Kapitel 11

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Verunsichert nickte er, sagte aber nichts. Es klingelte zum Pausenende. Es herrschte ein großes Gedränge an der Tür der Schule. Wir erhoben uns von der Bank und schlenderten auf den Eingang zu. Wir stellten uns hinter der Menge an. Aiden und Joshua redeten die ganze Zeit. Genervt ließ rollte ich mit meinen Augen, als sie sich über ihr Leben unterhielten. Im Ernst, wen interessiert das? Es gibt so viele andere Themen über die man sprechen kann. Ich mein ja nur, natürlich frei ich mich für meinen Freund, dass er seinen Mate gefunden hat, trotzdem ist ihr Gespräch momentan echt langweilig. Ich sah zu Benni, welchen es ähnlich ging und gelangweilt in der Gegend herum schaute.

Mittlerweile hatten wir es geschafft, bis zum Eingangsbereich vorzukommen. Vereinzelt liefen hier und da noch ein paar Schüler oder hektische Lehrer rum. Josh und ich folgten den beiden anderen Jungs, die uns halfen den Raum zu finden. Zusammen gingen wir nun zum besagten Ort. Wieder mal planlos liefen mein Beta und ich durch die Gänge. Ich hatte noch nie etwas verwirrenderes als dieses Schulgebäude gesehen. Nach einiger gewissen Zeit, kamen wir dann auch an. Der Klassenraum war abgeschlossen und so wartete unsere Klasse vor der Tür. Die Flure waren wie leer gefegt, es war leise. Ab und zu mal ein kichern oder flüstern. Der Unterricht hatte bereits begonnen, doch unser Lehrer schien nicht zu kommen. Einige freuten sich schon auf eine Freistunde und machten sich schon Gedanken, was sie machen könnten.
Ihre Pläne wurden jedoch von einer Vertretung durchkreuzt. Seufzten und murrend, betraten wir das Zimmer und setzten uns an die Tische.

Der Raum war klein und stickig. Ebenfalls schien die Sonne durch die Fenster und blendete mich, ich kniff darauf hin die Augen zusammen. Schwitzend saßen wir auf den Holzstühlen, während die Aufmerksamkeit der jungen Frau am Pult galt. „So meine Lieben, euer Englischlehrer musste sich kurzfristig krank melden, deswegen springe ich jetzt für ihn ein." erklärte sie und lächelte uns an. Sie drehte sich zur Tafel und schrieb dort eine Aufgabe an, die wir lösen sollten. Gelangweilt stützte ich mein Kopf auf meinem Arm ab. In der ersten Reihe saß Benni, welcher sich die Aufgabe notierte und schon das Buch aufgeschlagen hatte. Er war wahrscheinlich der einzige, der sich wirklich über den Unterricht freute, da die anderen sich nur genervt auf ihrem Stuhl rumsaßen oder sich mit anderem Beschäftigten.

Mein bester Freund spielte irgendein Spiel auf seinem Handy. Ich zog meine Augenbrauen hoch und betrachtete ihn lächelnd, während er anscheinend am verlieren war. Er ballte seine Hand zu einer Faust und unterdrückte sich ein kleinen Wutschrei.
Ich kicherte leise, was ihn dazu veranlagte zu mir zu blicken. Er schaute mich vernichtend an und formte mit seinen Lippen ein "Halt dein Maul". Ich presste mein Mund zusammen, um mir ein lautes Lachen zu verkneifen. Ich machte mich dann an die Arbeit und versuchte die Aufgabe zu bearbeiten.

~

Die Zeit verging quälend langsam und ich zählte schon die Sekunden, die noch verblieben bis zum Stundenende. Die Lehrerin stellte immer wieder irgendwelche Fragen. Benni war der einzige der wirklich mitarbeitete, bei den anderen konnte man quasi schon ein riesiges Fragezeichen über ihren Köpfen sehen. Belustigt schnaubte ich, als ich zu Josh sah, wie er gerade eingeschlafen war und ihm ein wenig Sabber aus dem Mund lief. Ich schüttelte grinsend mit dem Kopf.

Meine Erlösung war die Schulglocke, die endlich diese langweilige Stunde beendete.
Joshua war mittlerweile auch aufgewacht und schaute verschlafen umher. Er ging zu Aiden und redete mit ihm. Mein Blick galt nun meinem Mate, welcher an seinem Tisch saß und sich erhob. Ich beschloss zu ihm zu gehen, um vielleicht mal mit ihm zu reden. Ich ging zu dem kleinen blondhaarigen. „Ja... hey..." sagte ich. Erschrocken fuhr er herum und sah mich überrascht an. „Hey..." antwortete er mir leise, während er zur Seite schaute. Ich folgte seinem Blick und blieb an einem großen, normal gebautem Jungen stehen, der ihn anstarrte. Ängstlich zuckte Benni zusammen und blickte noch einmal hilfesuchend zu mir, ehe er sein Kopf senkte, nach seinem Rucksack griff und eilig aus dem Raum ging.

The Human in my HeartWo Geschichten leben. Entdecke jetzt