Bevor ich etwas antworten kann, klopft es an meiner Tür. "Sera? Alles in Ordnung bei dir? Geht es dir schon besser?" Ich verkrampfe mich und sehe dann alle drei Jungs an, bevor ich meine Augen schließe und dann entschlossen zur Tür sehe. Meine Stimme lasse ich klingen, als ob ich gerade aufgewacht wäre. "Du hast mich aufgeweckt, Mum..." sage ich in der gleichen Tonart, wie ich es sonst auch immer in dieser Situation tue. Dann nehme ich die Hand von Slenderman von meinem Kopf, schiebe ihn und dann auch den braunhaarigen hinter die Tür und werfe so viel Kleidung aus meinem Schrank über Jeff, dass man ihn nicht mehr sehen kann.
Erst dann wuschle ich meine Haare durch und setze einen müden Ausdruck auf. Meine Hand lasse ich zum Schlüssel gehen, sperre auf und mache die Tür einen Spalt auf. "Hm...?" brumme ich und gähne demonstrativ. Meine Mutter sieht mich ein wenig erleichtert an. "Willst du Frühstück? Ich und dein Vater müssen heute noch einkaufen und-" Ich hebe eine Hand. "Lass mich raten. IKEA?" frage ich und sie sieht mich entschuldigend lächelnd an. "Willst du mit?" Ich sehe sie genervt an und schüttle dann den Kopf. "Ne lass mal..." erwiedere ich.
"In Ordnung! Wir werden gleich losfahren! Dann wird das nicht so schlimm mit den Parkplätzen! Willst du irgendwas?" fragt sie und ich denke kurz nach. "Kannst du mir so eine schwarze Stoffratte mitnehmen?" Ein breites grinsen und einen Abschiedskuss später, geht sie die Treppen hinunter und ich kann die Türe schon zugehen hören. "Die waren ja echt schon auf dem Sprung, was...?" murmle ich und höre, wie das Auto aus der Garage fährt, bevor es mit einem Hupen verschwindet. Ich atme tief durch und richte mich wieder auf, bevor ich meine Haare richtig hinstreiche und mich wieder den Gestalten in meinem Zimmer widme.
"Sieht so aus, als hätten wir das Haus für uns!" gebe ich kund und gehe dann zu Jeff, den ich unter meinen Klamotten herausgrabe. "Sorry! Aber anders ging es nicht! Aufstehen solltest du nicht!" sage ich entschuldigend und schmeiße meine Klamotten nur auf den Boden. Wortlos nehme ich einen BH von seinem Gesicht und schmeiße diesen extra weit weg. Als wäre nichts passiert, strecke ich mich und gehe zu meiner Zimmertüre. "Ich mach Frühstück. Wer will was?" werfe ich in den Raum und gehe einfach aus dem Zimmer. Barfuß trete ich auf die erste Treppenstufe und gehe in die Küche hinunter.
Dort angekommen, mache ich mich daran, einen Teig für Pfannkuchen herzustellen und versinke in der monotonen Arbeit, die sie mir bietet. Die Eier aufschlagen, das mehl abwiegen und dazu tun, Salz und Zucker mit hineinmischen, Butter und Milch in die schüssel geben und schlussendlich alles zusammenmixen. Dann auf die vorgeheizten Platten eine ebenfalls vorgeheizte Pfanne stellen und den Teig in der richtigen Portionierung hinein geben. Warten, bis eine seite durch ist, dann umdrehen und die zweite Seite ebenfalls schön leicht bräunlich hinbekommen. Dann die fertigen Pfannkuchen auf einen Teller geben und diesen in den Ofen schieben, damit sie nicht kalt werden.
Zwischendurch den Tisch decken, Marmelade, Honig, Nutella, Zimt und Zucker auf den Tisch stellen, Teller mitsamt Messer und Gabel hinstellen und legen und Untersetzer bereit legen. "Essen ist fertig!" rufe ich, als ich den letzten Pfannkuchen auf den Teller lege und auf den Tisch stelle. Im nächsten moment erscheinen Slenderman und der braunhaarige Kerl vor mir. Der große weiße Mann hält einen grummelnden Jeff in den Armen und setzt ihn vorsichtig auf einen der Stühle ab. "Ich hätte noch alleine gehen können!" knurrt er und ich klopfe ihm leicht mit einem großen Kochlöffel auf den Kopf. "Hättest du nicht!"
Jeff verschränkt seine Arme. "Ja, Mama..." brummend. Ich fange an zu schmunzeln. "Ich und Kinder? Die armen kleinen!" erwiedere ich und wasche noch ein wenig ab, bevor der braunhaarige zu mir hinüber kommt. "Hey... Ich find's echt cool, dass du essen gemacht hast. Aber ich... esse so etwas nicht." meint er und ich sehe ihn wütend an. "Wehe ich habe hier einen Veganer vor mir!" zische ich und er schüttelt den Kopf. "Kannibale!" erwiedert er und zuerst bin ich etwas erleichtert, bevor ich schlucke. "Ich bin nicht zum verzehr geeignet!" murmle ich und seufze, ehe ich mir seinen Teller schnappe. "Wie siehts mit Blut aus?"
Kurz denkt er nach. "Damit könnte es gehen... Aber wo willst du Blut herkriegen?" Ich fange an zu grinsen und nehme ein Messer. "Im grunde..." Ich drehe Jeff und Slenderman, der sich einen Mund hat irgendwie wachsen lassen, den Rücken zu. "Ist jeder hier eine wandelnde Blutkonserve!" beende ich den Satze und schlitze mir die Hand auf, bevor ich das Blut über den Pfannkuchen laufen lasse. Fasziniert beobachte ich, wie die rote Flüssigkeit aus meiner Wunde tropft und auf dem Pfannkuchen platscht. Die einzelnen Tropfen glänzen in der Sonne des Vormittags und ich halte meine Hand in das Waschbecken, während ich den Teller zurückgebe.
"Etwas ungewöhnlich, aber essbar!" meint der braunhaarige, setzt sich an den Tisch und futtert munter drauf los. Ich verbinde die Hand schnell und geselle mich dann ebenfalls zu dem komischen Haufen an Leuten, mit denen ich frühstücke, als wäre es das normalste auf der welt. "Musstest du dir die Hand aufschlitzen?" brummt Jeff und ich esse ungerührt weiter, bevor ich antworte. "Hast du mich als normal kennengelernt?" erwiedere ich nur und nehme den nächsten Bissen in den Mund. "Auch wieder wahr." meint er nur und das essen geht stumm weiter, bis alles weg ist.
Slenderman klopft mir über den Tisch hinweg auf den Kopf. Das war sehr lecker und sogar EJ hat es geschmeckt! Ich fange an zu lächeln und nicke. "Dann passt es ja!" Dann lege ich mein Besteck auf meinen Teller und sehe Slenderman fragend an. "Und was war das für eine entscheidung, die ich treffen muss?" frage ich nun neugierig und muss mir eingestehen, dass ich nun doch nicht weiß, ob ich die Antwort hören möchte. Es ist eine wichtige Entscheidung, die du treffen musst. Und keine der beiden möglichkeiten, die ich dir zur verfügung stelle beinhaltet, dass du weiterhin dieses Leben weiterführen kannst! Na ganz toll...
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Another Life
FanfictionSera hat einen Freund, den sie noch nie zuvor gesehen hat. Dennoch weiß dieser alles über sie. Was sie in wirklichkeit macht. Wie sie Leute manipulieren kann. Und was wirklich hinter ihren Aktionen steckt. Die beiden treffen sich immer in einer Höhl...