Kapitel 15

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Die Zeit verging wie im Flug und mittlerweile hatten wir tatsächlich schon die ersten sechs Monate in unserer neuen Heimat verbracht. Joshua und Aiden verstanden sich super, was bei Benni und mir eher nicht so der Fall war. Wir sprachen nur selten miteinander, wenn wir es taten, dann versuchte er die Konversation möglichst schnell zu beenden. Ratlos grübelte ich schon die ganzen Tage, wie ich es schaffte Kontakt und Vertrauen aufzubauen. Und dann war da noch dieser seltsame Connor, welcher sich ständig an meinen Benni ranmachte. Zwar versuchte es sich der kleinere nicht anmerken zu lassen, jedoch spürte ich immer eine gewisse Angst und Panik, wenn dieser Typ bei ihm war. In der Schule lief sonst eigentlich alles gut, abgesehen von dieser einen Sache.

Gerade lag ich im Bett und hatte meine Augen geschlossen, während ich wieder einmal an meinen süßen Mate dachte. Jedesmal, wenn Aiden und Josh rummachten, überkam mich immer die Sehnsucht. Ich wünschte mir so sehr, dass mich Benni endlich mal näher an sich heran ließe. Wie gesagt blockte er jeglichen Kontakt ab und verhielt sich weiterhin ruhig. Irgendwie muss es doch zu schaffen sein, seine Aufmerksamkeit zu bekommen. Ich schmunzelte. In jeder anderen Romantik Schnulze, würde sich jetzt das Mädchen Gedanken machen, wie sie das Ansehen ihres Schwarms auf sich ziehen könnte. Allerdings war ich erstens kein Mädchen und zweitens... naja gut zweitens traf schon ganz gut auf mich zu. Seufzend richtete ich mich auf, fest entschlossen etwas an der momentanen Situation zu ändern.

Es war Sonntagmittag und ich gammelte am Frühstückstisch und schmierte mir ein Brot mit Nutella. Meine Eltern waren nicht da und Joshua war mal wieder zu seinem, mittlerweile, festen Freund gegangen. Somit hatte ich natürlich verschlafen und kam erst spät zum Essen. Demnach frühstückte ich alleine und zog mir dauerhaft irgendwelche Videos zum Thema flirten auf YouTube rein. Ich hatte Hoffnung, dass diese mir in meiner derzeitigen Lage weiter helfen konnten, was eher nicht der Fall war, da sie mich noch mehr emotional runterzogen. Den restlichen Tag verbrachte ich in Selbstmitleid und aß zum Frust Schokoeis, bis ich dann einschlief. Am nächsten Morgen wachte ich relativ früh auf und machte mich im Bad fertig, ehe mein bester Freund und ich uns zusammen auf den Weg zur Schule machten.

Wie jeden Schulmorgen steuerte ich auf den Spindraum zu, um meine Unterrichtsmaterialien zu holen. Mit der Zeit fanden wir uns gut im Schulhaus zurecht. Nachdem ich mich wieder durch die langen Gänge schlängelte, ging ich zum Raum. Es waren bereits einige Mitschüler schon da, unter denen ebenfalls Benni, der wieder mal an Aiden klebte. Eifersucht machte sich in mir breit, welche ich jedoch unterdrückte, da ich wusste, dass Aiden nur Augen für meinen Beta hatte. Die beiden schienen gerade etwas wichtiges zu besprechen, da sie sich immer umschauten und auch nur flüsterten. Als sie mich bemerkten, deutete Aiden auf mich und sagte leise irgendwas zu dem kleinen blonden. Dieser schüttelte nur den Kopf. Sein bester Freund verdrehte lediglich die Augen und begann weiter zu tuscheln. Verwirrt schaute ich die beiden an und verpieselte mich in meine gewohnte Ecke in der letzten Reihe...

The Human in my HeartWo Geschichten leben. Entdecke jetzt