Kapitel 14 - Der eine Ritter

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**Reys Sicht**

Genervt lief ich durch die langen Gänge der Supremacy. Ich war mittlerweile fast in jedem Raum des Schiffes gewesen, doch die Ritter von Ren waren nirgends zu finden. Wahrscheinlich war Bens Situation nicht gerade spannender als meine. Sicherlich hatte er General Hux gefunden, dieser hielt sich ja eigentlich immer in der Kommandozentrale auf. Aber ihn für ein paar Stunden zu beobachten, stellte ich mir schrecklich vor.
Ich konnte froh sein, dass ich diese Aufgabe nicht bekommen hatte.
Plötzlich zog mich lautes Gerede aus meinen Gedanken. Neugierig schaute ich um die Ecke und erblickte die Ritter von Ren. Vorsichtig trat ich einen Schritt näher und versuchte dem Gespräch zu lauschen. Doch bevor ich genauer verstand, um was es in dieser Unterhaltung ging, hob auf einmal einer der Ritter die Hand. Irritiert blickte ich den Ritter an und stellte fest, dass es der gleiche war, der sich schon am Anfang gegen Ben gestellt hatte.
Er wirkte sehr zierlich und wenn man zum Vergleich die anderen Ritter anschaute, passte dieser nicht ins Gesamtbild hinein. Als er seine Hand wieder runter nahm, nickten die anderen Ritter ihn nur an und verschwanden in der nächsten Sekunde schon um die Ecke.
Langsam trat ich aus meiner Deckung und vergewisserte mich noch einmal mit einem kurzen Drehen um mich selbst, dass ich auch wirklich alleine war.
Als ich mich davon überzeugt hatte, ging ich unsicher in die selbe Richtung, wie die der Ritter. Eigentlich wollte ich ihnen gar nicht folgen, da mir diese schwarzen Gestalten nicht ganz geheuer waren. Aber mit keinen neue Informationen zu Ben zurückzukehren, wollte ich auch nicht.

Nachdem ich das Ende des Ganges erreicht hatte, veränderte sich meine Miene schlagartig. Vor mir befanden sich mindestens sieben Türen je an einer Seite und hinter einer von ihnen, befanden sich die Ritter von Ren. Meine Motivation vierzehn Türen nach diesen gruseligen Gestalten abzusuchen, verschwand schon in der ersten Sekunde. Mit einem Stöhnen ging ich auf die erste Tür zu und begann an ihr zu lauschen. Nichts.
Gerade wollte ich auf die nächste Tür zu gehen, als ich plötzlich einen Schlag auf den Hinterkopf bekam und alles um mich herum schwarz wurde.
Nach einiger Zeit, öffnete ich wieder meine Augen und bemerkte, dass ich mich immer noch an der gleichen Stelle befand, an der ich niedergeschlagen wurde. Verwirrt darüber versuchte ich aufstehen, was mir nach einigen Versuchen dann auch endlich gelang. Mit wackeligen Beinen stand ich wieder in dem schwarzen Gang und schaute mich um. Als ich niemanden erblickte, beschloss ich wieder zu Ben zurückzugehen. Es machte für mich keinen Sinn mehr, hier noch weiter herumzulungern. Langsam machte ich mich auf den Rückweg. Ich musste aber immer mal wieder anhalten, weil mir manchmal etwas schlecht wurde.
»Der Schlag scheint dir ja ganz schön zugesetzt zu haben«, hörte ich auf einmal eine Stimme hinter mir sprechen. Erschrocken drehte ich mich um und starrte direkt in das vermummte Gesicht, von einem der Rittern von Ren.
»Was? Hast du solche Angst vor mir?«, fragte mich der Ritter mit einem lachen in der Stimme. Statt ihm zu antworten, gab ich nur einen finsteren Blick zurück.
»Ich nehme das als ein ja«, sprach der Ritter amüsiert und kam dann einen Schritt näher auf mich zu. Ich blieb jedoch standhaft und bewegte mich nicht von der Stelle. In mir machte sich die Unsicherheit breit aber diese wollte ich dem Ritter nicht zeigen.
»Weißt du Rey, du solltest lieber nicht immer so neugierig sein. Das könnte irgendwann noch böse für dich enden«, erklärte er mir.
Wie eine Maske, fiel mir meine gespielte Sicherheit vom Gesicht. Wie konnten mich diese Worte, nur so aus der Fassung bringen? Es war doch nur leeres Gerede oder? 

Als ich mich wieder der Person vor mir zuwandte, bemerkte ich, dass es der selbe zierliche Ritter von vorhin gewesen war. Dann fiel mir auch noch auf, dass sein Erscheinungsbild Ähnlichkeit mit meinem hatte. Ich war zwar etwas größer aber dafür war er breiter gebaut. Was natürlich auch von seiner Kleidung kommen konnte. Trotzdem sagte mir mein Gefühl, dass etwas mit diesem Ritter nicht stimmte. Ich beschloss mehr über ihn zu erfahren und fing deswegen an ihn mit fragen zu löchern.
»Wieso warst du nach eurer Ankunft so sauer auf Ben?«, wollte ich wissen.
»Weil er es verdient hat«, gab mir der Ritter als Antwort wieder.
»Und wieso hat er es verdient?«, hacke ich noch einmal nach.
»Das braucht dich nicht zu interessieren, zumindest jetzt noch nicht«, sagte der Ritter von Ren. Bei seinem letzten Satz, erschien ein großes Fragezeichen in meinem Kopf. Diese Unwissenheit, löste eine erneute Neugier in mir aus.
»Worauf willst du hinaus?«, fragte ich daraufhin.
»Bist du schwer vom Begriff? Du wirst noch früh genug herausfinden, was ich damit meine und das muss dir als Antwort reichen«, erklärte mir der Ritter leicht sauer.
Ich hatte wohl einen wunden Punkt getroffen. Es schien so, als ob er sehr schnell reizbar war. Dieses nutze ich aber aus, da ich dieses Verhalten schon kannte. Ben benahm sich fast genauso und deshalb wusste ich auch, wie ich damit umgehen sollte.
»Wieso hast du vorhin beim dem Gespräch mit den anderen Rittern, auf einmal die Hand gehoben?«, wechselte ich schnell das Thema.
»Weil ich bemerkt habe, dass du uns belauscht hast«, sagte mir der Ritter. Verdutzt schaute ich ihn an, der kurz danach seine Arme verschränkte.
»Und selbst als wir verschwunden waren, bist du uns hinterher gelaufen. Also musste ich dich irgendwie los werden«, sprach er weiter.
»Warte, dann hast du mich niedergeschlagen?«, fragte ich entsetzt.
»Ja, habe ich und das sollte eine Warnung sein. Halte dich fern von uns. Wenn du dich nicht daran hältst, wird es dir schlimmer ergehen, als nur Kopfschmerzen und eine Platzwunde am Hinterkopf zu haben«, warnte der zierliche Ritter mich und ließ mich einfach stehen.
Skeptisch blickte ich ihm noch kurz hinterher, bis ich mich dann selber in Bewegung setzte und den Rückweg ansteuerte. Ich hatte zwar nicht herausgefunden, ob die Ritter von Ren sich wirklich mit Hux zusammen getan hatten. Doch bei einer Sache war ich mir sicher. Sie hatten ein Geheimnis. Aber welches?

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Ich bin letzte Woche krank geworden und deshalb konnte ich kein neues Kapitel hochladen. Es wird wahrscheinlich auch in nächster Zeit dabei bleiben, dass ich nur ein Kapitel pro Woche hochladen werde. Meine Ausbildung hat diesen Montag begonnen und daher ist es momentan etwas stressig für mich. Hoffe ihr versteht das!

THE LAST 𝐃𝐄𝐂𝐈𝐒𝐈𝐎𝐍Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt