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Als ich wieder bei sinnen bin, sitze ich auf der Couch, an Offender gelehnt und habe eine Sabberspur auf seinem Mantel hinterlassen. Sein Arm ist um mich gelegt und ich habe diesen selbst mit meinen Armen als Kuscheltier genommen. Mein müder Blick geht zum Couchtisch und ich ziehe meine Augenbrauen hoch. Ach. Du. Scheiße! Mehr als sieben Flaschen Whiskey stehen dort. Und alle sind leer. Wer hat die alle gesoffen? ICH?! Doch schnell entspanne ich mich und gähne, bevor ich Offenders Arm los lasse, diesen von mir nehme und mir durch meine Haare streiche, ehe ich aufstehe und mich genüßlich strecke.

Dadurch, dass ich keinen Kater bekommen kann, bin ich nur etwas müde und ich gähne nocheinmal, bevor ich nach draussen sehe. Die Sonne steht hoch und ich reibe mir ein Auge, bevor ich in die Küche gehe. Ich bin hier nicht sehr oft. Aber ich weiß noch, wo alles ist und ich hole mir nur ein Brot, bevor ich wieder zu Offender gehe, der friedlich pennt. Ich richte die zerknitterte Kleidung und nehme den ersten bissen, als es an der Tür klopft. Müde runzle ich die Stirn, gehe aber zur Haustüre, gähne noch einmal und mache die große Tür dann auf.

"Hast du Sera gese...hen..." begrüßt mich ein aufgeregter Masky und ich sehe ihn an, bevor ich einen weiteren Bissen von der Brotscheibe nehme. "Hey Masky. Was gibt's?" frage ich leise und er legt sich eine Hand auf den Kopf. "Ich... gebe erstmal Slendy bescheid. Und dann bist du uns eine erklärung schuldig!" Ich lege den Kopf schief. "Wieso? Ich habe gestern gesagt, dass ich wo anders bin. Und ich bin selbst erst vorhin aufgewacht." erwiedere ich und er schüttelt nur den Kopf, bevor Slendy sich schon hergeportet hat und ich nicht weiß, ob ich das überleben werde, oder eher nicht.

Das nächste was ich weiß ist, dass ich in Slendy's Armen liege und ich erstmal keine Ahnung habe, was ich jetzt machen soll. Du warst drei Tage weg! Was hast du gemacht?! Ich schlucke und sehe zu ihm hoch. "Drei Tage?" frage ich leise und er lässt mich los. "Wir haben uns verdammt nochmal sorgen gemacht, als du nicht aufgetaucht bist!" bringt sich auch Masky ein und ich sehe zum Haus. "Da darf mir aber jemand mal erklären, was los war..." brumme ich, winde mich aus Slendy's Armen und gehe in das Wohnzimmer, wo ich vor dem schlafenden Offender stehen bleibe.

Ich wecke ihn auf, in dem ich ihm mehr oder minder sanft auf seine Backe schlage. Es reisst ihn und er sieht zu mir. "Ah! Neuer Tag, neue Runde?" fragt er grinsend und ich ziehe nur eine Augenbraue hoch. Er seufzt und seine Mundwinkel fallen nach unten. "Hm... wieder komplett nüchtern?" Ich nicke und verschränke meine Arme. "Aus deinem ersten Satz schließe ich, dass du mich drei Tage lang abgefüllt hast?" Er sieht auf die Seite und erstarrt, als er Slendy erblickt, der nun mit Masky ebenfalls im Haus stehen. Doch dann schmunzelt er und nickt, so als wisse er, was los wäre.

"Du hast diese drei Tage gebraucht, Sera. Was Jeff da abgezogen hat, hat dich so sehr verletzt, dass du-" Weiter kommt er nicht. Denn ich habe ihm meine Hand auf seinen Mund gelegt und starre ihm in seine nicht vorhandenen Augen. Mit hochrotem Gesicht. "Ich bin zu dir gekommen weil ich dachte, dass es dich nicht interessiert und dich nicht einmischst!" zische ich und lasse ihn wieder los. Er kichert kurz und setzt sich richtig auf. "Du bist so viel ehrlicher, wenn du etwas getrunken hast!" sagt er nur und ich starre ihn stinksauer an. Wie auch immer. Ich nehme Sera wieder zu mir!

Slenderman kommt zu mir hinüber und zieht mich zu ihm. Ich sehe zu Offender und er steht auf. "War interessant, dein altes ich und deine Vergangenheit kennen zu lernen, Spinne." sagt er nun und ich gehe zu ihm. Bleibe vor ihm stehen und sehe zu ihm hoch. "Du bist vielleicht ein sexueller Arsch..." brumme ich und seufze, bevor ich ihn umarme. "Aber trotzdem danke." flüstere ich und spüre eine Hand, die mich von ihm wegzieht. Es ist seine eigene. Ein lächeln auf seinen Lippen. "Jetzt geh nach hause und spinn dein Netz. Ich bin gespannt, wann ich dich wieder hier erwarten kann!"

Bevor ich etwas erwiedern kann, portet uns Slendy schon in die Villa und wir stehen im Wohnzimmer. "Sera!" ruft Sally, rast auf mich zu und fällt mir um den Hals, da ich mich hingekniet habe. BEN macht dies deutlich langsamer und ich schließe lächelnd meine Augen. "Mach das nie wieder!" zischt der blondhaarige und ich streiche beiden über ihre Köpfe, ehe ich wieder aufstehe. "Du bist doch echt nicht mehr normal!" meckert eine weitere Stimme und ich habe im nächsten moment Clocky um den Hals hängen. Lachend drehe ich meinen Kopf zu ihr. "Das weiß ich schon lange!"

"Und du solltest unbedingt duschen. Du stinkst nach Alkohol!" flüstert sie und das entlockt mir ein weiteres kichern, ehe ich zustimme. "Da dann werde ich mich mal wieder unter die lebenden begeben und Duschen!" sage ich und mit einer überraschend guten Laune und gehe die Treppe rauf und dann in mein Zimmer. Dort schmeiße ich meine Kleidung einfach in eine Ecke und gehe duschen. Das heiße Wasser tut gut und ich bleibe länger als sonst einfach nur stehen und genieße es. Die Hitze und auch mein zuhause. Nach einiger Zeit gehe ich aus der Dusche, trockne mich ab und ziehe mir wieder was an.

Mit noch leicht feuchten Haaren und neuer Kleidung, aber immer die Jacke, von denen ich ja einige habe, gehe ich wieder runter in das Wohnzimmer und setze mich auf die Couch, auf der ich gleich belagert werde. Ich scheine Sally und BEN wirklich gefehlt zu haben. "Da ist man drei Tage weg und schon habt ihr Angst, dass ich nie wieder auftauche, oder was?" frage ich amüsiert und Sally sieht mich groß an, bevor sie mir ein Bild hin hält. "Alles gute nachträglich zum Geburtstag!" ruft sie glücklich und ich lächle, als ich das Bild ansehe.

Another LifeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt