Kapitel 10

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Ich verstand die Welt nicht mehr. Planlos saß ich auf der Bank und wusste nicht, was ich nun tun sollte. Ich wartete auf Hunters Antwort, auf meine Frage, ob Benni ein Mensch sei. >Also... ja? Kann schon sein... er riecht nicht nach Werwolf soviel ist klar. Er könnte auf Grund seiner Körpergröße und seines Körperbaus ein Omega sein, aber wie gesagt, er riecht nicht danach. Demnach kann es schon sein, dass er ein Mensch ist.< Verunsichert drehte ich mich zu Josh, welcher gerade ausgiebig mit Aiden redete. Benni versteckte sich immer noch und schaute in der Gegend herum. Er schien gerade einen Schmetterling entdeckt zu haben, denn er wippte auf und ab und schaute ihm mit großen Augen hinterher. Er zupfte am Shirt seines Freundes. Dieser drehte sich zu ihm und sah ihn an. „Ich bin kurz weg..." sagte der kleine Blonde und rannte dem Schmetterling hinterher.

„Benni? Wohin gehst du?" rief Aiden. Benni war schon einige Meter weiter entfernt und zeigte auf den Schmetterling. „Oh Gott! Nein!" flüsterte der noch stehende, eher zu sich selbst als zu uns. „Was ist denn?" fragte nun Joshua neugierig, worauf unser Gegenüber nur seufzte und dann zum Reden ansetzte: „Naja... ich hoffe für die Natur, dass sie es verkraftet, wenn noch ein Schmetterling dran glauben muss."
„Wieso tötet Benni Tiere?" verdutzt schaute mein bester Freund seinen Mate tief in die Augen. „Nein, nicht mit Absicht... eher aus tollpatschigkeit" sagte er und fuhr sich mit einer Hand über sein Gesicht. „Du bist doch auch ein Wolf? Oder Aiden?" dieser Satz ließ den Angesprochenen erstarren. Überrascht schaute er zu meinem besten Freund, welcher die Frage stellte. Perplex nickte der Junge. „Okay und ist Benni...-" Joshuas Rede wurde unterbrochen, da ihm sein Mate ins Wort fiel. „Nein, und er darf es auch nie erfahren, dass ich einer bin, insgesamt soll er nichts erfahren!" meinte er aufgeregt, während er weiter redete und dabei wild mit seinen Armen gestikulierte. „Is ja gut! Ich hab's verstanden!" beruhigte ihn mein Beta.

Ich saß daneben und hörte nur mit halben Ohr zu, da ich zu abgelenkt von Benni war, der immer noch dem Schmetterling hinterher rannte. Er sah dabei wie ein kleines Kind aus. Nach wenigen Minuten, hatte ich es dann auch nicht mehr geschafft zu zuhören. Es gab nur noch mein Mate und mich. Eine Hand wedelte vor meinen Augen umher, was mich aus meiner Traumwelt in die Realität brachte. Ich kniff reflexartig meine Augen zusammen und schaute dann zwischen Aiden und Josh hin und her. Mir fiel der wachsame Blick von Aiden auf. Er formte seine Augen zu Schlitzen und fixierte mich. Fragend schaute ich ihn an. Plötzlich ertönte seine Stimme in meinem Kopf, da er mir zu linkte. >Was willst du?< seine gereizter Unterton entging mir natürlich nicht, trotzdem antwortete ich ihm. >Was meinst du?< fragte ich sichtlich verwirrt. >Wieso schaust du Benni immer an?< sein prüfender Blick war eisern und verriet mir, dass ich ihm die Wahrheit sagen musste. >Er ist mein Mate!< entgegnete ich, was ein überraschten Gesichtsausdruck bei ihm auslöste. Leider verschwand dies genauso schnell, wie es gekommen war und er ballte die Fäuste. >Hör mal zu! Wenn ich mitbekomme, dass du ihm auch nur im Ansatz weh tust oder so, dann kannst du dich auf was gefasst machen!< funkelte er mich böse an. >Ja! Ich rate dir, dich ebenfalls im Griff zu halten. Joshua ist mein bester Freund also... wehe du krümmst ihm auch nur ein Haar.<

„Aiden! Aiden! Der Schmetterling ist vorhin auf meine Nase geflogen!" berichtete Benni stolz. Geht es eigentlich noch süßer? Er steht da wie ein kleines Kind und wippt leicht auf und ab. Lächelnd sehe ich ihn an. Er bemerkte mein Blick und verstummte. Stattdessen wurde er rot und versteckte sich wieder mal hinter dem dunkelblonden. Joshua lachte einmal kurz auf und begann dann mit reden: „Hey, du brauchst doch keine Angst vor uns haben. Wir tun dir nichts, im Gegenteil Matt würde dich echt gerne mal näher kennenlernen. Und ich natürlich auch." lächelte er freundlich dem blauäugigen zu...

The Human in my HeartWo Geschichten leben. Entdecke jetzt