Kapitel 28

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Kurz lag ich noch im Bett und ging meine Überlegungen durch, bis ich hochschreckte. Hecktisch sprang ich auf und schlitterte zu meinem Schreibtisch, auf dem mein Handy lag. Ich öffnete Google und gab in die Suchleiste "Werwolf" ein. Unzählige Ergebnisse wurden mir angezeigt. Ich drückte auf das Erste, was mir nicht viel weiter hielt, da es dort nur Zeichnungen von Wölfen gab. Nach weiterem Suchen gelangte ich auf eine Sagen und Legenden Seite. Gespannt las ich den Artikel durch.
' Ein jeder der von einem Werwolf gebissen wird, wird selbst einer. Die Verwandlung schließt beim ersten Vollmond ab und wird zu einer mordlustigen Bestie. Meist könnten diese Werwölfe auch in menschlicher Form auftreten, was allerdings seltener ist. Bei Vollmond verwandeln sie sich in ihre natürliche Gestalt. Sie werden zu großen, angriffslustigen, hundeähnlichen Geschöpfen. Dabei verändert sich ihre Anatomie und andere Merkmale wie Augen und Schwanz. Häufig wird Werwölfen nachgesagt, dass sie durch Silber getötet werden können. Werwölfe sind leicht reizbar und in ihrer menschlichen Form überdurchschnittlich groß und stark. '

Erstarrt hielt ich inne und ließ mein Handy sinken. Schnell kämpfte ich mich aus meinem Bett, rannte zu meinem Spiegel und sah mir die Narbe an. Verzweifelt strich ich über diese. Werde ich jetzt auch zum Werwolf? Aber dann hätte ich mich doch schon längst verwandelt, oder? Nachdem ich mich einiger Maßen beruhigt hatte, dachte ich über den restlichen Inhalt nach. Sie sind leicht reizbar, groß und stark. Das traf auf jeden Fall auf Matthew zu. Was auch passen könnte war, dass er an Vollmond immer zu Hause blieb. Und der Biss, passt auch. Aus Verzweiflung fing ich an weinen. Der Typ in den ich mich verliebt hatte, war vermutlich ein Werwolf und ich vielleicht auch bald.
Nicht nur das, sondern mein Freund, wenn wir überhaupt noch zusammen waren, behandelt mich als wäre ich nicht da. Mit Mühe legte ich mich wieder in mein Bett und weinte noch etwas, bevor ich ins Land der Träume gezogen wurde.

Mein Wecker war das erste, was ich am nächsten Morgen als erstes zu hören bekam. Schmollend machte ich ihn aus und schlappte dann müde ins Bad. Ich machte mich fertig und zog mich an. Aus der Küche mopste ich mir noch ein Apfel und trat aus der Tür. Ich hatte mir Gedanken gemacht heute Matthew nach der Schule, über meinen Verdacht in Kenntnis zu setzen, verwarf dies allerdings wieder. Er würde mich ja für komplett verrückt halten, wenn ich ihm ernst ins Gesicht sagen würde, dass ich glaube er sei ein Werwolf. Über diesen Gedanken schmunzelte ich kurz und lief den schattigen Weg zur Schule entlang.

The Human in my HeartWo Geschichten leben. Entdecke jetzt