Chapter 18

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POV: Ahri

Scheiße, ich war geliefert. Sie würde mir die Hölle heiß machen, wenn ich ihr erzählte, dass das ganze schon ein halbes Jahr so ging. Sie würde mich umbringen. Es hat mich gefreut gelebt zu haben. Als ich ihr antwortete, schaute ich ihr nicht in die Augen, sondern auf den Boden, denn den Blick, den sie mir zuwerfen würde, könnte ich nicht ertragen.

„Ein halbes Jahr vielleicht", sagte ich leise. Wenn ich jetzt meine Blick heben und ihr in die Augen sehen würde, könnte ich wahrscheinlich Enttäuschung, Sorge und Vorwurf darin erkennen, aber ich konnte es nicht. „Sieh mich an, wenn ich mit dir rede", presste sie zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor, also hob ich meinen Blick und konnte genau das sehen, was ich befürchtet hatte, „Wieso hast du es mir nicht gesagt?"

„Weil du mich eh nicht gehen lassen würdest!", pfefferte ich ihr entgegen. Ich war es leid, dass sie mich wie ein kleines Kind behandelte. Verdammt, ich war älter als sie! Als ich meine Stimme gehoben hatte, konnte ich kurz Überraschung in ihrem Blick erkennen, aber dies verflog sofort wieder und Wut folgte.

„Richtig! Weil er verdammt nochmal zu gefährlich ist! Wer weiß, wer sie um diese Uhrzeit auf den Straßen herum treibt! Wenn dir was passieren würde, daran will ich gar nicht denken, was alles passieren könnte!", schrie sie mir entgegen. Jetzt wurde ich auch wütend und antwortete in der gleichen Lautstärke: „Ich kann sehr gut auf mich selbst aufpassen und es ist noch nie etwas passiert! Mir kann alles, was du dir ausmalst, was passieren könnte, auch Nachmittags passieren oder abends, wenn ich dich abhole!"

„Ja, aber da ist die Gefahr nicht so groß, dass du umkippst und mir wegstirbst, weil dich keiner findet und dir niemand hilft!", schrie sie dann verzweifelt, „Wegen deiner scheiß Magersucht, lass ich dich morgend nicht gerne raus! Weißt du eigentlich, was alles mit deinem Körper passieren kann? Nein?! Das war mir klar!" Mir reichte es, im Moment war ich ihr deutlich überlegen, da sie mir nicht hinterher laufen konnte. Also drehte ich mich einfach um, ging in mein Zimmer und warf die Tür mit einem lauten Knall hinter mir zu. Doch dieses Mal beließ ich es nicht dabei, denn ich wollte sicher gehen, dass sie wirklich nicht einfach herein kam und drehte den Schlüssel im Schloss herum.

Ihre Worte hatten mich verletzt. Ich rutschte an der Tür herunter und saß auf dem Boden. Schließlich erlaubte ich mir zu weinen und fing leise an zu schluchzen, während die Tränen einfach ungehindert meine Wange hinunter liefen. Ich konnte hören, dass in der Küche geredet wurde und wenig später hörte ich Schritte in meine Richtung kommen. Doch ich wollte gerade mit keinem reden und auch niemanden sehen. Es klopfte vorsichtig an meiner Tür: „Ahri, mach dir Tür auf, es tut ihr leid, dass sie dich so angeschrien hat."

Es war Hongjoong, der versuchte mit mir durch die Tür zu kommunizieren und mich dazu zubringen, sie zu öffnen. „Geh weg", sagte ich mit fester Stimme, „Ich will jetzt nicht reden." Er seufzte: „Komm schon, höre dir wenigstens an, was sie zu sagen hat." „Lass mich einfach in Ruhe", erwiderte ich jedoch nur und unterdrückte das Schluchzen.

Wieder hörte ich Schritte und Stimmen in der Küche und dann nach ein paar Minuten konnte ich hören, wie die Tür ins Schloss fiel. Sie waren also gegangen, gut für mich, denn so hatte ich meine Ruhe und konnte mich erst einmal etwas beruhigen. Ich konnte Natalie eh nicht lange sauer sein, weshalb sich das spätestens heute Abend wieder geregelt hatte, aber jetzt gerade wollte ich erst einmal für mich sein. Doch dann hörte ich wieder Schritte auf meine Tür zukommen. Allerdings konnte es nicht Natalie sein, denn dafür waren sie zu schwer und da sie momentan eh nicht richtig laufen konnte, fiel sie garantiert raus.

Wieder klopfte es leise an meiner Tür. „Lässt du mich rein?", fragte Mingi leise. „Ich will alleine sein", antwortete ich mit fester Stimme. Doch anstatt zu gehen, setzte er sich vor dir Tür und lehnte sie ebenfalls gegen sie, das konnte ich spüren, da er mit seinem Rücken gegen sie drückte und sie so mehr Gewicht auf meinen ausübte.

„Hongjoong ist mit Natalie ins Krankenhaus gefahren, er macht sich Sorgen um ihren Fuß und will sicher gehen, dass nichts schlimmes ist", fing er an zu erzählen, „du brauchst also keine Angst zu haben, dass du mit ihr reden musst, wenn du die Tür aufmachst. Nur ich bin hier." Dann herrschte kurz eine Pause und ich schluchzte, während dir Tränen immer noch meine Wangen hinunter liefen.

Dann fing er wieder an zu reden: „Es ist mir ein bisschen unangenehm, aber wir konnten euch hören und warum es in eurem Streit geht. Ich kann verstehen, dass du verletzt und sauer auf sie bist, aber ich kann auch sie verstehen. Sie macht sich einfach nur Sorgen um dich Ahri und ich glaube, wenn dir etwas passieren würde, könnte sie sich das nie verzeihen, auch wenn sie nichts dafür kann. Eure Freundschaft scheint besonders zu sein und ihr solltet euch dadurch nicht voneinander entfernen."

Jetzt seufzte ich: „Das werden wir nicht, heute Abend hat sich das wieder eingerenkt, aber sie hat mich verletzt und das weiß sie ganz genau. Sie weiß, dass ich es nicht haben kann, wenn sie mich mit meinem Essverhalten konfrontiert und es mir dann auch noch so an den Kopf wirft. Du kannst jetzt übrigens gehen, jetzt ist es eh egal, wo du es weißt." „Wieso sollte ich jetzt gehen?", fragte er mich verwirrt.

Bevor ich ihm antwortete, holte ich tief Luft: „Weil es jeder tut, wenn sie es wissen. Es ist ihnen zu anstrengend mit mir und meinem Essverhalten. Auf kurze oder lange Zeit, wirst du dich auch unwohl fühlen, es wird dir unangenehm sein, in meiner Gegenwart zu essen und das wird dir irgendwann zu viel werden und dann wirst du gehen. Also gehe lieber jetzt und verletzte mich lieber jetzt, bevor ich mich noch in dich verliebe und du mir das Herz brichst, wenn du gehst." die Worte kamen einfach so aus mir heraus, ich konnte es nicht verhindern. Fuck.

„Mach dir verdammte Tür jetzt auf", sagte er und seine Stimme jagte mir einen Schauer über den Rücken, „Ich werde nicht gehen und dich verletzten, weder jetzt noch später und schon gar nicht, weil du diese Last mit dir herumschleppst. Im Gegenteil, jetzt wo ich es weiß, ist es ein Grund mehr, Zeit mit dir zu verbringen und ich möchte versuchen dir zu helfen. Jetzt lass mich rein!"  

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Und hier ist das nächste Kapitel~

Wir hoffen es hat euch gefallen

Bis zum nächsten Mal~

Promise -Ateez-Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt