✾Kapitel 18✾

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T A E H Y U N G
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Die Klingel läutete schrill, als sie die Pause ankündigte und stürmisch flüchteten alle aus den Klassenzimmern, so als wäre eine Horde Zombies hinter ihnen her. Dabei war noch nicht einmal Schulschluss und auch wenn die Pause eine Zeit war, in der man nicht an Mathe oder Grammatikregeln denken musste, so war es dennoch nur eine Frage der Zeit, bis man wieder in die Folterzimmer gezerrt wurde. Bei Schulschluss hatte man doch viel mehr Gründe sich zu freuen.

Aufgrund dessen schlenderte ich nur unbeeindruckt aus dem Klassenzimmer und begab mich in Richtung Cafeteria, Yoongi schleppte sich nur lustlos hinterher. Eigentlich ging er gern in die Cafeteria, schließlich gab es dort Essen und Essen machte einen in der Regel doch immer glücklich und zufrieden. Aber heute schien auch Essen meinen Hyung nicht aufzumuntern, denn er starrte weiterhin grimmig drein, auch als wir endlich in der Cafeteria saßen und uns ein Brötchen gönnten.

Ich wusste um ehrlich zu sein selber nicht so genau, warum sein Gesicht ein wochenlanges Gewitter zog, aber anscheinend musste gestern wohl irgendetwas vorgefallen sein, was ihn so missmutig dreinschauen ließ.

,,Hör auf, so ein Gesicht zu ziehen, Hyung, davon bekommst du Falten", gab ich nur mit vollem Mund zurück und nahm einen weiteren Bissen von meinem Brötchen. Yoongi grummelte nur irgendetwas Unverständliches und verdrehte dabei die Augen. Bis er jedoch plötzlich sein Essen zur Seite legte und mich ernst ansah.

,,Du hast mir hier nichts zu sagen, wie ich aussehen darf, Kleiner", gab er ruhig zurück und verschränkte seine Hände auf dem Tisch.
,,Und falls du den Grund wissen willst, kann ich ihn dir gerne erklären. Mich hat der orangehaarige Stripper angeschrieben und ich wusste anfangs nicht einmal, woher er meine Nummer hat. Bis mir wieder eingefallen ist, dass ich sie ihm an jenem Abend einfach gegeben habe."

Verwirrt zog ich eine Augenbraue hoch. Und warum zog er dennoch so ein Gesicht?

,,Anfangs war noch alles ganz normal, wir haben geschrieben, uns gut verstanden und uns vor allem ausgelassen amüsiert. Bis ich ihn verjagt habe und das nur, weil ich einen schlechten Witz über seine Haarfarbe gemacht habe", beendete Yoongi seine Erzählung und lehnte sich auf seinem Stuhl zurück.

,,Darf ich jetzt vor mich hinschmollen?", fragte mein Hyung mich noch einmal sicherheitshalber und ich nickte daraufhin nur unsicher. Sie waren also wirklich in Kontakt gekommen und Yoongi hatte es geschafft ihn zu vergraulen. Dabei tat er das doch so gut wie bei jedem Menschen und es hatte ihn auch sonst nie gestört. Im Gegenteil: Er war froh, wenn er die lästigen Biester namens Mensch von seinem Leib loswurde. Mit Ausnahme von mir, schließlich ist er mir regelrecht hinterhergerannt.

,,Jetzt zu dir, schließlich hab ich auch über meine Probleme geredet. Hast du dein Handy wiederbekommen können?", fragte er neugierig und ich nickte zur Antwort nur einmal.
,,Ach, so schnell? Wie hast du das denn geschafft?", hakte mein Hyung überrascht nach und sah mich eindringlich an. Unsicher, wie ich es ihm erzählen sollte, biss ich mir auf die Lippe und spielte mit dem Salatblatt von meinem Essen.

All die Einzelheiten, dass ich in den Nachtclub zurückkehrt und mit Jungkook gestrippt und getrunken hatte, konnte ich Yoongi auf keinen Fall erzählen. Da würde er mir ja glatt den Kopf abreißen oder mich gleich in eine Psychiatrie stecken. Ich konnte bis jetzt noch selber nicht glauben, was ich gestern Nacht getan hatte, Namjoons Standpauke war ja schon schlimm genug.

,,Ich bin am Abend zum Octagon zurückgekehrt, hab ihn nach meinem Handy gefordert und mit Namjoons Hilfe hat er es herausgerückt", log ich und hoffte nur, dass es Yoongi nicht auffiel. Doch dieser zog nur eine Augenbraue hoch und schmunzelte.
,,So einfach?"

,,Es muss ja nicht immer kompliziert sein, oder?", seufzte ich und schnippste das Stück Salat zur Seite, wobei ich nicht sah, wie Yoongi plötzlich anfing zu grinsen.

,,Dann hab ich noch eine andere Frage: Seit wann geht die Schulschlampe wieder zu Schule und warum steht er direkt hinter dir?", fragte Yoongi glucksend, woraufhin ich mich erschrocken umdrehte.
Und tatsächlich, da stand Jungkook hinter mir, seine Hände waren lässig in den Hosentaschen vergraben und er grinste uns - oder eher gesagt mich - süffisant an.

,,Guten Morgen, Kitten~", begrüßte er mich säuselnd und aus Reflex hätte ich ihn beinahe mit meinem Brötchen abgeworfen. Bis ich mir wieder in den Kopf rufen musste, dass er nicht mehr die Schulschlampe war - zumindest in meinen Augen -, sondern ein... Ich würde sagen, guter Freund.

,,Morgen...", erwiderte ich seine Begrüßung nur perplex, während Yoongi nur mit hochgezogener Augenbraue da saß und uns beide musterte, Jungkook vor allem am kritischsten.

,,Ich sollte euch allein lassen", gab er nur zu wissen, stand auf und verließ die Cafeteria. Am liebsten hätte ich ihm hinterhergeschrien, dass er sich nicht so anstellen solle, aber ich wollte auch nicht die ganze Aufmerksamkeit auf mich ziehen. Seufzend drehte ich mich wieder um und stützte meine Hände auf dem Tisch ab, Jungkook umrundete derweil den Tisch und setzte sich an Yoongis Platz.

,,Bin ich etwas so schlimm, dass er deswegen gleich abhauen muss?", fragte er leicht lachend, auch wenn ich ihm ansehen konnte, dass es ihn auf eine gewisse Weise schon irgendwie verletzte. Dabei dachte ich immer, dass es ihm vollkommen egal war, was andere über ihn dachten und ob sie ihn mochten oder hassten.

,,Nein...", seufzte ich nur und fuhr mir einmal durchs Haar.
,,Er braucht nur immer etwas länger, bis er mit Fremden warm wird. Nimm es nicht persönlich."

,,Na, wenn du meinst", zuckte Jungkook mit den Schultern und lächelte mich warm an.
,,Warum bist du ausgerechnet heute wieder in der Schule, wo man dich doch sonst immer nur alle zwei Wochen sieht?", fragte ich ihn neugierig, woraufhin sein Lächeln ein wenig fiel.
,,Darf ich denn nicht normal zur Schule gehen?", erwiderte er schnaubend und ich biss mir auf die Lippe.

,,Doch, doch, natürlich!"
Erneut fing er an zu lächeln und er schüttelte lachend den Kopf.
,,Um ehrlich zu sein, weiß ich selber nicht so ganz genau, warum ich wieder zur Schule gekommen bin. Aber eigentlich wollte ich dich gern nochmal sehen", gab er ehrlich zu und zwinkerte einmal grinsend, was mir natürlich daraufhin leicht rosane Wangen bescherte.

,,Darf ich dir was zeigen? Ich verspreche dir, bis zum Pausenschluss werden wir wieder da sein."

Verwirrt über diese plötzliche Frage, starrte ich Jungkook eine Weile nur an, doch schließlich nickte ich ohne nachzudenken einfach mit dem Kopf. Er hatte einfach die Neugier in mir geweckt.

,,Wenn du magst, gern~"

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𝐒𝐰𝐞𝐞𝐭 𝐃𝐞𝐬𝐢𝐫𝐞ᵏᵒᵒᵏᵛ ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt