Heartbeat ~ Marcus and Martinus ff

◇ Chapter 27 ◇

"Da war ja gestern Abend noch ganz schön was los bei euch", stellte Mac am nächsten Morgen lachend fest, als ich mich zu ihm an den Tisch setzte. "Ja, das kannst du laut sagen", meinte Tinus, der auch gerade in die Küche kam. "Es war..."

"Halt, ich will gar keine Details wissen", unterbrach ihn Mac und hielt sich die Ohren zu. "Ihr Knutschfleck sagt alles." Tinus brach in Gelächter aus und konnte sich gar nicht mehr beruhigen. "Was denkst du eigentlich von mir?", brachte er schließlich heraus, bevor er erneut einen Lachanfall bekam. 

"Was ist denn mit dem los?" Kopfschüttelnd wandte sich Mac wieder seinem Müsli zu. "Es ist nur...", versuchte Tinus die Situation zu erklären, musste aber schon wieder lachen. "Ach Adri, sags du ihm."

"Naja, ich weiß ja nicht, wann genau du eingeschlafen bist, Mac, aber wir haben ungefähr eine halbe Stunde lang geredet und uns geküsst und dann hat Gerd-Anne uns ins Krankenhaus gefahren, weil ich so eine Art Asthmaanfall hatte. Danach ist dann auch nichts mehr passiert, weil ich auf der Heimfahrt noch eingeschlafen bin." 

Für einen Moment schwieg Mac betroffen. "Krass. Aber schön, dass du wieder fit bist. Und gut, dass ihr beide das auch endlich geschafft habt. Du weißt ja gar nicht, wie lange Tinus mir schon die Ohren vollgejammert hat wegen dir." "Halt die Klappe, Mac", sagte Tinus lächelnd und quetschte sich neben ihn auf die Bank.

"Du solltest dich nicht schminken. Ohne das Ganze bist du viel schöner", sagte Tinus, als er mir nach dem Frühstück beim Schminken zusah. "Ich benutze doch eh fast nichts. Und außerdem sehe ich dann nicht mehr so krank und blass aus", gab ich zurück und machte mich daran, die Wimpern aufzukleben.

"Ach und was ist das? Falsche Wimpern benutzen doch nur diese aufgetakelten... Mädchen." Mir war klar, dass er etwas anderes, nicht so nettes hatte sagen wollen, aber es war ihm wohl doch noch rechtzeitig eingefallen, dass ich das auch benutzte.

"Ich glaube, dir ist der minimale Unterschied zwischen mir und diesen 'Bitches' wie du sagen wolltest, entgangen. Sie benutzen die Wimpern nur, damit sie möglichst nuttig aussehen und den nächstbesten Jungen ins Bett bekommen, was mit Sicherheit NICHT meine Absicht ist und außerdem habe ich momentan im Gegensatz zu denen keine Wimpern. Und ich möchte auch gern normal aussehen, falls du das verstehst", reagierte ich gereizt.

"Sorry." Tinus umarmte mich von hinten. "Du hast, mir ist tatsächlich nicht aufgefallen, dass du keine Wimpern hast. Du bist einfach wunderschön." Ich legte die Wimpern für das andere Auge weg und drehte mich zu ihm um. "Du glaubst ja auch, nur weil wir einmal ein bisschen rumgeknutscht haben, dass du jetzt die Lizenz zum Schleimen hast, oder?" "Ich will mich nicht einschleimen", protestierte Tinus. "Ich sage nur die Wahrheit." 

Er beugte sich zu mir und gab mir einen Kuss. "So solltest du aber nicht aus dem Haus gehen. Das sieht jetzt nämlich wirklich seltsam aus", sagte er noch und verschwand dann. "Idiot", rief ich ihm hinterher, aber Tinus lachte nur.

"Warum trägst du denn einen Schal? Es ist Sommer", fragte Nele direkt als ich in der Schule meine Freundinnen traf. "Ich habe Halsschmerzen", antwortete ich, konnte aber schon spüren, dass ich gerade die Farbe einer Tomate annahm. "Halsschmerzen, wer's glaubt! Sie hat einen Knutschfleck, ist doch klar", rief Jasmin und riss mir das Tuch herunter. "Schaut, da ist der Beweis." "Von wem denn?", fragte Marlene neugierig. "Da fragst du noch?", stöhnte Alina. "Von Martinus natürlich. Hab ich Recht?" "Ja", antwortete ich knapp und holte mir den Schal zurück. 

"Und?", fragte Jasmin. Fünf Augenpaare starrten mich erwartungsvoll an. "Was und?" Ich begriff nicht ganz, was sie meinte. "Na- ist er gut im Bett?" "Nicht du auch noch!", rief ich. "Mac hat vorhin schon genau dasselbe gedacht. Aber ich erzähle die Geschichte für euch nochmal in der Kurzfassung. Wir haben eine halbe Stunde lang geredet und und geküsst und dann musste Gerd-Anne uns ins Krankenhaus fahren, weil ich fast keine Luft mehr bekommen habe. Mehr ist nicht passiert." "Ach schade." Meine Freundinnen schienen geradezu enttäuscht zu sein, dass nicht mehr passiert war, aber ich fand, das war für den ersten Tag vollkommen ausreichend.