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Am Mittwochmorgen liefen Noah und Maddy Seite an Seite zur Schule. Schwatzend betraten sie den Schulhof, da ertönte ein bösartiges Knurren in Noahs Nacken. Erschrocken fuhr er herum und versuchte zurückzuspringen, doch Lloyd griff nach seinem Arm und hielt ihn fest. 
    
„Hab ich dich endlich, du blöde Katze! Heute entkommst du mir nicht noch einmal.“ Ein wütendes Grollen entkam der Brust des Wolfes. Er war so auf den Leoparden fixiert, dass er das Mädchen neben dem Jungen erst einmal ignorierte. Er wunderte sich nur über den wundervollen Duft nach Vanille.
    
„Lloyd, lass mich los. Callen wird das nicht gefallen, wenn er davon hört!“ Noah versuchte sich aus dem stahlharten Griff zu befreien, stöhnte aber im nächsten Moment vor Schmerz auf, da der Wolf diesen verstärkte. „Maddy ...“, wimmerte die Katze und drehte den Kopf.
    
„Maddy wird dir auch nicht helfen könn...“, knurrte Lloyd und brach ab, als er einen Blick auf besagte Maddy warf. Überrascht ließ er Noah los und strauchelte. Beinahe wären seine Knie eingeknickt. Er hatte sie gefunden, seine Gefährtin! Unglaubliche Gefühle durchfluteten ihn und er wollte sie sogleich in die Arme ziehen, doch das Mädchen trat einen Schritt zurück. Verunsichert ließ er die Hand fallen, die nach ihr greifen wollte. War es möglich, dass noch keine Achtzehn war und deshalb nicht wusste, dass sie zusammengehörten? „Wie alt bist du, Maddy?“ Lloyd musste es wissen, weshalb er sie direkt danach fragte.
    
Maddys Körper durchlief ein Schauer, als dieser Wolf ihren Namen sagte. Sie hatte sofort gespürt, dass der Kerl, der ihren Freund ärgerte, ihr Mate war. Aber dass er Noah so schlecht behandelte, passte ihr so gar nicht. Mate hin oder her. „Ich bin neunzehn“, antwortete sie wahrheitsgemäß und sah den hübschen, jungen Mann abschätzend an.
    
„Neunzehn? Aber dann müsstest du wissen...“
    
„... dass ich deine Gefährtin bin? Das ist mir klar!“ 
    
Lloyd sah sie erstaunt an. „Aber warum...?“ Er wollte wieder nach ihr greifen, doch sie wich ihm erneut aus und er ließ ein frustriertes Brummen hören. 
    
„Warum?“, fragte sie. „Du verachtest meinen besten Freund und hast nichts Besseres zu tun, als ihn zu ärgern und ihm nachzujagen. Du hasst Omegas, Schwule und Katzen. Noah hat mir schon viel von dir erzählt“, begann Maddy ihre Erklärung und legte einen Arm um Noah, was sofort ein eifersüchtiges Grollen zur Folge hatte. 
    
„Was hat das mit uns zu tun?“ Lloyd verstand einfach nicht, warum seine Mate sich ihm verweigerte.
    
„Das kann ich dir sagen.“ In Maddys Augen kam nun ihr Tier zum Vorschein. „Ich bin ebenfalls eine Katze!“ Mit einem bösen Fauchen drehte sie sich mit Noah um und lief davon. 
    
Zurück blieb Lloyd, der leise vor sich hin fluchte. Seine Mate war eine Katze? Scheiße noch mal! Aber sie war hinreißend. Lachend drehte er sich um. Seine Gefährtin wusste nicht, mit wem sie sich hier anlegte. Pfeifend lief er ins Schulgebäude. Mal sehen, in welche Klasse diese kleine Wildkatze kam. Wenn er Glück hatte, würde sie in seiner Klasse landen. 

*****

Noah sah seine Freundin erstaunt an. „Er ist wirklich dein Mate?“ Er konnte es nicht glauben. 
    
Maddy nickte nur. „Ja, leider“, seufzte sie und fing an, sich die Haare zu raufen. „Verdammt! Warum muss gerade ich an einen blöden Wolf geraten?“ 
    
Noah fing an, zu kichern. „Glaub mir, das habe ich mich am Anfang auch gefragt. Aber jetzt bin ich ganz glücklich darüber.“ 
    
„Ja, du! Du hast ja auch wahrscheinlich den einzigen Wolf bekommen, der ganz vernarrt in Katzen ist. Und ich? Ich bekomme den wahrscheinlich einzigen Kerl, der Schwule und Katzen gleichermaßen hasst. Aber da hat er nicht mit Madeleine Summers gerechnet. Denn ich werde ihm schon noch zeigen, was es heißt, den besten Freund einer Katze zu piesacken.“ Maddy hatte sich in Rage geredet und zappelte neben Noah herum. „Aber gefallen tut er mir schon“, schob sie kleinlaut hinterher, was Noah in lautes Gelächter ausbrechen ließ. Maddy gab ihm einen Stoß in die Rippen und lachend liefen sie zum Sekretariat. 
    
Kurz danach kamen sie mit Maddys Stundenplan wieder heraus. Zusammen gingen sie zu ihrem Klassenraum und sie verabschiedeten sich. Während Noah in sein eigenes Klassenzimmer ging, betrat Maddy das ihre. 

Alphas Mate I - Wahre Liebe Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt