✾Kapitel 35✾

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T A E H Y U N G
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Ich wusste nicht, wie oft ich schon vor diesem verdammten Nachtclub gestanden habe, obwohl mein Vorhaben eigentlich gelautet hatte, nicht noch einmal hierherzukommen. Doch wenn ich mich bei Jungkook persönlich entschuldigen wollte und nicht wusste, wo er wohnte oder ihn sonst wo finden könnte, kam nur noch die einzige Möglichkeit infrage: der Nachtclub Octagon.

Namjoon wusste diesmal von meiner Aktion, doch anstatt dass er etwas dagegen einzuwenden hatte, nachdem ich ihm von meinem Plan erzählte, hatte er mir nur gesagt, ich sei alt genug, um selber entscheiden zu können, was richtig oder falsch sei. Anscheinend hatte unser Gespräch nach dem ganzen Drama doch etwas bewirken können.

Yoongi jedoch hatte darauf bestanden mich zu begleiten, denn falls Jungkook sich doch als Arschloch entpuppen sollte, könnte mein Hyung ihm zur Not noch in die Fresse schlagen. Mir wäre es insgeheim eigentlich lieber gewesen, wenn ich alleine hier wäre, aber andererseits war ich auch irgendwie froh, dass ich da nicht allein durch musste.

Yoongi wusste jetzt so gut wie fast alles über das, was ich und Jungkook getrieben und durchgemacht hatten und auch wenn der Ältere anfangs noch etwas skeptisch gegenüber dem Stripper war, so unterstützte er mich dennoch dabei, meine Fehler wieder auszubügeln. Und dafür konnte ich ihm nicht mehr als genug danken.

,,Du wirkst nervös, Kleiner", stellte Yoongi fest, der nur entspannt neben mir stand und seine Hände in den Hosentaschen vergraben hatte.
Tatsächlich zitterte ich ein wenig, aber nicht aufgrund der Kälte des nächtlichen Abends, sondern wegen der Aufregung. Ich wusste selber nicht so genau, warum ich so zittrig war, aber ich hatte durchgehend das Gefühl, dass es keine gute Idee wäre, diesen Club jetzt zu betreten. Als ob mich etwas Schlimmes darin erwarten könnte.

Vielleicht machte ich mir gerade auch nur unnötige Sorgen und dachte wieder zu viel nach. Aber was wenn Jungkook nichts mehr mit mir zu tun haben wollte und mich ab jetzt ignorieren würde? Oder er nur mit mir gespielt hatte? Wenn das alles nichts weiteres als ein reines Spiel mit mir war?

Krampfhaft ballte ich meine Hände zu Fäuste und schloss die Augen, um einmal ruhig ein und auszuatmen.
,,Natürlich bin ich nervös... Ich hab einfach nur Angst, dass es nicht klappt...", murmelte ich ehrlich und sah zu Boden.

,,Das finden wir erst heraus, wenn wir es versucht haben. Jetzt komm, hier draußen herumzustehen und zu zögern wird uns nicht weiterbringen."

Widerwillig ließ ich mich von Yoongi am Handgelenk mitziehen, wobei ich spüren konnte, wie mein Herz nach jedem Schritt immer schneller schlug. Aber mein Hyung hatte recht: Hier draußen herumstehen und Wurzeln schlagen, brachte uns auch nicht weiter.

Ich war so sehr in meinen Gedanken vertieft, dass ich nicht einmal die Umgebung um mich herum wahrnahm. Die Musik, das grelle Licht, die stickige Luft, all das schien in dem Moment gar nicht zu existieren. Einzig und allein mein Gefühlschaos und das Gedankenkarusell existierten.

Bis Yoongi mich jedoch vor der Bar losließ und mich leicht in Richtung der Podeste mit den Strippern schubste, wodurch ich wieder leicht zu Sinnen kommen konnte.
,,Jungkook solltest du selbst aufsuchen und ansprechen. Es wäre unangebracht, wenn ich eurem Gespräch zuhören würde. Ist schließlich eure Sache", rief Yoongi nur über den Lärm hinweg und machte es sich auf dem einen Barhocker bequem. Ein aufmunterndes Lächeln zierte seine Lippen und er nickte in Richtung der Stripper.

,,Ich glaube an dich!"

Ganz leicht erwiderte ich sein Lächeln und nickte einmal entschlossen. Ich sollte mir wirklich nicht zu viele Gedanken machen, ich sollte es einfach tun. Jungkook würde schon nicht zu arschig sein und mich abweisen, das würde er nicht tun.

Beflügelt von neuem Mut drehte ich mich also um und ging diesmal mit sicheren Schritten auf die Podeste zu. Noch immer raste mein Herz vor Aufregung, doch die Angst saß nicht mehr so tief in den Knochen wie vorher.

Bei jedem weiteren Schritt stieg mein Adrenalin immer weiter nach oben, mein Herz schlug immer schneller und auch mein Atem beschleunigte sich. Ich kämpfte mich immer weiter durch die Menschenmenge durch, sah schon die Tänzer ihr Show vollführen und hörte lautes Gejohle.

Bis ich jedoch vollkommen erstarrt stehen blieb, meine Augen vor Schreck weit aufgerissen habe und mein schnell schlagendes Herz plötzlich ganz aussetzte.

Nein... Das konnte nicht sein...

Ich konnte nicht glauben, was ich da sah, ich wollte es auch nicht glauben. Vielleicht bildete ich mir das ganze auch nur ein, weil das Licht hier so grell war, vielleicht waren es auch ganz andere Personen, die ich da vor meinen Augen erblickt hatte.

Oder vielleicht war es nur ein Traum. Ein einfacher schrecklicher Traum...

Oder die reine Wahrheit, die mir da geboten wurde. Die reine kalte Wahrheit, wovor mich mein schlechtes Gefühl, das ich vor dem Club noch gespürt hatte, schützen wollte.

Doch es war nun mal so: Jungkook stand da auf dem Podest; um ihn herum jubelten die Menschen und tanzten zur Musik, und in seinen Armen... hielt er Eunji, Namjoons Ein und Alles, die er leidenschaftlich küsste...

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𝐒𝐰𝐞𝐞𝐭 𝐃𝐞𝐬𝐢𝐫𝐞ᵏᵒᵒᵏᵛ ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt