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T A E H Y U N G
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,,Wohin gehen wir überhaupt?", fragte ich verwirrt und auch ein wenig skeptisch, als wir vor einem Wald stehenblieben, der sich direkt hinter der Schule befand. Ich war da noch nie drin und ich hatte es auch nie vorgehabt. Warum auch? Ich hasste Wälder und es hatte nie einen Grund gegeben darein zu gehen.
Ich wusste eigentlich, dass ich Jungkook vertrauen konnte oder besser gesagt sollte ich das eigentlich. Klar, er war ein wenig auf die schiefe Bahn geraten; arbeitete als Stripper und hatte auf unserer Schule den Ruf als Fuckboy oder Schulschlampe und auch hatte er sich anfangs nicht gerade vertrauenswürdig mir gegenüber verhalten. Aber wenn ich ihm schon eine Chance gab, sollte ich ihm auch mein Vertrauen geben. Ob es ein Fehler werden würde oder nicht, dass würde ich dann wohl in naher Zukunft erfahren.
Jetzt aber hatte ich eher das Gefühl, Jungkook wolle mich in den Wald locken und mich da entweder vergewaltigen oder töten. Oder beides.
,,Vertrau mir", murmelte er nur und sah mich aufmunternd lächelnd an, ehe er den Wald betrat. Ich jedoch blieb an Ort und Stelle stehen, traute mich nicht in den Wald hinein. Nicht dass ich Angst hatte, denn das hatte ich nicht!
Mich beschlich nur ein leicht unwohles Gefühl, wenn ich daran denken musste, darein zu gehen.
Jungkook merkte natürlich, dass ich mich nicht wirklich traute ihm zu folgen und seufzte leise.
,,Ich will dir wirklich nichts tun. Falls du jetzt denkst, ich verschleppe dich in den Wald und mache sonst was mit dir: Nein, das mach ich auch nicht, zumindest nicht hier.",,Zumindest nicht hier?!", fragte ich hysterisch und sah in mit weit aufgerissenen Augen an. Also wollte er mich doch nur für seine Gelüste ausnutzen! Dieses Schwein!
Doch anstatt irgendwie pervers zu grinsen oder sich ertappt zu fühlen, fing Jungkook nur laut zu lachen an und schüttelte den Kopf.,,Kitten, das war ein Scherz! Ich würde nie etwas tun, was du nicht willst, denk daran!", sagte er ernst, aber dennoch lachend und streckte seine Hand aus.
,,Es passiert wirklich nichts Schlimmes. Ich will dir nur was zeigen."
Zögernd griff ich nach seiner Hand und atmete tief ein und aus, ehe ich schließlich entschlossen nickte.
,,Okay, ich vertraue dir~", sagte ich mit fester Stimme und erwiderte sein Lächeln, das er mir schenkte. Sofort verschränkte Jungkook unsere Hände miteinander und führte mich schließlich ins Innere des Waldes hinein.Ich wusste um ehrlich zu sein gar nicht mehr, wann ich das letzte Mal in einem Wald war. Soweit ich mich erinnern konnte, was es mit Namjoon und unserem Vater, wobei der Spaziergang nicht gerade gemütlich war. Ich hatte früher tierische Angst vor dem Wald gehabt, da man nie wissen konnte, was hinter den Büschen lauerte. Und diese Unwissenheit ließ mich fürchten. Namjoon war jedoch immer für mich da gewesen und half mir sogar die Angst zu nehmen, während mein Vater mich nur angebrüllt hatte, ich solle doch kein Weichei sein.
Vielleicht verband ich deshalb so viel Schlechtes mit einem Wald und habe mich seitdem nie wieder in einen hineingewagt.
Doch mit Jungkook an meiner Seite fühlte ich mich auf einmal total wohl, wohl und geborgen, obwohl mich anfangs noch das Gefühl von Unbehagen beschlichen hatte.
Erstaunt sah ich mich im Wald um und diesmal wirkte es keinesfalls dunkel oder gar bedrohlich. Vereinzelte Sonnenstrahlen fielen durch die Bäume hindurch und beschienen den Weg vor uns. Vogelgesang wehte von den Bäumen zu uns hinüber und angenehmer Naturduft stieg mir in die Nase.
Es war alles andere als unheimlich. Nein, es war schön, gemütlich und vor allem so friedlich.
Nach einiger Zeit, in der wir nur ruhig nebeneinander hergegangen sind, kamen wir schließlich vor einer alten Holzhütte zum stehen. Verwundert musterte ich das alte Haus und sah schlussendlich zu Jungkook, der meine Hand losließ und auf die Tür zuging, um sie zu öffnen. Dann sah er zu mir hinüber.
,,Kommst du?", fragte er und betrat einfach, ohne auf eine Antwort von mir zu warten, die Hütte. Ein wenig überfordert blieb ich kurz hier draußen stehen und starrte nur auf die offene Tür vor mir, ehe ich Jungkook schließlich ins Innere der Hütte folgte.
Ich hatte es mir hier drinnen eigentlich ganz anders vorgestellt; alt, heruntergefallen, modrig...
Aber keinesfalls so frisch und sauber. Von außen wirkte sie vielleicht heruntergefallen, aber von innen fühlte man sich wie Zuhause.Und da konnte man wieder sehen, wie oberflächlich ich eigentlich urteilte.
,,Das ist echt schön hier~", gab ich ehrlich zu und sah mich erstaunt um. Jungkook ließ sich derweil auf das Sofa fallen und lächelte mich zufrieden an.
,,Das war mal die alte Hütte meines Großvaters. Wenn er Sehnsucht nach der Natur hatte und sich alleine fühlte, verbrachte er seine Nächte hier draußen mit den Tieren", erzählte er mir und strich mit seinen Fingern sanft über den Stoff des Sofas.,,Es war mal seine Hütte?", fragte ich verwirrt und Jungkook nickte nur.
,,Er lebt nicht mehr. Vor einem Jahr starb er an Krebs", seufzte er nur und sah gedankenverloren aus dem Fenster.
Vielleicht hätte ich dieses Thema nicht einfach so ansprechen dürfen...Schuldbewusst senkte ich den Kopf.
,,Tut mir leid, ich hätte dich nicht darauf ansprechen dürfen...", murmelte ich entschuldigend, doch Jungkook winkte nur ab.
,,Das konntest du ja nicht wissen. Und außerdem behalte ich ihn mit guten Erinnerungen in meinem Herzen. Deswegen bin ich gerne mal in dieser Hütte. Um meinem Großvater näher zu sein."Vorsichtig setzte ich mich zu ihm aufs Sofa.
,,Du hast ihn sehr gemocht, oder?"
Jungkook nickte und lächelte traurig.
,,Ja, er war wie ein Vater für mich gewesen. Meine Mutter verließ mich schon, als ich noch ein kleines Kind war und mein Vater interessiert sich gar nicht für mich."Wie mir nach Jungkooks Erzählungen auffiel, waren wir uns beide eigentlich gar nicht so unähnlich. Mein Vater interessierte sich schließlich auch einen Scheißdreck für mich und Namjoon, wir beide hatten uns immer um uns selbst kümmern müssen und unsere Mütter verließen und schon früh, sowohl beabsichtigt als auch unbeabsichtigt.
,,Aber nun zu dir, Kitten, du hast mir noch nie wirklich etwas über dich erzählt. Bis auf deinen Bruder weiß ich gar nichts."
Verlegen biss ich mir auf die Lippe und wandte den Blick ab.
,,Namjoon ist mein Halbbruder. Und glaub mir, manchmal ist er schlimmer und überbesorgter als jeder Vater", gab ich seufzend zu und massierte mir die Nasenflügel.,,Wieso denn das?", fragte Jungkook leicht lachend, woraufhin ich auch leicht grinsen musste. Doch so schnell dieses Grinsen auch kam, so schnell wandelte es sich wieder zu einem traurigen Lächeln.
,,Er will, dass wir Abstand voneinander halten..."Kurze Stille brach nach meinen Worten ein und Jungkook sah mich nur mit einem undefinierbaren Blick an.
,,Und was sagst du dazu?", fragte er schließlich nach einiger Zeit und ich richtete mich auf.,,Na was wohl? Auch wenn Namjoon es mir nicht erlaubt, etwas mit dir zu unternehmen, so kann er es mir doch nicht vollständig verbieten. Und ich lasse es mir auch nicht gefallen, schließlich sind wir doch jetzt Freunde, oder nicht?"
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𝐒𝐰𝐞𝐞𝐭 𝐃𝐞𝐬𝐢𝐫𝐞ᵏᵒᵒᵏᵛ ✓
Fanfiction🅒🅞🅜🅟🅛🅔🅣🅔🅓 Man brennt für seine Leidenschaft, steckt Herzblut und Seele darein. Egal, was es ist, man sollte sich dafür auch nicht schämen. Und Jungkook steht für seinen Job wortwörtlich in Flammen, schreckt keinesfalls zurück fremden Leuten...