persönlich die Kammer öffnen. Und bis jetzt können wir uns sicher sein, dass nur die hochgiftigen Beißerchen von Basilisken, dessen einziges vergammeltes Exemplar sich in der Kammer des Schreckens befindet, einen Horkrux zerstören. Außer natürlich, Dumbledore verfügt über alternative höchst mächtige und magische Gegenstände, mit denen sich ein Horkrux vernichten lässt. Wobei selbstverständlich auch die Frage aufkommt, welche Gegenstände dies sind."
Er kritzelte weitere Fragezeichen auf die Tapete.
,,Und was hat es mit dem Ring auf sich?", überlegte ich weiter. ,,Zu dem Tagebuch hatte Voldemort einen persönlichen Bezug, aber der Ring ..."
,,Gute Frage!", grinste Jaime begeistert, der sich in der Rolle des Lehrers ziemlich wohl zu fühlen schien. ,,Und natürlich müssen wir auch klären, wie viele Horkruxe Voldemort letztendlich hat. Zwei haben wir schon ausfindig gemacht, womöglich waren das die Einzigen ... In dem Buch über schwarze Magie stand jedenfalls, dass die bisherige maximale Anzahl an Horkruxen zwei oder drei waren ..."
,,Und wir müssen den Ort ausfindig machen, wo diese Horkruxe sein können", erwiderte ich nickend. ,,Schließlich scheint auch der Ort an sich für Voldemort Bedeutung zu haben. Das Waisenhaus war zum Beispiel Teil seiner Kindheit."
,,Jaa", murmelte Jaime und kratzte sich am Kinn. ,,Und das Tagebuch war in Hogwarts - oder nicht? Ginny muss es jedenfalls irgendwo herhaben ..."
,,Ich versuche sie während des Schuljahres vorsichtig danach zu fragen", meinte ich zu Jaime. ,,Vielleicht weiß auch Harry genaueres darüber. Er hat sie schließlich gerettet."
,,Sehr gut! Was wissen wir noch?"
Einige Minuten schwiegen wir, beide die Wand mit Jaimes krakeligen Aufzeichnungen anblickend.