Chapter 45

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POV: Natalie

Die Nacht, in der Ahri zum ersten mal die Klinik besuchen sollte war schwer für mich. Aufgrund meiner Arbeitszeiten konnte ich sie nicht mit weg bringen und so blieb mir nichts anderes übrig, als mich schon am Abend davor von ihr zu verabschieden. 

Dies hatte natürlich dazu geführt, dass ich Rotz und Wasser heulte, bevor wir schlafen gegangen waren. Nie hatte ich es gewollt, dass es zu so etwas kam, doch wir beide hatten einfach zu spät gemerkt, dass es längst kein "kleiner Hunger" mehr war. Allerdings musste ich dazu sagen, dass ich sehr froh war, dass sie nicht erbrach. Egal wie schlecht sie sich in ihrem Körper auch fühlte, überstieg es nicht ihren Ekel vor dem Erbrechen und genau das hielt sie davon ab, ihren Körper noch mehr zu verunstalten.

Die Nacht hatte ich in Hongjoongs Armen verbracht, da er merkte, wie es mir in dieser Situation ging. Auch waren wir nicht noch einmal intim geworden, obwohl meine Periode im Endstadium zu dem Zeitpunkt gewesen ist. Er machte immer wieder Andeutungen, doch blockte ich ihn immer wieder ab, weil mich die ganze Situation mit Ahri zu sehr beschäftigte. 

So sagte ich ihm auch, dass ich mich ihm erst hingeben wollte, wenn die ganze Sache gegessen war und ich mich vollends auf ihn konzentrieren konnte. Er hatte es nämlich nicht verdient, halbherzig behandelt zu werden.

In besagter Nacht, wo ich in seinen Armen gelegen hatte, versprach er mir, solange wach zu bleiben, bis ich selbst eingeschlafen war, doch das wollte ich ihm nicht zumuten. Ich beschloss meinen Schlaf zu simulieren, damit er wenigstens eine erholsame Nacht haben konnte. Die Zeit verbrachte ich eingekuschelt in Hongjoongs Armen, leise vor mich hin weinend und in Gedanken schwelgend.

Dem entsprechend sah ich auch am nächsten Morgen aus. Ich hatte tiefe Augenringe, meine Haut war blass und die Augen gerötet. Direkt als ich aufstand bemerkte ich, wie mein Kreislauf einsackte, da ich keine Erholung gefunden hatte, doch ich raffte mich trotzdem auf. 

Wir waren unterbesetzt im Krankenhaus und ich musste mein Bestes tun, um die anderen dort zu unterstützen. In solchen Momenten erlaubte man es mir auch, bei größeren Operationen mit zu wirken, obwohl ich gerade erst am Anfang meiner Assistenzzeit war. 

Es war gerade mal 5 Uhr in der Früh, als ich aufstand, weil ich einfach nicht mehr liegen bleiben konnte. Doch die Zeit, die ich sonst nicht zur Verfügung hatte, nutzte ich ausgiebig. Gestern hatte ich es nicht mehr geschafft, duschen zu gehen, also suchte ich mir, so leise es ging meine Anziehsachen zusammen und verschwand im Bad. 

Ich quälte mich unter eine kalte dusche, damit mein Kreislauf etwas in Schwung kam und trocknete mich anschließend ab. Nachdem ich mich angezogen hatte, beschloss ich, mich zu schminken. Keiner wollte schließlich von einer Ärztin behandelt werden, die selbst aussah, als würde sie jeden Moment zusammen brechen. Ich gab mein bestes und schaffte es anschließend, nicht mehr so blass aus zu sehen und meine Augenringe stachen auch nicht mehr so intensiv hervor. 

Sobald ich im Badezimmer fertig war, machte ich alles ordentlich und verließ es anschließend. Mein Weg führte in die Küche, wo ich mir zwei Brote mit Salami belegte und mir noch etwas für meine Mittagspause zubereitete, da ich wusste, dass ich es nicht zur Kantine schaffen würde.

Während ich aß, scrollte ich etwas durch Wattpad, da ich neue Storys für meine Bibliothek brauchte und fing auch anschließend an, eine zu lesen. Während ich las, bekam ich eine Idee, für Ahris Geburtstagsgeschenk. Ich wusste, dass sie keine Person war, die viel Aufmerksamkeit wollte, doch schwelgte sie gerne in Nostalgie. Ich beschloss also, nach meiner Arbeitszeit noch einmal schnell in den Buchladen um die Ecke zu gehen, um meine Gedanken in die Tat um zu setzen. 

Nach und nach trudelten auch die anderen in die Küche, doch Ahri ging zunächst erst ins Bad. "Jagi, warum warst du nicht mehr im Bett? Ich habe dich gesucht, als ich aufgewacht bin", sprach Hongjoong mich besorgt an. Ich räusperte mich und antwortete ziemlich leise: "Konnte nicht mehr schlafen." Seufzend drückte er mir einen Kuss auf die Stirn und fuhr anschließend durch meine Haare.

Ich sah auf mein Handy, um die Uhrzeit zu prüfen und stellte fest, dass ich noch eine halbe Stunde hatte, bis mein Bus kam. Seufzend überlegte ich, ob ich noch bleiben sollte, doch kam zu dem Entschluss, dass ich meine beste Freundin dann nicht mehr gehen lassen könnte. Zumindest heute noch nicht.

Ich verabschiedete mich also von den Jungs und zog mir meine Jacke an. In meiner Tasche waren bereits alle Sachen, wie Essen, Schlüssel und Portmonee verstaut und so nahm ich sie einfach und verließ unsere Wohnung.

Mein Herz fühlte sich tonnenschwer an, doch ich konnte es einfach nicht riskieren, ihr in die Augen zu schauen. Auf dem Weg zur Bushaltestelle überkam mich immer mal wieder ein leichter Schwindel, doch ich schob es darauf, dass ich sonst nie so früh aufstand. 

Als mein Bus kam und ich mich gesetzt hatte, beschloss ich, den Moment zu nutzen und ein wenig zu dösen. Wieder einmal beschallte mich die Musik der Jungs, welche mich auf andere Gedanken brachte. Als ich ausstieg überkam mich wieder einmal eine Welle des Schwindels, doch ich schüttelte mich, um dieses Gefühl los zu werden.

Ich durfte jetzt nicht schwach werden. Weder für meine Kollegen, noch meine Arbeitsstelle und ganz sicher nicht für Ahri...

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Hier ist das nächste Kapitel~

Wir hoffen, dass es euch gefallen hat und ihr und ein paar Kommentare da lasst.

Wir sind für Verbesserungsvorschläge offen

Bis zum nächsten Mal~

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jul 07, 2019 ⏰

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