Heartbeat ~ Marcus and Martinus ff

◇ Chapter 15 ◇

Kjell- Erik fuhr uns am Montagmorgen zur Schule und ich muss sagen, ich war wirklich sehr aufgeregt. Mit Jasmin hatte ich mich gestern lange unterhalten. Wir waren in derselben Klasse, die auch die Klasse von Mac und Tinus war, und wir hatten uns sehr gut verstanden.

Kaum war ich aus dem Auto ausgestiegen, entdeckte ich sie auch schon am Haupteingang. Die anderen Schüler starrten mich an und flüsterten miteinander. Ich war ganz froh, dass Mac und Tinus mich in die Mitte nahmen und denen, die mich komisch ansahen böse Blicke zuwarfen. "Hey", rief Jasmin und lief mir hinterher, als wir schon an ihr vorbeigegangen waren. "Ich habe extra auf dich gewartet." "Wirklich?" Ich spürte, wie meine Wangen rot anliefen. "Ich dachte, du wartest auf deine Freundinnen." Sie lachte. "Du bist auch meine Freundin. Aber falls du die anderen meinst, die sind schon vorausgegangen." 

Zuerst gingen wir zusammen mit Tinus und Mac ins Sekretariat. Dort war nicht mehr viel zu klären, ich bekam nur noch meinen Stundenplan. Den Rest hatten bereits Gerd-Anne und Kjell-Erik mit dem Direktor geklärt. Danach  vergewisserte Tinus sich noch einmal, ob er mich wirklich mit Jasmin allein lassen konnte, bevor er zusammen mit Mac zu seinen Freunden ging. Sie zeigte mir zuerst noch meinen Spind, wo ich gleich meine Jacke verstaute und ging dann mit mir zum Klassenzimmer, das zum Glück im Erdgeschoss lag, sodass ich nicht Treppensteigen musste. So ziemlich alle meiner neuen Klassenkameraden starrten mich an, als ich das Klassenzimmer betrat. Niemand sagte allerdings etwas und als Jasmin mich zu einem Tisch schob und mich dazu zwang, mich hinzusetzten, wandten sich alle wieder ihren Beschäftigungen zu. "Ist das mein Platz?", fragte ich etwas verwirrt. "Nein", antwortete Jasmin und lachte wieder. "Das ist mein Platz. Der Lehrer der ersten Stunde gibt dir deinen Platz. Ich dachte nur, du willst die Viertelstunde lang vielleicht nicht herumstehen." "Stimmt." Ich musste lächeln, als sich auf einmal ein ganzer Haufen Mädchen um den Tisch drängte. "Du bist also die Neue", stellte ein kleines, braunhaariges Mädchen fest und musterte mich neugierig von oben bis unten, dann nickte sie. "Ich bin Alina." "Andriana. Du kannst mich aber Adri nennen, wenn du magst." Sie lächelte und forderte dann die anderen Mädchen auch dazu auf, sich vorzustellen. Die meisten verschwanden dann wieder, nur Jasmin, Alina und noch ein Mädchen namens Nele, die pechschwarze Haare hatte und wenn sie sprach, einen fremdländischen Akzent hatte. 

"Ich komme aus Spanien", erzählte sie, als ich sie danach fragte. "Ich bin erst seit drei Jahren in Norwegen. Und ehrlich gesagt, mir ist es hier viel zu kalt. Selbst jetzt im Sommer friere ich noch." Sie lachte und warf einen Blick aus dem Fenster. Heute war kein besonders schöner Tag, es regnete in Strömen und es wehte auch ein ganz furchtbarer Wind. Wir unterhielten uns, bis der Lehrer kam, ein Mann mittleren Alters, der immer sehr ernst guckte. Er stellte sich mir als Mathelehrer vor und als die Stunde begann, musste ich mit ihm vor der ganzen Klasse stehen und mich vorstellen. Natürlich kam dann wieder die Frage, was mit meinem Bein passiert war, ich erzählte knapp das Nötigste und versuchte dabei die mitleidigen Blicke zu ignorieren. 

"Setz dich einfach zwischen Sara und Marlene." Als ich alle Fragen beantwortet hatte, deutete der Lehrer auf einen Tisch ganz in der Nähe der Tür, wo zwei Mädchen, die ich bisher noch nicht kannte, widerwillig auseinanderrückten.

Der Schultag verlief gut, ich konnte mich mit einigen Mädchen anfreunden und auch meine Sitznachbarinnen schienen es mir nicht übelzunehmen, dass ich jetzt zwischen ihnen saß. Mac und Tinus hatten mir während jeder Pause angeboten, dass ich auch zu ihnen kommen konnte, aber ich war so mit den anderen Mädchen beschäftigt, dass ich gar nicht dazu kam, das Angebot wahrzunehmen. 

Nach der Schule mussten die Jungs mit dem Bus nach Hause fahren, während Gerd-Anne mich zur Physiotherapie brachte. Doch als ich ins Auto einstieg sah sie mich nur sehr besorgt an. Irgendwas musste passiert sein, während ich in der Schule war...