POV: Ahri
Das hatte ich nicht gewollte. Ich wollte sie nicht zum weinen bringen. Ich war eine schreckliche Freundin. Generell war ich eine schreckliche Person, es wäre besser für alle, wenn ich einfach von dieser Welt verschwinden würde. Die Tränen rannten nur so über mein Gesicht und ich machte mir nicht die Mühe, sie aufzuhalten oder wegzuwischen.
Dann ging die Tür auf, doch anstatt Mingis blauem Haarschopf, tauchte ein grüner Kopf in der Tür auf und San schloss sie hinter sich wieder. „Was ist passiert?", fragte er sanft und kam auf mich zu. Er setzte sich auf mein Bett, legte eine Hand auf meine, die ich in meinem Schoss zusammengefaltet hatte und schaute mir direkt in die Augen. „S-sie hat mich f-falsch verstanden", schniefte ich und brach dann komplett in Tränen aus.
San nahm mich leicht in die Arme und versuchte mich zu trösten, doch ich beruhigte mich nicht. Es dauerte eine Weile, bis ich soweit war und wieder reden konnte. „Sie hat mir gesagt, dass sie nicht will, dass ich in Therapie gehe und wir das so schaffen werden, da sie nicht bereit ist, mich zu verlieren. Als ich meinte, dass ich euch da nicht mit rein ziehen will, hat sie mich gefragt ob es mir lieber sei, dass ihr, die wisst, dass ich unter einer Essstörung leide, mir helft oder ich auf mich alleine gestellt bin und es noch mehr Leute erfahren. Da habe ich geantwortet, dass es mir lieber wäre, wenn es niemand wüsste und sie hat es so verstanden, dass ich ihr nicht vertrauen würde", fing ich an zu erzählen und wurde dann aber von einem Schluchzen unterbrochen. Mein ganzer Körper zitterte und San strich mir beruhigen über den Rücken.
„Dabei will ich doch einfach nur niemandem zur Last fallen. Ich möchte einfach nicht, dass ihr euch Sorgen um mich machen müsst und ganz besonders nicht sie. Sie hat ihre eigenen Probleme, mit denen sie zu kämpfen hat", redete ich weiter, „Manchmal denke ich, dass es besser wäre, wenn ich einfach still und leise von dieser Welt verschwinden würde, dann könnten alle ihr Leben so leben, wie sie es getan haben, bevor ich es ruiniert habe." Wieder weinte ich und erschrocken zog er mich in seine Arme.
„Bitte denke nicht so", flüsterte er mit brüchiger Stimme, „Das stimmt so nicht. Seonghwa!" Gerufener streckte den Kopf herein und sah San fragend an. „Hol Natalie zurück und sag mir bescheid, wenn sie bei euch steht, wir haben was zu bereden", wies San ihn an und er nickte nur. Nachdem die Tür wieder zugefallen war, wand er sich an mich: „Ich werde den Anderen das erzählen, aber nur, weil wir dir helfen wollen und werden, egal was du sagst. Du bist uns wichtig geworden und vor allem bist du Mingi wichtig geworden. Wir wollen nur das Beste für dich und deshalb werde ich mit den anderen reden."
Dann klopfte es an der Tür und Seonghwa sagte bescheid, dass sie bei ihnen wäre. Ich nickte nur und dann stand er auch auf. „Ich muss euch was erzählen, was sie mir gerade gesagt hatte", konnte ich ihn sagen hören, bevor die Tür wieder zu viel und ich auf mich alleine gestellt war.
Nun verbarg ich mein Gesicht hinter meinen Händen und weinte still weiter. Nach ein paar Minuten flog die Tür auf und jemand durchquerte mit ein paar großen, schnellen Schritten den Raum. Sofort wurde ich in zwei starke Arme und an eine schützende Brust gezogen. Da ich Mingis Geruch wahrnahm, wusste ich, dass er es war. „Wenn du es noch einmal wagst, so etwas von dir zu geben, mache ich dir die Hölle heiß!", schrie meine beste Freundin plötzlich. Ihre Stimme klang wütend, aber auch ängstlich und sie weinte, das hörte ich auch.
Beruhigend wiegte Mingi mich hin und her und strich mir über den Rücken. „Natalie, es hat keinen Sinn sie jetzt anzuschreien. Ich bin mir sicher, dass es dich schockiert hat, zu hören, was sie denkt, aber schreien ist keine Lösung", sagte er, „Uns hat es auch schockiert und ich will mir nicht vorstellen, wie du dich fühlen musst, aber wenn du sie anschreist, machst du es nicht besser." Ich hatte angefangen zu zittern und mich nach Halt suchend in sein Shirt gekrallt. „Wie wäre es, wenn wir zwei eine Runde durchs Krankenhaus oder die Straßen laufen und du dich ein bisschen abreagieren kannst, bevor ihr zwei noch einmal redet?", fragte Hongjoong sie. „Ich denke, dass ist eine gute Idee", stimmte Mingi ihm zu und Natalie verließ wieder das Zimmer.
Als die Tür dann wieder aufging, hob ich meinen Blick und sah San, Seonghwa und Jongho das Zimmer betraten. „Yunho, Wooyoung und Yeosang sind Tee und Kaffee holen gegangen", sagte Jongho leise. Sie setzten sich alle am Fußende auf das Bett. Was kein Problem war, da ich meine Füße angezogen hatte.
Seonghwa ergriff als nächstes das Wort: „Wir wollen dir helfen und nur deshalb schlagen wir das nun vor. Wie wäre es, wenn du eine ambulante Therapie ausprobierst? Da warst du nur Vormittags nicht zuhause, aber ansonsten würde sich nicht viel verändern. So könntest du weiterhin bei Natalie wohnen und wir alle könnten versuchen dir zu helfen und dich so gut es geht zu unterstützen. Was nicht gehen würde, wenn du eingewiesen werden würdest."
Ich schluckte schwer, denn eigentlich wollte ich das alles nicht, aber ich wusste, dass ich so langsam etwas ändern musste und da ich um ein paar Therapiestunden eh nicht drum herum kommen würde, könnte ich es auch genauso gut versuchen. „Wenn ich das mache, muss ich aber dieses Semester wiederholen", warf ich kleinlaut ein.
Mingi drückte mich ein wenig von sich weg und sagte: „Es ist nichts dabei, wenn du dieses Semester wiederholst, du musst es ja nicht wiederholen, weil du durchgefallen wärst, sondern weil du für dich und deine Gesundheit etwas tun musstest." Ich nickte nur und meinte dann: „Dann machen wir es so."
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Hier ist schon wieder das nächste Kapitel
Wir hoffen, dass es euch gefallen hat
Bis zum nächsten Mal~

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Promise -Ateez-
FanfictionNatalie und Ahri machten gerade ihr Studium, als ihnen die 8 Jungs, auch bekannt als KQ Fellaz über den Weg liefen. Was keiner Von ihnen ahnte: Noch vor ihrem Debüt würden so einige Hürden auf sie zukommen... Dies ist eine Partner Fanfiction mit @Mi...