✾Kapitel 34✾

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T A E H Y U N G
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Mit allem hatte ich gerechnet. Dass Namjoon mich anbrüllte, mich voller Enttäuschung ansah oder mich im schlimmsten Falle sogar ignorieren würde, doch keines dieser Fälle traf ein. Stattdessen hatte mein Hyung mich nur traurig lächelnd angesehen mich in den Arm genommen und mir zugeflüstert, dass ich nur weiterhin auf mich aufpassen solle und er mir das keinesfalls übel nahm.

Ich war in dem Moment einfach nur so unendlich froh gewesen, dass Namjoon es akzeptierte, auch wenn er Jungkook so gut wie gar nicht ausstehen konnte, doch wie hatte er zitiert? 'Für die Liebe kann man rein gar nichts. Man verliebt sich immer genau dann in eine Person, wenn man es am wenigsten erwartet.'

Mittlerweile war wieder Montag und bis jetzt hatte ich es noch immer nicht geschafft Jungkook anzuschreiben oder ihn auf irgendeine Weise aufzusuchen. Man konnte mich ruhig als Feigling bezeichnen, denn ich hatte tatsächlich Angst gehabt, ihm gegenüber zu treten. Ich fürchtete mich einfach davor von ihm abgewiesen zu werden, schließlich waren meine Worte, die ich ihm an den Kopf geworfen habe, mehr als verletzend gewesen.

Ich konnte also nur hoffen, dass er heute in der Schule auftauchen würde, doch bis jetzt sah das ganze eher negativ aus. Immer wieder ließ ich meine Blicke unauffällig durch die Gänge schweifen, durch die Yoongi und ich gingen, aber von Jungkook fehlte jede Spur. Meinem Hyung schien schon aufgefallen zu sein, dass ich mich zurzeit ein wenig komisch benahm, doch zu meinem Erstaunen hatte er mich noch nicht darauf angesprochen.

Bis jedoch Schulschluss war, denn als ich gerade dabei war meine letzten Sachen einzupacken, packte Yoongi mich plötzlich am Handgelenk und zog mich einfach raus aus der Klasse. Völlig überrumpelt von seinem Vorhaben stolperte ich ihm hinterher und hatte große Schwierigkeiten mit ihm Schritt zu halten, denn er ging verdammt schnell.

,,Hey, Yoongi, was wird das?! Und wohin gehen wir?!", rief ich leicht überfordert, da wir gerade dabei waren das Gebäude zu verlassen. Erst als wir hinter der Schule in einer ruhigen Ecke ankamen, ließ er mich los, konnte es aber nicht lassen mich einmal leicht nach vorn zu schubsen und seine Hände wieder in den Hosentaschen zu vergraben, so als wäre rein gar nichts passiert.

,,Spuck's aus, Tae. Was ist in letzter Zeit los mit dir und was hat es mit diesem Jungkook auf sich?", fragte er geradeheraus und sah mich unbeeindruckt an. Typisch für ihn, manchmal konnte man überhaupt nicht deuten, was er gerade dachte oder fühlte, so eisern war sein Gesichtsausdruck.

,,W-was?", murmelte ich unsicher und auch ein wenig überrumpelt und sah Yoongi an, als hätte er mir gerade erzählt, wie er einen Menschen getötet hat. Ich wusste genau, worauf er hinaus wollte, doch die Frage kam mir doch ein wenig zu plötzlich, als dass ich jetzt eine plausible Antwort - oder besser gesagt Lüge - parat hätte.

,,Tu nicht so, als wüsstest du nicht, wovon ich rede. Wenn du es nicht von dir aus erzählen willst, kann ich es auch gern auf meine Tour machen, Kleiner", gab er schnaubend zurück und sogleich wurde ich so weiß wie die Wand.

,,Das wagst du nicht!", fauchte ich, wobei ich jedoch ziemlich unsicher klang als bedrohlich und selbstsicher. Ja, Yoongi war mein bester und einziger Freund, aber er konnte mir nicht nur des öfteren den Arsch retten, er machte auch gern mal mein Leben zur Hölle.
Natürlich wurde es nie so schlimm, dass ich ihn deshalb hassen könnte, aber seine Maßnahmen konnten manchmal schon echt peinlich werden. Und wenn er mir damit drohte, dann meinte er es auch todernst, denn einmal hatte ich ihn ein wenig zu stark provoziert, dass er daraufhin Namjoon und Eunji ein Bild von mir gezeigt hatte, wie ich im Auto eingenickt war.

Und eigentlich hätte das niemand sehen dürfen und wenn ich meinte niemand, dann meinte ich auch niemand. Trotzdem hatte es Yoongi irgendwie geschafft, an dieses Bild ranzukommen, denn ich sah da nicht nur abgrundtief dämlich aus, ich hatte auf dem Bild sogar gesabbert. Und das kratzte schon sehr stark an meinem männlichen Ego.

,,Wir können es gerne wieder ausprobieren!", drohte Yoongi mir und diesmal grinste er sogar leicht. Eins war klar, nach Jungkook war Yoongi wohl der zweitgrößte Arsch, den ich kannte. Warum nochmal habe ich mich mit ihm angefreundet?

Kurzzeitig warf ich meinem Hyung einen schmollenden Blick zu, was jedoch gleich darauf auch schon wieder fiel und ich resigniert seufzend den Blick abwandte.

,,Es ist... eigentlich nichts...", murmelte ich, auch wenn es gelogen war und spielte mit dem Reißverschluss meiner Sweatjacke. Doch natürlich durchschaute Yoongi mich, denn er sah mich nur ernst an und kam noch einen weiteren Schritt auf mich zu.

,,Taehyung, selbst ein Blinder sieht, dass etwas nicht stimmt. Was ist wirklich los?", hakte er nochmal nach und sah mich ernsthaft besorgt an.
,,Ist es wegen Jungkook?", fragte er vorsichtig nach, doch ich biss nur krampfhaft auf meine Lippe, nicht wissend, was ich dazu sagen sollte.

,,Ich...", setzte ich an, unterbrach mich jedoch gleich wieder und holte tief Luft.
,,Ja... es liegt an Jungkook... Ich weiß auch nicht, was das da zwischen uns ist. Freundschaft? Gute Bekannte? Oder vielleicht sogar mehr? Ich meine, ich habe mich auf ihn eingelassen und bin mit ihm... ins Bett gestiegen...", erzählte ich kleinlaut und wurde zum Ende hin immer leiser. Yoongi sah mich nur mit hochgezogener Augenbraue an und wusste zunächst nicht, was er darauf erwidern sollte, als mich nur perplex anzusehen.

,,Du hast... mit ihm geschlafen?", fragte er fassungslos und ich nickte nur leicht mit dem Kopf. Ihm von dem zu erzählen, war mehr als peinlich und langsam fragte ich mich, ob es nicht doch besser gewesen wäre, wenn Yoongi meinem Bruder weiterhin peinliche Bilder von mir gezeigt hätte.

,,Und was genau beschäftigt dich jetzt, Kleiner?", fragte Yoongi nun und ich senkte resigniert meinen Blick.

,,Ich habe Jungkook mehr als nur  verletzende Worte an den Kopf geworfen und jetzt ignoriert er mich... Ich hab einfach nur Angst, dass ich es somit ganz vermasselt habe..."

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𝐒𝐰𝐞𝐞𝐭 𝐃𝐞𝐬𝐢𝐫𝐞ᵏᵒᵒᵏᵛ ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt