Bittersüßer Morgen

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Fragend zog er eine Augenbraue hoch. Doch ich sagte nichts und rutschte an die Bettkante. Meine Hände streiften seine Hüfte und ich schaute von unten kurz hoch in seine Augen. Er funkelte mich mit einer Mischung aus Neugierde, Überraschung und Erregung an. Ohne ihn aus den Augen zu lassen, setzte ich meine Lippen an seinen Bauch, der sich jetzt direkt vor mir befand. Während ich ihm immer noch von unten in die Augen sah, ließ ich mich langsam auf die Knie sinken. Seine Augen nahmen einen leichten Schimmer an und ich wand meine komplette Aufmerksamkeit seinem Gemächt zu. Meine Hände, die bis eben noch auf seinen Hüften lagen, ließ ich nun zu seinen Oberschenkel wandern. Meine Zunge fing an, seine Eichel zu umspielen. Ihm entwich ein leises Stöhnen, was mich motivierte weiter zu machen. Während ich seinen Penis immer weiter in den Mund nahm, fuhr er mit seinen Händen in meine Haare. Als er jedoch begann Druck auf meinen Hinterkopf auszuüben, presste ich meine Lippen zusammen, so dass er unmerklich zusammen zuckte. „Ok, verstanden", sagte Lucien keuchend und ich hätte gegrinst, hätte ich nicht gerade etwas im Mund gehabt. Er ließ seine Hände in meinen Haaren, überließ mir jedoch die Führung. Als er immer schneller zu atmen begann, baute ich einen kleinen Unterdruck auf. Zwei weitere Stöße schaffte Lucien noch, dann stöhnte er ungehalten und kam in meinem Mund. Brav schluckte ich und stand dann auf. Lucien hatte seinen Kopf immer noch in den Nacken gelegt, als ich ihm im Vorbeigehen über den Bauch strich. Ich hatte gerade die Tür erreicht, als er mich fragte, wohin ich gehen würde. „Duschen. Du kannst gerne in 5 Minuten nachkommen", antwortete ich ihm mit einem Augenzwinkern und verschwand aus dem Zimmer.

Das Aufwachen tat weh. Hinter meinen Augen pochte es und ich fasste mir an die Stirn. Meinen ganzen Körper durchzog ein leichter Schmerz. Es brummte neben mir und eine warme Hand landete auf meinem Bauch. Kurz zuckte ich zusammen – was zur Folge hatte, dass ein stechender Schmerz hinter meinen Augen explodierte. Ich gab einen keuchenden Laut von mir und drückte meinen Kopf ins Kissen. Mich nicht zu bewegen, schien mir die beste Alternative. Lucien hatte allerdings andere Ideen und zog mich an sich. Sein Kopf landete zwischen Hals und Schulter und er brummte zufrieden. Ein leichtes Lächeln formte sich bei diesem Laut auf meinen Lippen. Müde schloss ich nochmal die Augen.

Das nächste Mal wurde ich von federleichten Küssen wach, die in meine Halsbeuge gehaucht wurden. Ein Kribbeln bereitete sich in mir aus und ich kuschelte mich noch tiefer ins Kissen. „Nicht wieder einschlafen", murmelte Lucien leise und begann erneut meinen Hals mit Küssen zu versehen. Ein Keuchen entwich mir, als er die besondere Stelle fand und leicht zubiss. „Unersättlich, was?", fragte ich etwas außer Atem und drehte mein Gesicht zu seinem, entzog mich somit seiner kleinen Folter. Seine Nasenspitze berührte meine und wir schauten uns in die Augen. Ein schelmisches Grinsen schlich sich auf seine Lippen als er sagte: „Hast du etwa schon genug?" Bevor ich antworten konnte, drückte er auch schon seine Lippen auf meine. Dies löste ein Kribbeln bei mir aus, was durch seine Hand, die meinen Rücken hinaufstrich noch verstärkt wurde. Ich erwiderte seinen Kuss nur vorsichtig, ich hatte Angst, dass ich eventuell ekligen Mundgeruch haben könnte. Doch selbst wenn - Lucien schien es nicht zu stören, denn er küsste mich, wie ausgehungert. Mit meinen Fingern streichelte ich sachte seinen Nacken. Nach einer Weile, wir küssten uns jetzt nicht mehr ganz so wild, drückte Lucien mich noch etwas dichter an sich heran. Wann Lucien sich ein Kondom über gezogen hatte, konnte ich nicht sagen, doch während des langsamen Zungenkusses, spürte ich seine eingepackte Erektion an meinem Bein. Ohne den Kuss zu unterbrechen hob er mein Becken etwas an und drang in mich ein. Da ich bereits leicht feucht war - tat es nicht weh. Ein leises Stöhnen kam über seine Lippen, die er keinen Augenblick von meinen nahm. Fast sanft, bewegte Lucien sich aus und wieder in mich, seine Hand lag dabei sachte auf meiner Hüfte. Ein leichtes Ziehen zwischen meinen Beinen, machte mir dann allerdings doch bewusst, dass die letzte Nacht sehr fordernd war. Bevor ich ihn jedoch darauf hinweisen konnte - presste er sich ganz nah an mich und kam zitternd zum Höhepunkt. Nachdem er das Kondom entsorgt hatte, legte er sich wieder zu mir. "Es tut mir leid", flüsterte er mir leise zu und ich schaute fragend in sein Gesicht. "Das ich eben so selbstsüchtig war - du bist gar nicht auf deine Kosten gekommen", erklärte er sich. Schwach lächelte ich, bevor ich ihm genauso leise antwortete: "Ist nicht schlimm, ich bin noch ziemlich erschöpft von gestern Nacht." Sofort bildete sich ein arrogantes Grinsen in seinem Gesicht, worauf hin ich ihm warnend auf die Brust schlug. Zu meiner Überraschung verkniff er sich ein Kommentar. "Wie spät ist es eigentlich?", fragte ich ihn auf einmal hellwach. "Irgendwas um die Mittagszeit schätze ich, wieso?", antwortete er mir gelassen. "Shit! Ich muss mich fertig machen", stöhnte ich genervt und strampelte die Decke von mir. Lucien blieb auf dem Bett liegen, während ich nackt zu meinen Schrank lief. Zum Glück hatte ich meinen Koffer bereits gepackt und im Auto verstaut. So musste ich mich nur noch zurecht machen und dann Neven abholen. Meine Wangen fingen an zu brennen, als ich an ihn dachte und was ich die letzte Nacht mit Lucien getan hatte. Doch während ich so vor meinen Kleiderschrank stand, beschloss ich, keine weiteren Gedanken daran zu zulassen - zumindest bis wir die Stadt verlassen hatten. "Du solltest gehen", entfloh es meinen Lippen, bevor ich mich davon abhalten konnte. Ein undefinierbarer Ausdruck spiegelte sich auf Luciens Gesicht, bevor es wieder zur Ausdruckslosigkeit wechselte. Ich hatte mir bereits neue Unterwäsche angezogen, als er auf seinem Weg zur Tür hinter mir stehen blieb. "Du solltest an deinem Pokerface arbeiten, Babe. Ich weiß, dass ich dir unter die Haut gehe", sagte er ganz nah an meinem Ohr. Seine Lippen streiften kurz meinen Nacken und dann verschwand er einfach. Seinen selbstgefälligen Spruch hätte er auch ruhig stecken lassen können, dachte ich so bei mir, während ich mit meinem zusammengesuchten Outfit ins Bad lief.

Ich parkte genau 10 Minuten zu früh vor Nevens Wohnung und stellte erleichtert den Motor ab. Meine Hände umklammerten das Lenkrad und ich atmete erstmal tief durch.  Die letzte Stunde hatte ich mich sehr gestresst und nun war ich - zum Glück - pünktlich angekommen. Es hätte mich unglücklich gemacht, wenn Neven auch nur eine Minute wegen der Sache mit Lucien, hätte warten müssen. Um die Wartezeit zu überbrücken, schaltete ich mein Handy ein. Sofort blinkte der Chat von Grey auf. Wieder ein Bild, diesmal zeigte es mich und Lucien in der Bar, sehr nah beieinander stehend. Darunter befand sich ihr Text: Na, hat sich das Warten gelohnt? Erzähl schon, wie war der Sex?

Als es dann plötzlich an mein Fenster klopfte zog ich scharf die Luft ein.

A lovely NightmareWo Geschichten leben. Entdecke jetzt