Heartbeat ~ Marcus and Martinus ff

◇ Chapter 10 ◇

"Andriana!", schrie Lara. Meine beste Freundin, die ich seit über einem halben Jahr nicht mehr gesehen hatte, rannte auf mich auf mich zu und warf sich halb auf mich drauf. Das war zu viel Schwung, sofort drehte sich wieder alles um mich herum und ich brachte nur ein klägliches "Hallo" zustande. Erst als Lara mich wieder aus ihrer Umarmung entließ, bemerkte ich, dass auch meine zweite beste Freundin Simone hier war. Nur war sie grundsätzlich sehr schüchtern und hatte sich im Hintergrund gehalten. "Hi Simone", begrüßte ich auch sie. "Wie seid ihr überhaupt zu den beiden gekommen?", wandte ich mich dann an Mac. Der deutete nur auf Tinus. "Ich dachte, du würdest deine alten Freundinnen vielleicht gerne wiedersehen. Als du gestern geschlafen hast, hab ich dein Handy mit deinem Fingerabdruck entsperrt und du hattest sie ja in den Kontakten...", er grinste schuldbewusst. Wie kam er bloß auf so eine Idee? Naja egal, ich freute mich natürlich, dass Lara und Simone jetzt da waren. "Ich denke, du solltest den beiden auf jeden Fall einiges erzählen." Tinus sah mich ernst an und ich nickte. Ich wusste, was er meinte. "Wir müssen leider schon wieder los, du weißt ja, wir fliegen morgen und eigentlich hatten wir für dich schon keine Zeit, deshalb müssen wir uns jetzt umso mehr beeilen." Mac stand auf und drückte mich vorsichtig. Auch Tinus umarmte mich, dann sah er mir direkt in die Augen. "Mach keinen Blödsinn, bis wir wieder da sind. Ich werde bei jedem Heartbeat an dich denken", sagte er so leise, dass es niemand außer mir hören konnte. Erst vor ein paar Tagen hatten wir darüber gesprochen, wie viel mir das Lied bedeutete, auch wenn ich den Text nicht beachtet und den Titel für mich interpretiert hatte. Es war mit Abstand mein Lieblinglied der beiden.

"Ich glaube auch, dass du eine Menge zu erzählen hast", stellte Lara fest, als Mac und Tinus weg waren und verschränkte die Arme. Sie ließ sich auf einen der unbequemen Plastikstühle fallen, während Simone sich zu mir an die Bettkante setzte. "Warum hast du dich nicht gemeldet? Wie ist es denn an deiner neuen Schule?", fragte sie. "Also erstens, ihr hättet euch auch bei mir melden können und zweitens war ich nie in meinem neuen Heimatort", antwortete ich. "Wieso das denn?" Simone riss die Augen auf. 

 Ich erzählte ihnen alles, was im letzten halben Jahr so passiert war und auf einmal schien keine der beiden mehr sauer zu sein, dass ich mich nicht gemeldet hatte. "Du hast recht, wir hätten uns wirklich melden sollen", gab Simone schließlich zu und drückte meine Hand. Auch aus Laras Schmollmund wurde plötzlich ein Lächeln. "Kannst du dir vorstellen, wie es mir ging, als Marcus und Martinus auf einmal vor meiner Tür standen?", rief sie und warf die Arme in die Luft. "Zuerst hab ich mich natürlich mega gefreut, es passiert ja nicht alle Tage, dass zwei Superstars einen besuchen, aber als sie dann erzählt haben, warum sie gekommen sind, da hatte ich ein richtig schlechtes Gewissen. Es tut mir wirklich leid, dass ich mich gar nicht mehr bei dir gemeldet hab." 

"Aber wie bist du überhaupt zu den beiden gekommen?" Simone war ebenfalls ein großer Fan der beiden und es wunderte mich, dass sie nicht auch auf dem Konzert gewesen war. "Ich war auf dem Konzert, Martinus hat mich als First Kiss Girl ausgewählt, ich hab mit ihm gesungen und später beim Meet and Greet bin ich Marcus mit gerissenem Kreuzband und Meniskus und einem angerissenen Innenband vor die Füße gefallen. Er dachte dann, dass es seinetwegen passiert wäre und hat mich am nächsten Tag besucht, um sich zu entschuldigen. Irgendwie hat sich daraus dann so die Freundschaft entwickelt", erzählte ich knapp. "Bist du dir sicher, dass da nicht mehr zwischen dir und Martinus ist?", hakte Lara nach. Ich verzog das Gesicht. "Ich glaube nicht, dass das gut aussehen würde, wenn er was mit seiner Adoptivschwester anfangen würde." "Adoptivschwester?!?" Simone schrie mich fast an. "Ja, ich kann es selbst immer noch nicht glauben, aber die Eltern der beiden haben beschlossen, mich zu adoptieren, bevor ich nach Trondheim in irgendein Heim muss." "Das ist ja wahnsinnig süß." Ja, Simone hatte Recht. Irgendwie war es süß, wie viel Mac und Tinus für mich taten. Ich wollte auch gar nicht bestreiten, dass sie mir gefielen, denn ich dfand sie beide hübsch, aber ich konnte mir momentan weder mit Tinus noch mit Mac eine Beziehung vorstellen. Ich musste mich zuerst mal auf mich selbst und darauf, wieder auf die Beine zu kommen, konzentrieren und dann konnten wir ja weitersehen...