Another Life

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Das nächste, das ich bewusst wahrnehme, sind Schmerzen. Aber das ist ein gutes Zeichen. Es zeigt, dass ich entweder in der Hölle bin, oder am Leben. Wobei man manchmal beides nicht so ganz unterscheiden kann. Dann höre ich stimmen, die immer klarer werden und kann nach einer weile EJ's herausfiltern. "Sie hat einiges abgekriegt und ist gerade mal verbunden! Glaubst du echt, sie ist schon wach?! Eher fresse ich nen Besen!" knurrt er und ich schnaube. "Mit Salz oder.. Pfeffer?" bringe ich raus und muss jetzt schon Luft holen, als ob ich stundenlang gerannt wäre, bevor ich langsam meine Augen aufmache.

Auch, wenn ich sie nur halb aufkriege und noch ein wenig verschwommen sehe, kann ich dennoch EJ und Liu erkennen. Ich will mich aufsetzen, werde aber sofort von EJ wieder in das Bett gedrück. "Beweg dich nochmal und ich werfe dich das nächste mal den Raubtieren im Wald vor!" knurrt er und ich verdrehe die Augen. Ich hätte so oder so nicht die Kraft gehabt, von allein aufzustehen. Meine Arme sind wie Pudding und ich glaube, dass ich unter gefühlt 1.000 Decken liege! "Das würde nichts nützen, EJ. Die hat sich schon mit denen verbündet!" brummt Liu und ich kann nur grinsen. Auch, wenn es weh tut.

In den nächsten Tagen werde ich wieder aufgepäppelt und selbst Angel kommt zu Besuch. Sie muss zugeben, dass ich gar nicht mal so schlecht war und dass mit den Bewohnern des Waldes eine gute Idee war. Schlussendlich ist sie aber schnell wieder abgehauen. Was solls. Ich hatte so oder so zwei Leute auf mir liegen, die kaum meine Seite verließen. Sally hat mich nie allein gelassen und BEN ist gekommen, wann er konnte. Slendy habe ich gesagt, dass ich alles erklären werde, wenn ich wieder einigermaßen gehen kann. Tja. Und heute, eine Woche nach dem Angriff, ist es endlich so weit.

Langsam stehe ich auf und werde sowohl von EJ, als auch von Jeff gestützt, dem es auch wieder gut geht. Seine Wunde sah schlimmer aus, als sie letztenendes tatsächlich war und er ist mir dankbar, dass ich ihn zu Trenderman gebracht habe. "Langsam!" brummt EJ mal wieder und ich stehe gerade mal zwei sekunden auf meinen eigenen Beinen. Mein Rücken und mein Bauch ziepen beide ein wenig und ich muss wirklich auf Jeff vertrauen, da EJ mich gerade losgelassen hat. Etwas wacklig stehe ich da und stütze mich noch auf den schwarzhaarigen, der alles genauestens beobachtet.

Ich mache den ersten Schritt und schnaube genervt, als ich meine Beine zittern spüre. "Das ist normal." Meint EJ und BEN ruft gleich aufmunternd: "Aber du bekommst das hin!" Ich nicke entschlossen und gehe immer weiter. Immer weniger werde ich von Jeff unterstützt, bis er komplett los lässt und ich ein paar Schritte gehen kann, bevor er mich auffangen muss. "Whoa! Das war knapp!" Ich verziehe nur mein Gesicht und werde den restlichen Weg zu meinem Rollstuhl nun wieder halb getragen. Vorsichtig lässt mich Jeff in den Rollstuhl sinken und richtet sich wieder auf, bevor ich ein: "Danke..." murmle und er abwinkt.

"Was du geleistet hast, kann niemand irgendw-" "Ach sei still..." unterbreche ich ihn und sehe auf die Seite. "Was habe ich bitte besonderes gemacht?" frage ich und werde von Jeff aus dem Krankenzimmer geschoben. "Du hast das Fallen system gebaut, scharf gemacht und somit die Dinger ein wenig aufgehalten! Und danach hast du die Fallen ausgelöst, um uns zu retten!" Ich blicke auf meine Hände hinunter. "Ich habe Liu da mit rein gezogen, ohne ihm von meinem Plan zu erzählen." erwiedere ich brummend und werde um die Ecke geschoben. "Du hast uns alle gerettet!" "Und ein Leben riskiert!"

Wir halten an und Jeff legt mir eine Hand auf meinen Kopf. "Du hast DEIN Leben riskiert. Liu wäre dir nicht gefolgt, wenn er nicht sicher gewesen wäre, dass du irgendwas in der Hinterhand gehabt hättest!" Ich runzle die Stirn und sehe hinter zu ihm. "Er wusste davon?" Jeff schüttelt seinen Kopf und schiebt mich weiter, während EJ, Sally und BEN stumm folgen. "Er hat es nicht gewusst. Aber ich habe ihm einiges über dich erzählt! Dass du nie etwas machst, ohne einen speziellen Grund zu haben und dass du nur Risiken eingehst wenn du weißt, dass sich das Endergebniss lohnen wird!"

Ich bin still und drehe mich nach vorn. "Du hast... ihm also einiges über mich erzählt..." Dude. Uncool! "Ansonsten wäre er dir nicht gefolgt, ihr hättet das mit den Tieren nicht gepackt und wir wären alle Tod!" meint er nur und ich sehe ihn an. "Tolle Alternative." erwiedere ich und wir kommen im Wohnzimmer an. Wir sind immer noch bei Trenderman und es scheint, als dass es den anderen allen gut geht. Erleichtert fange ich an zu lächeln und ich werde in die mitte gestellt, bevor Jeff die bremsen reintut und sich neben mich auf einen der Sessel setzt.

Es sind eigentlich alle da. Sitzen entweder auf der Couch, den Sesseln, dem Boden oder auf dem Schoß einer anderen Person. Jeder, ausser Sally und BEN, hat irgendwo noch Wunden, die erst noch heilen müssen. Aber sie sehen gut aus und niemand scheint sonst groß verletzt worden zu sein. "Und? Wie ist das ganze abgelaufen, nachdem ich dachte, abkratzen zu müssen?" frage ich in die unangenehme stille hinein und jeder schaut jemand anderen an, bevor Clockwork die Stimme erhebt. "Naja. Viel war es nicht! Wir haben mit den Tieren alle zurück drängen können und als wir gesehen haben, dass du geblutet hast, wie eine abgestochene Sau, war Slendy verdammt schnell!"

Ungläubige Blicke werden der braunhaarigen zugeworfen und ich muss anfangen zu grinsen. "Das nächste mal quieke ich noch wie eins!" sage ich lache einfach los. Es daiert einen Augenblick, bevor in mein Lachen eingestimmt wird. Nach dem die Stimmung nun wieder entspannt ist, erzähle ich meine Version der ereignisse. Wie ich zuerst Sally und dann BEN zu Trenderman gebracht habe, mich am kämpfen beteiligt habe, bis Jeff mit EJ auch hier her musste und dann Liu's und meine kleine Aktion, die wahrscheinlich der Wendepunkt des gesamten Kampfes war. Und auch hier grummelt er, dass ich mich ja mit den Tieren verbündet hätte.