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Noah machte sich am Donnerstag allein auf den Weg zur Schule. Er wollte sich mit Callen an der Straßenecke treffen, wo der Baum stand, an dem sie das erste Mal aufeinandertrafen. 

Schon von Weitem sah er dessen schwarze Haare in der Morgensonne glänzen. Er unterhielt sich mit jemandem, den er nicht kannte. Noah stieß einen lang gezogenen Pfiff aus und winkte seinem Gefährten, der sich mit einem Lächeln zu ihm umdrehte. Dann verabschiedete dieser sich von dem Blonden und kam ihm entgegen. 
    
„Hi“, grüßte Noah und sah dem davon eilenden nach. „Wer war denn das? Gehört er nicht zu Lloyds Clique?“ Er richtete seinen Blick auf den Größeren, der ihn schweigend anstarrte. 
    
Callen zuckte nur mit den Schultern, griff nach seinem Gefährten und zog ihn an sich. Dann drückte er sein Gesicht gegen Noahs Hals und atmete tief den beruhigenden Duft des Kleineren ein. Er war aufgewühlt, denn der Blonde namens Kenny hatte ihn davor gewarnt, dass Lloyd es auf Noah abgesehen habe. 

Der andere Alpha möchte der Katze eine Lektion erteilen, da dieser ihn vor ein paar Schülern zum Narren gehalten hatte, als er mit einem Sprung über ihn hinwegsetzte, um davonzulaufen. Das war an dem Tag, als Lloyd Noah in die Ecke gedrängt hatte. 
    
„Hey, Cal. Du erdrückst mich“, nuschelte Noah, da er mit dem Gesicht an Callens breite Brust gedrückt wurde. Sofort lockerte der Riese die Umarmung und setzte einen Kuss auf Noahs mit Sommersprossen besetzte Nase, dann nahm er dessen kleine Hand in seine Pranke und zusammen liefen sie zur Schule. 
    
Unterwegs unterhielten sie sich über den Film, den sie am Vorabend zusammen bei Noah zu Hause angesehen hatten und diskutierten dabei eifrig über die Storyline. 

Während Callen ruhig neben Noah herlief, fuchtelte dieser, um seinen Standpunkt zu stärken, mit den Armen wild umher. Der Alpha sah dabei mit einem zufriedenen Blick auf die hyperaktive Katze hinunter. 
    
Vor der Schule stießen Dean mit Mary-Lou und dessen Bruder Kyle zu ihnen und gemeinsam liefen sie auf den Schulhof. Da sie heute etwas später waren als sonst, klingelte es auch schon kurz darauf und zusammen betraten sie das Schulgebäude, dann trennten sie sich und jeder ging in seine eigene Klasse. 
    
Der Unterricht war äußerst langweilig und Noah musste dringend zur Toilette. Unruhig rutschte er auf seinem Stuhl umher, bis der Lehrer ihm nicht mehr länger zusehen konnte und ihn kurz vor der großen Pause nach draußen schickte. 
    
Erleichtert wusch sich Noah nach seinem Toilettengang die Hände und trat hinaus auf den Flur, da hörte er ganz in der Nähe ein böses Knurren. Sofort stellten sich seine Nackenhaare auf und er riss den Kopf in die Richtung, aus der dieses Knurren kam. 
    
„Duuu!“ Noah sah einen zornigen Lloyd auf sich zu stürmen und fing an zu rennen. Zeitgleich ertönte die Klingel und die Schüler strömten aus ihren Klassen. 

Der Schneeleopard wich geschickt den im Weg stehenden Personen aus und stürmte auf den Schulhof, dicht gefolgt von einem wütenden Wolf, der die Schüler, die ihn behinderten, kurzerhand aus dem Weg stieß. 
    
Auf dem Schulhof wusste Noah nicht, wohin er laufen sollte, da half ihm sein Leopard. „Renn zu unserem Baum!“ Sofort schlug er diese Richtung ein, schon spürte er den heißen Atem seines Verfolgers. 

Mit einem mächtigen Satz von gut fünf Metern landete er schwer atmend auf dem zweiten Ast des Baumes und sah erleichtert zu dem Wolf hinunter, der unten stand und wütete. 
    
„Komm sofort von dem Baum herunter, du Mistvieh! Ich habe noch eine Rechnung mit dir offen.“ Lloyd schlich wütend um den Baum herum und sah mit zusammen gekniffenen Augen zu Noah hoch. 
    
„Du kannst mich mal! Verpiss dich und lass mich endlich in Ruhe. Ich habe dir nichts getan“, schrie Noah hinab und sah sich auf dem Schulhof um. 

Schüler hatten sich eingefunden und sahen dem Geschehen zu, doch niemand machte Anstalten, ihm zu helfen. Da sah er in der Ferne Callen, der mit Dean aus dem Schulgebäude kam. 
    
Noah stieß einen lang gezogenen Pfiff aus und erkannte erleichtert, dass Callen den Kopf hob und ihn ansah. 

Alphas Mate I - Wahre Liebe Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt