✾Kapitel 39✾

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T A E H Y U N G
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Mit einem müden Lächeln sah ich noch Namjoons Auto hinterher, als es losdüste, ehe es schließlich um die nächste Ecke verschwand und ich mich auf den Weg ins Gebäude machen konnte. Yoongi wartete schon geduldig vor dem Eingang auf mich, während er seinen Blick desinteressiert über die anderen Schüler schweifen ließ, die gerade das Gebäude betraten.

Doch als er mich erblickte, wurde seine Miene augenblicklich ein wenig heller und sofort stieß er sich von der Wand ab, an der er gelehnt hatte und kam auf mich zu.

,,Wie geht's dir, Tae?", fragte er mich, wie jeden Morgen in dieser Woche auch schon. Mit einen leichten Lächeln nickte ich nur kurz.
,,Mir geht es besser als in den letzten Tagen. Ich denke, ich schaffe das schon, ich werde über Jungkook hinwegkommen."

Trotzdem verspürte ich bei seinem Namen einen leichten Stich in meiner Brust und kurzer Schmerz machte sich in meinem Körper breit. Es würde ein langer Weg werden, doch ich war fest entschlossen es zu schaffen.

Auch Yoongi lächelte jetzt leicht, vor allem aber erleichtert.
,,Das freut mich, Kleiner. Es hat mich echt geschmerzt, dich so zu sehen."

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Die Unterrichtsstunde zog sich bis zur Pause wie Kaugummi in die Länge, doch als es endlich zur Halbzeit klingelte, stürmten alle wie eine Horde Bisons aus dem Klassenzimmer. Ich hatte es nicht wirklich eilig Pause zu machen, stattdessen schlenderte ich gemütlich als Letzter aus dem Klassenzimmer und begab mich nach draußen in eine Ecke des Pausenhofs. Seit neustem hatten Yoongi und ich einen neuen Lieblingsplatz gefunden; eine Mauer, die an den Wald angrenzte, in der ich und Jungkook einmal gegangen waren. Da, wo er mir die alte Jagdhütte seines Großvaters gezeigt hatte und wo ich gedacht hatte, in ihn etwas Besseres zu sehen als nur einen Fuckboy.

So gut es ging versuchte ich die Erinnerungen daran zu verdrängen und kletterte stattdessen auf die Mauer hinauf, um hier auf Yoongi zu warten. Doch zu meiner Verwunderung kam er nicht. Minuten vergingen und das einzige, was ich beobachten konnte, waren andere Schüler, wie sie als Clique zusammensaßen und miteinander tratschten oder gegeneiner Fußball oder Basketball spielten.

Ein wenig frustriert war ich schon, denn wenn ich mir alle so ansah, schienen alle glücklich und zufrieden zu sein. Ich hingegen fühlte mich auf einmal total fehl am Platz und vollkommen allein.

,,Taehyung?", ertönte es plötzlich hinter mir, doch wo ich anfangs gedacht hatte, dass es Yoongi war, war er es doch nicht. Es konnte nicht Yoongis Stimme sein, doch der Klang, der eben nach mir gerufen hatte, war mir keinesfalls unbekannt. Überrascht drehte ich mich um und... tatsächlich.

Mein Herzschlag stieg von einer Sekunde auf die andere auf 180 und so langsam hatte ich das Gefühl, dass ich  verlernt hatte zu atmen.

Jungkook...

Was machte er hier? Sonst ging er doch nie freiwillig zur Schule? Auch wenn er nicht wirklich auf dem Schulgelände war, Jungkook befand sich dennoch hier... vor mir... und er lächelte mich traurig an. Wie gern wäre ich jetzt einfach die Mauer heruntergesprungen und hätte mich in seine Arme geworfen, doch ich konnte dem Drang noch gerade so widerstehen.

Er war nie mein Freund gewesen, ich hatte gar nicht das Recht mich in seine Arme zu werfen. Und meine Verzeihung hatte er gar nicht erst verdient.

Also warf ich ihm nur einen kalten Blick zu und krallte meine Hände an den Stein der Mauer.
,,Was willst du?", fragte ich scharf und Jungkook schien tatsächlich überrascht über meine abweisende Art zu sein. Dennoch ließ er sich nicht davon unterkriegen, stattdessen hielt er weiterhin meinem Blick stand.

,,Ich wollte nur wissen, wie es dir geht, Tae", gab er ehrlich zu und diesmal konnte ich nicht anders als verdutzt zu gucken. Konnte ich ihm wirklich glauben? Interessierte er sich wirklich für mich oder wollte er mich nur erneut um den Finger wickeln und mich nur noch tiefer fallen lassen?

,,Du solltest gehen!", zischte ich nur und versuchte dabei so angewidert wie möglich zu klingen und tatsächlich schaffte ich es sogar die Worte sicher und ohne zitternde Stimme über die Lippen zu bringen. Doch Jungkook hörte gar nicht darauf, was ich gesagt hatte, stattdessen kletterte er zu meiner Verunsicherung einfach zu mir auf die Mauer drauf und setzte sich zu mir.

,,Du würdest mich nicht loswerden wollen", gab Jungkook von sich selbst überzeugt zurück und starrte so wie ich auch auf den Pausenhof vor uns.
Wie konnte Jungkook nur so sicher sein, dass ich so dachte? War ich wirklich so leicht zu durchschauen?

,,Verdammt! Geh doch einfach!", versuchte ich es erneut, doch diesmal hatte er mich definitiv verunsichert, denn meine Stimme zitterte beinahe wie Espenlaub.
,,Geh!"

Jungkook beugte sich daraufhin jedoch nur zu mir vor und flüsterte mit mir einer weichen Stimme ins Ohr. Sofort versteifte ich mich am ganzen Körper und war nicht in der Lage mich anderweitig zu bewegen. Warum musste Jungkook ausgerechnet heute kommen, wo ich doch versucht hatte ihn zu vergessen? Machte es ihm Spaß mit mir zu spielen? Mochte er es, mich leiden zu sehen?

,,Warum sollte ich?~", raunte er mir ins Ohr, wodurch mir eine Gänsehaut den Rücken hinunterjagte.
,,Weil du nervst!", zischte ich leise, nur leider nicht überzeugend genug. Dennoch bedachte ich ihn mit einem dunklen Blick, ehe ich Anstalten machte von der Mauer runterzuklettern. Ich musste hier definitiv weg, sofort!

Doch vollkommen unerwartet spürte ich plötzlich wie zwei starke Arme sich um mich schlangen und mich an eine warme Brust drückten. Zu überrascht davon quiekte ich einmal auf, als mir schließlich klar wurde, was Jungkook da eben getan hatte. Sofort versuchte ich mich aus seinem Griff zu befreien, doch vergebens, er war einfach zu stark.

,,J-jungkook! Lass mich los!", rief ich panisch, doch er dachte gar nicht erst daran.

,,Ich werde dich nicht loslassen, Tae, und weißt du auch warum?", wisperte Jungkook mir zu und sofort stoppte ich das um mich Herumschlagen, stattdessen hielt ich wie erstarrt inne und hielt die Luft an.

,,Weil ich dich brauche~", hauchte Jungkook mir zu und in seiner Stimme schwang kein Ton des Sarkasmus oder Spottes mit. Er nannte mich sogar bei meinem richtigen Namen und nicht mehr bei meinem Kosenamen.

,,W-was...?", stotterte ich ungläubig und weitete meine Augen. Ich konnte nicht glauben, dass er es ernst meinte, denn wieso sollte er ausgerechnet mich brauchen, wo es doch so viele andere bessere Menschen gab?

,,Du hast schon richtig gehört, Tae, ich kann nicht ohne dich. Ich brauche dich... ich brauche dich, weil ich dich liebe~"

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𝐒𝐰𝐞𝐞𝐭 𝐃𝐞𝐬𝐢𝐫𝐞ᵏᵒᵒᵏᵛ ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt