"Ach Adri, ich fühle mich so dumm, wenn ich mit dir rede. Du wirst mich ja doch nicht hören."
Ich wollte protestieren, mich bewegen, etwas sagen, Tinus irgendwie klar machen, dass ich ihn sehr wohl hörte, aber alles blieb so wie es war. So ging das jetzt schon Ewigkeiten. Ich weiß nicht, wie lange ich mich schon in diesem schwarzen Nichts befand und nur die Stimmen von außen zu hören. Alle meine anderen Fähigkeiten hatte ich verloren. Immer wieder gab es Unterbrechungen, dann hörte ich auch nichts mehr, es war wie Bewusstlosigkeit.
Ein Schluchzen drang an mein Ohr und mir war klar, dass Tinus wieder weinte. Er tat mir soo leid- Moment mal, so richtige Gefühle hatte ich bisher nie gehabt! Nie hatte ich Mitleid oder ähnliches empfunden, wenn er geweint hatte. Wurde jetzt alles wieder gut?
Nein, wohl doch nicht. Im nächsten Moment fuhren unbeschrebliche Schmerzen durch meinen Körper und mir entwich ein undefinierbares Geräusch. "Adri?" Vor Schmerz riss ich meine Augen auf und starrte direkt in Tinus' Gesicht.
Für ein, zwei Sekunden sahen wir uns einfach nur an, dann sank Tinus zurück auf seinen Stuhl und begann wieder zu weinen, während meine Schmerzen immer noch stärker wurden. "Es tut so weh", brachte ich erstickt heraus. "Was?" Tinus sprang auf. "Warte, ich hole einen Arzt."
Es dauerte keine Minute, bis er zurück kam, mit einem jungen Arzt, den ich nicht kannte. Ich konnte meine Augen kaum noch offen halten, fühlte mich furchtbar. "Andriana, wie geht es dir?" Ganz ruhig schaute der Arzt die Papiere durch, während es mich gefühlt innerlich zerriss.
"Ich... halte das nicht mehr aus", keuchte ich und versank dann wieder in dem schwarzen Nichts, ohne etwas zu hören.
Das nächste Mal war das Aufwachen etwas angenehmer. Ich wachte nämlich zuerst auf und hörte dann die Gespräche der anderen und die Schmerzen waren auch nur noch teilweise vorhanden.
Ich nutzte die Zeit, in der die anderen mich nicht bemerkten, um mich zu sammeln. "Hallo Tinus", sagte ich dann. Er hörte mitten im Satz auf zu sprechen und sah mich erleichtert an. Ich drehte mich ein wenig, sah dass Mac auch da war und ergänzte schnell ein "Hi Marcus", damit sich niemand benachteiligt fühlte.
"Na, auch wieder zurück unter den Lebenden?", scherzte Mac. "Wieso?", fragte ich etwas verwirrt. "Naja, nach zwei Wochen Koma dachten wir eigentlich, du schaffst das nicht. Aber ich kann dir sagen, ich bin unendlich froh, dass du doch aufgewacht bist." "Zwei Wochen?" Mac nickte. So lange hatte es sich nicht angefühlt.
Ich wollte gerade erzählen, dass ich sie gehört hatte und fragen, was in den zwei Wochen passiert war, da kam der junge Arzt von vorhin herein und schickte die beiden nach draußen.
"Andriana, wie geht es dir?" Hatte er nicht genau dasselbe vorhin schon gesagt? "Besser", antwortete ich. "Wir haben dir starke Schmerzmittel gegeben", sagte er. "Und ich will dich nicht anlügen, auch wenn du wach bist, dein Zustand ist immer noch kritisch." Mit diesen Worten verließ er mein Zimmer wieder.
Das musste ich erstmal verdauen. Würde ich diesen Kampf noch gewinnen? Oder würde ich in schon sehr bald verlieren und dafür mit meinem Leben bezahlen?
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Heartbeat ~ Marcus and Martinus ff
FanfictionABGESCHLOSSEN Heartbeat- das ist alles, was in Andrianas Leben noch zählt. Trotzdem geht sie auf das Konzert von Marcus& Martinus, um ihre Lieblingssänger endlich persönlich zu treffen. Doch damit setzt sie alles aufs Spiel...