"Was mache ich jetzt eigentlich?" murmle ich vor mich hin und kaue auf meiner Unterlippe herum. Ich bin nun offiziell nicht mehr existent. Also könnte ich doch eigentlich... Ich nicke und setze mich wieder auf. Mit einem schnellen Blick registriere ich die Uhrzeit und muss schmunzeln. Jetzt wäre es Mittagessenszeit und Mum und Paps dürften am Essenstisch sitzen! Mit schnellen schritten gehe ich aus meinem Zimmer und schließe es hinter mir ab, bevor ich in richtung Slendermans Büro gehe. Dass Jeff gerade aus seinem Zimmer, ist mir relativ egal. Ich gehe an ihm vorbei und habe meinen Blick nur nach vorn gerichtet.
Am Büro angekommen, klopfe ich an und die Tür öffnet sich schon fast von selbst. Na gut. Slendy hat einen seiner Tentakel dafür benutzt, um diese zu öffnen. Manchmal sind die ja schon praktisch! Komm rein, mein Kind. Ertönt es in meinem Kopf und ich nicke, bevor ich eintrete und die Tür wieder schließe. Slendy 'sieht' von seiner Arbeit auf und hat seinen Kopf zu mir gedreht. Mit was kann ich dir helfen? fragt er und ich trete einen schritt näher. "Ich will in die Stadt und dann kurz einen abstecher zu meinen Eltern machen! Nur kurz, um zu sehen, wie es ihnen geht!"
Stille herrscht. Der große Mann scheint nachdenken zu müssen, denn er hebt eine Hand und legt sie an sein Kinn. Ich habe dir doch gesagt, dass es dir seelisch weh tun könnte. Bist du dir dabei sicher? Ich nicke entschlossen. "Ich bin doch eh offiziell nie geboren. Und dann kann ich ja eigentlich herumspazieren, als wäre ich ein normaler Mensch, oder?" Eine Frage mit einer frage beantworten. Eine sehr nervige angewohnheit von mir, muss ich zugeben. Aber ich habe sie nunmal und damit schluss. Aber du bekommst eine begleitung! meint nun Slendy und ich lege den Kopf schief.
"Wer soll mit? Clocky? Toby? BEN?" Der große Mann schüttelt den Kopf. Jeff wird mit dir kommen! Ich sehe ihn etwas unverständlich an. "Wieso Jeff?" frage ich und er steht auf. Weil ich es sage und er auch mal auf andere Ideen kommen soll. Ich verschränke meine Arme. "Und dann willst du ihn mit MIR rumlaufen lassen?" Generell keine gute Idee. Zwar bin ich so etwas wie ein Psychologe von allen hier geworden, aber trotzdem ist es keine gute idee, jemanden alleine mit mir loszuschicken. Auf irgendwas dummes komme ich nämlich immer. Und ich habe etwas vor, von dem Slendy nicht begeistert wäre!
Er kommt mit. Punkt! Ich seufze geschlagen und nicke. "Wie du meinst. Aber er soll seinen Arsch schnell hier her bewegen!" brumme ich und beisse mir auf die Lippe. Keine sorge. Er ist auf dem Weg. erwiedert er und ich runzle die Stirn. Warte... Jeff ist doch gerade aus dem Zimmer gekommen, als ich zu Slendy gegangen bin. Dann trifft es mich wie ein Schlag. "Du hast das geplant?!" empört und auch etwas beeindruckt, sehe ich ihn an und schon klopft es an der Tür. Komm rein! Ertönt es in meinem Kopf und schon geht die Tür auf.
Jeff steht nun um Türrahmen. Über seinem eingeritzten lächeln ist eine Maske, wie sie in Operationen getragen wird und sein weißer Hoody ist makellos. Ohne einem Blutfleck. Die schwarzen Haare sind ordentlich gekämmt und sonst sieht er eher normal aus. Sieht aus, als könnten wir gleich los! meint Slendy's fröhliche Stimme und ich sehe ihn sauer an, bevor er sich zwischen uns portet und wir schon wegporten. Ich habe auch herausgefunden, wieso er am anfang nicht gleich in die Villa geportet hat. Durch meinen kleinen spontanen umzug hat er einiges an kraft aufgebraucht und somit hat er uns mit letzter Energie in die nähe geportet.
Als ich meine Augen aufmache, stehen wir im Wald. Kurz sehe ich mich um, bevor ich ihn als den Wald wieder erkenne, in dem die Höhle liegt, in der Jeff und ich uns kennen gelernt haben. Wenn ihr zurück wollt, dann meldet ihr euch einfach. Sollten Probleme auftauchen, will ich dass du Jeff, Sera beschützt! Und mit diesen Worten ist er schon verschwunden. Mit einem leicht genervten Ausdruck sehe ich Jeff an. "Wie hat er dich rumgekriegt, mich zu Babysitten?" brumme ich und fange schon einmal an, in richtung meines alten zuhauses zu gehen und die Umgebung in mich aufzusaugen.
"Hat das irgendeinen Sinn, dir den Grund zu sagen?" murrt er nur und ich verdrehe die Augen. "Für dich nicht. Aber ich will wissen, wie ich dass das nächste mal verhindern kann." erwiedere ich und sehe ihm Augenwinkel, wie er seine Augen zu schlitzen verengt. "Dachte nicht, dass du mich so sehr verabscheust." zischt er und es ist, als könnte man etwas verletztes in seiner Stimme hören. Ich drehe nur meinen Kopf und ziehe eine Augenbraue hoch. "Ich verabscheue dich nicht. Aber du warst derjenige, der mir aus dem Weg gegangen ist. Also kann ich nicht von interesse sein."
Im nächsten moment werde ich gegen einen Baum gepresst und das leicht maskierte Gesicht von Jeff kommt näher. "Du... hast KEINE Ahnung, weswegen!" zischt er nur und ich komme aus meiner Schockstarre. Furchtlos starre ich zurück. "Wie denn auch, wenn du mir nichts sagst!" erwiedere ich leise und mache weiter. "Ich bin zwar gut in menschlicher Psychologie, aber ich kann keine verfickten Gedanken lesen! Ich kann nur logische Handlungen als Resultat erkennen und mich zu deren Ursprung durchgraben. Aber ich bin kein verdammter Magier!" erwiedere ich und strecke ihm mein Kinn entgegen. Für einen augenblick ist er still, bevor er mich loslässt und weitergeht, als wäre nichts.
Ich schnaube nur und trotte hinter ihm her. Seine langen, schwarzen Haare wippen bei jedem Schritt leicht hin und her und ich stecke meine Hände in die Taschen meiner Jogginghose. Sie ist schwarz und ich habe ein blaues Top an, über dem eine Jacke ist, die ich von LJ bekommen habe. Die Ärmel sind schwarz und der Hauptstoff weiß. Hinten auf dem Rücken ist eine schwarze Witwe abgebildet, die in ihrem Spinnennetz hockt. Eine sehr gute beschreibung für mich, wie der ach so lustige Clown meint. Und doch trage ich die Jacke gerne!
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Another Life
FanfictionSera hat einen Freund, den sie noch nie zuvor gesehen hat. Dennoch weiß dieser alles über sie. Was sie in wirklichkeit macht. Wie sie Leute manipulieren kann. Und was wirklich hinter ihren Aktionen steckt. Die beiden treffen sich immer in einer Höhl...