◇ Chapter 12 ◇

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"Wir werden schon früher nach Hause kommen, in drei Tagen", verkündete Tinus strahlend. "Wieso das denn?" Warum ließen sie denn drei der Konzerte ausfallen? Und was würden die Fans denken? "Keine Sorge, es ist nicht wegen dir. Obwohl wir ernsthaft darüber nachgedacht haben, sofort nach Hause zu fahren. Das letzte Konzert hat die Organisation der Location abgesagt und die anderen beiden Tage hätten wir sowieso nur noch Interviews gehabt, aber der Verlag hat die auf später verschoben. In ein paar Monaten", erklärte Mac. Ich nickte und gähnte. "Wo seid ihr denn die nächsten Tage so?" "Morgen sind wir in Brüssel, dann in Paris und am letzten Tag haben wir ein Konzert in Berlin. Von da aus fliegen wir direkt nach der Show wieder heim, zu dir." Tinus lächelte. Ich war total froh, dass Mac und Tinus schon drei Tage früher als geplant kamen. Gerd-Anne besuchte mich zwar fast jeden Tag und ich verstand mich auch super mit ihr, aber es war doch irgendwie anders als mit den beiden. 

Mac erzählte noch irgendetwas darüber, dass ich unbedingt ihre Freunde kennenlernen sollte, wenn sie wieder da sind, aber ich konnte kaum zuhören, da ich schon wieder halb schlief. Kein Wunder, mittlerweile war es fast elf Uhr abends und der Tag hatte mich mehr als genug strapaziert. "Kannst du mir das vielleicht morgen oder irgendwann anders erzählen, ich schlaf hier nämlich gleich ein", unterbrach ich seinen Redefluss schließlich, nachdem mir schon ein paar Mal die Augen zugefallen waren. Tinus lachte im Hintergrund. "Ich dachte mir schon, wie lange es wohl noch dauert, bis du endlich eingeschlafen bist." Ich hob entschuldigend die Schultern. "Es ist schon spät abends und die haben mir wer weiß wie viele Medikamente mit der Nebenwirkung Müdigkeit verabreicht."

Die nächsten Tage hatte Gerd-Anne eigentlich überhaupt keine Zeit für mich, sie hatte anscheinend irgendetwas Wichtiges zu regeln, damit ich in einer Woche wirklich zu ihnen ziehen konnte. Am Montagmorgen brachte sie mir um acht Uhr morgens Emma, die gerade Ferien hatte, vorbei, damit sie mich noch ein wenig besser kennenlernen konnte und Gerd-Anne die Zwillinge und Kjell-Erik vom Flughafen abholen konnte. Ich mochte Emma wirklich gerne und sie hatte auch keine Angst oder so vor mir, wie ich zuerst befürchtet hatte. Bei ihrem ersten Besuch hatte ich ihr genau erklären müssen, was mit meinem Bein los war und danach war das Thema für sie erledigt. Heute erzählte sie mir davon, was sie am Wochenende mit ihren Freundinnen unternommen hatte. Danach holte sie ein paar Spiele aus dem Gemeinschaftsraum, den ich noch nie betreten hatte. 

Wir waren ganz vertieft in Monopoly, leider war Emma gerade dabei zu gewinnen, als die Tür aufging und unter lautem Gelächter Mac und Tinus ins Zimmer stürmten. Emma sprang sofort auf, um ihre Brüder zu umarmen, wobei sie das Spielfeld vom Tisch stieß und alle Figuren auf den Boden fielen. 

"Ich glaube, die Figuren musst du einsammeln, ich kann das nicht", musste ich zugeben, als sie sich wieder hinsetzen wollte. "Hi", begrüßte ich dann Mac und Tinus, während Emma schon eifrig auf dem Boden herumkrabbelte. Umarmen konnte ich die beiden leider nicht, weil ich mich mit Emma an den Tisch gesetzt hatte und wir mein Bein so auf einem Stuhl hochgelegt hatten, sodass jetzt niemand mehr besonders nahe an mich herankam. "Ihr seht müde aus", stellte ich fest. Vor allem Mac hatte dunkle Ringe unter den Augen und sah alles andere als ausgeschlafen aus. "Kein Wunder, wir haben auch kaum geschlafen. Nach dem Konzert sind wir direkt zum Flughafen, in Oslo hatten wir auch nur eine Stunde Aufenthalt und auf der Fahrt hierher... naja es war auf jeden Fall zu wenig Schlaf", gab Tinus zu und rieb sich die Augen. "Ihr müsst nicht hierbleiben, wegen mir. Ich glaube, ihr solltet besser nach Hause und mal ausschlafen." So richtig begeistert waren die beiden nicht, aber nach einer kleinen Diskussion sahen sie schließlich ein, dass das wohl das Beste war und fuhren mit Emma wieder nach Hause.

Heartbeat ~ Marcus and Martinus ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt