28. Erinnerung

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All der Ruhm, all die Scheinwerfer, das künstliche Licht und die Aufmerksamkeit, waren absolut vergänglich. Es war wie ein Windhauch, den man nicht ergreifen konnte und letztendlich blieb Idan nichts.

Genau das war es, was Noemie aus dem Gespräch mit Lora und auch mit Lynn herausfilterte.

Könnte sie ihm etwas geben das beständig bleibt?

Bewegt öffnete sie ihre Augen und schaute in die Kamera. Tränen flossen ihre Wange herab. Idan war gänzlich allein, völlig verlassen. Ihre Blicke trafen sich durch die Linse. Zitternd drückte er den Auslöser. Etwas kühles lief seine Augenwinkel hinunter.

"Sie ist ein Naturtalent."

Lynn ruft euphorisch durch den Raum.

Alle nickten.

Aber auch das ist vergänglich.

Nur die Wahrheit und die zarte Liebe, die sich in ihrer Brust regte bleiben für immer.

Unfähig den Auslöser ein zweites mal zu betätigen, ging Idan von der Kamera weg.

"Holt sie da runter. Wir sind fertig für heute."

Noemie zog sich um.
Die Assistenten huschten hin und her und verließen schließlich den Raum. Idan blieb als einziger. An die Tür gelehnt als sie heraus kam.

"Du bleibst morgen daheim."

"Warum?"

"Weil ich dich hier nicht brauche."

"Hab ich irgendwas falsch gemacht?"

Stille. 

"Hey wir haben gesagt man muss auf jede Frage ehrlich antworten!"

Stille.

Idan verließ den Raum.
Sie lief im hinterher.
Stieg hinter im ins Auto ein.
Schweigen.
Und Dann.

"Was genau sollte das denn vorhin?"

"Was genau meinst du?"

Noemie verstand Ihn nicht, tat sie noch nie.

"ICH meinte den Ausdruck, mit dem du mich durch die Linse angeschaut hast. Was sollte das?"

"Mitgefühl."

Noemie zuckte nur mit den Schultern.
Es waren einfach ihre ehrlichen Empfindungen.

"Was war falsch daran?"

"Ich will dein Mitgefühl nicht, also wag es nicht mich nochmal so anzusehn."

"Seid wann? Ich dachte das war das was du von mir wolltest?"

"Denk nicht du kennst mich. Du weißt nichts. Rein gar nichts."

Stille.
Wie ein Machtwort auf das sie nichts mehr erwidern könnte.
Seine Worte taten weh. 
Aber es war die Wahrheit, sie kannte ihn nicht. 

Idan startete den Motor.
Sie fuhren leise nach Hause.
Gingen in ihre Zimmer, wo Noemie dann für sich ihre Tränen fließen ließ. 

Ihr letztes Versprechen ~ KEANAWo Geschichten leben. Entdecke jetzt