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T A E H Y U N G
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,,Tae?", hörte ich plötzlich Namjoons Stimme hinter meiner Zimmertür ertönen, woraufhin sogleich ein Klopfen folgte. Ich wusste nicht, wie lange ich schon in meinem Bett lag und stumm vor mich hingeweint hatte, aber es mussten schon einige Stunden gewesen sein, denn es war längst Nachmittag. Mittlerweile habe ich mir auch schon eine frische Boxer angezogen und mich tief unter die dunkle, warme und stickige Decke verkrochen.
Ich hatte mich noch nie so elendig gefühlt wie an diesem heutigen Tag. All diese Worte, die ich Jungkook und Namjoon an den Kopf geworfen habe, hätte ich niemals sagen dürfen, denn sie waren nicht nur verletzend, sondern auch überhaupt nicht verdient. Keiner von den beiden war Schuld, ich allein trug die Verantwortung der ganzen Situation.
,,Taehyung, darf ich bitte reinkommen?", erklang Namjoons Stimme erneut durch die Tür und diesmal sah ich vorsichtig unter der Decke hervor. Gerade hatte ich mich einigermaßen wieder beruhigen können, doch meine Augen fühlten sich noch immer vom Heulen angeschwollen an.
,,K-komm rein", schluchzte ich kleinlaut und wischte mir noch schnell die letzten Tränen von meiner Wange weg. Die Tür ging langsam auf und mein besorgter Hyung betrat mein Zimmer, setzte sich zu mir aufs Bett und legte eine Hand auf meine Schulter, die leicht unter der Decke hervorlugte.
,,Tae, ich... wollte mich entschduligen... für mein Verhalten", fing Namjoon murmelnd an und sah mir ehrlich in die Augen. ,,Du hast recht, du bist groß genug, um auf dich selber aufzupassen, ich kann nicht immer sagen, was falsch oder richtig ist. Diese Entscheidung ist allein dir überlassen."
Überrascht erwiderte ich Namjoons Blick, schüttelte jedoch daraufhin nur den Kopf, während ich mich langsam aufsetzte.
,,Du bist nicht derjenige, der sich entschuldigen soll. Eigentlich bin ich es, der sich bei dir entschuldigen sollte", gab ich schuldbewusst zurück und senkte wieder den Blick.,,Meine Worte waren unangebracht und wahrscheinlich habe ich dich wirklich damit verletzt... Du willst doch nur, dass es mir gut geht. Und das kann ich verstehen."
Ein erneutes Schluchzen entkam mir und krampfhaft presste ich meine Lippen aufeinander. Ich wollte nicht so schwach vor Namjoon sein, ich wollte ihn nicht noch mehr enttäuschen.
,,Es tut mir leid, Hyung", gab ich reuevoll zurück und in dem Moment nahm er mich in seine Arme, drückte mich einmal fest an sich.,,Ach Taehyung... ich hab dich so lieb. Ich kann dir nie wirklich lange böse sein, das weißt du", hauchte er mir zu, wodurch er mir aufgrund der Worte ein leichtes Lächeln auf meine Lippen zauberte. Ich drückte ihn noch fester und legte meinen Kopf auf seine Schulter ab.
,,Ich hab dich auch lieb, Hyung~"Für eine Weile verweilten wir so, Brüder Arm in Arm, ehe wir uns schließlich wieder voneinander lösten.
,,Aber verrate mir bitte eins, Hyung: Warum hegst du einen so großen Hass gegen Jungkook?", fragte ich vorsichtig, aber auch neugierig, denn bis jetzt konnte ich Namjoons Verhalten noch immer nicht ganz verstehen. Jungkook hatte ihm doch noch nie etwas angetan, soweit ich es wusste. Wieso also konnte er den Stripper überhaupt nicht leiden?
Ein leises Seufzen kam ihm über die Lippen und er lehnte sich nachdenklich gegen die Wand, während er seine Beine zu einem Schneidersitz kreuzte.,,Nun... um ehrlich zu sein ist Jungkook einer der Gründe, warum ich überhaupt auf Eunji getroffen bin", fing Namjoon schließlich an zu erzählen.
,,Das war vor circa einem Jahr, wenn ich mich nicht irre. Nun... Ich war zwar nicht wirklich ein Partykind, aber einmal kam Hoseok auf den brillanten Plan mich zum Feiern zu bewegen. Anfangs habe ich total protestiert und mich dagegen gewehrt, denn mich zu Tode saufen und in einer stickigen Menschenmenge zu tanzen klang meiner Meinung nach nicht gerade nach Spaß. Doch irgendwann hat er mich doch dazu überreden können und wir waren genau in dem Stripperclub gewesen, wo auch du mit Yoongi warst."
Ich hätte niemals erwartet, dass Namjoon sich dazu bewegen lassen konnte, feiern zu gehen und das ausgerechnet auch noch in diesem Stripperclub. Nur wieso hatte er mir nie davon erzählt?
,,Jeder kannte diesen einen Stripper, auch wenn er total neu in seinem Job war. Jeon Jungkook war sein Name. Er war der Fuckboy schlechthin, fickte jeden, der nicht bei drei auf dem Baum war und brach Dutzenden Mädchen das Herz. Selbst bei Männern war er recht angesehen. Deshalb wollte ich nichts von ihm, er hat mich sogar kurz angesprochen, stell dir das vor. Naja, aber als ich im Club saß, gedankenverloren in meinem Cocktail herumgerührt habe und wartete, bis ich Hoseok endlich nach Hause schleppen durfte, da setzte Eunji sich plötzlich total betrunken neben mich. Und da Alkohol ja grundsätzlich gern die Zunge lockert, habe ich hören dürfen, wie sehr ihr Herz eigentlich gebrochen war und das nur wegen Jungkook. Er habe sie um den Finger gewickelt, sie ins Bett bekommen und anschließend wieder fallen gelassen. Seitdem hege ich einfach nur einen enormen Hass auf ihn...", beendete Namjoon schließlich seine kurze Geschichte und sah nur bedrückt auf seine Hände.
Für einen Moment herrschte reinste Stille in meinem Raum und mal wieder hörte man nur das Ticken der Wanduhr.
,,Das habe ich nie gewusst...", hauchte ich fassungslos und biss mir verzweifelt auf die Lippen.
,,Das konntest du auch nicht wissen, Tae. Das war zu dem Zeitpunkt, als ihr auf Klassenfahrt wart und es gab für mich auch keinen Grund dir von diesem Vorfall zu erzählen. Ich wusste ja nicht einmal, dass ihr auf die gleiche Schule geht."
Namjoon machte eine kurze Pause, um Luft zu holen, ehe er mich auf einmal vollkommen ernst ansah.,,Kannst du jetzt verstehen, warum ich dich von ihm fernhalten will? Ich will nur nicht, dass dir das gleiche widerfährt wie Eunji, denn als wir uns näher kennenlernten, habe ich erst nach und nach verstanden, wie sehr sie sich in Jungkook verliebt hat."
Ich kaute weiterhin auf meiner Lippe herum, diesmal jedoch nur noch stärker, sodass ich sie mir beinahe schon blutig biss. Doch es interessierte mich gerade kein Stück, allein das Gedankenchaos in meinem Kopf benötigte schon meine halbe Aufmerksamkeit.
,,I-ich kann ihm aber nicht aus dem Weg gehen...", murmelte ich mit zittriger Stimme und krallte meine Finger in die Decke. Namjoon warf mir einen fragenden Blick zu und schüttelte verständnislos den Kopf.
,,Wieso?", hakte er leise nach und mit vor Schmerz glänzenden Augen sah ich wieder zu ihm auf.
,,Weil ich mich längst in ihn verliebt habe..."
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𝐒𝐰𝐞𝐞𝐭 𝐃𝐞𝐬𝐢𝐫𝐞ᵏᵒᵒᵏᵛ ✓
Fanfiction🅒🅞🅜🅟🅛🅔🅣🅔🅓 Man brennt für seine Leidenschaft, steckt Herzblut und Seele darein. Egal, was es ist, man sollte sich dafür auch nicht schämen. Und Jungkook steht für seinen Job wortwörtlich in Flammen, schreckt keinesfalls zurück fremden Leuten...