Kapitel 24 - Acuras

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**Reys Sicht**

Jeder Tag war wie der andere. Aufstehen, suchen, trainieren und am späten Abend enttäuscht zurückkehren.
Drei Wochen musste ich das schon über mich ergehen lassen und nichts änderte sich. Als ich auf dem blauen Planeten ankam, fühlte ich mich meinem Ziel so nah wie nie und fing mit Eifer auch direkt an nach Antworten zu suchen. Was sich aber als ein ziemlicher Misserfolg herausstellte und mich dazu verdammte, meine Hoffnung allmählich zu verlieren. Doch so schnell gab ich nicht auf, ich wollte meine Eltern finden und sie endlich in meine Arme schließen.
Ich glaubte einfach nicht, dass sie tot waren. Etwas in mir spürte, dass sie noch lebten und ich diejenige war die sie finden sollte. Trotzdem hing mir bei diesem Gedanken ein Kloß im Hals. Wie sollte ich ihnen bloß gegenüber treten? Vielleicht wollten sie mich ja nicht sehen und das Schicksal machte sich nur einen Spaß mit mir. Schnell schüttelte ich mich, um diesen Gedanken aus meinem Kopf zu verbannen und stand mit einem Ruck aus meinem sehr kleinen Bett auf und machte mir ein Frühstück.
Nachdem ich damit fertig war, ging ich mit meinem Lichtschwert aus dem Transporter und wollte wie immer in die selbe Richtung gehen, in der ich meine Eltern vermutete. Doch ich stoppte mich mit einem kurzen Stolpern selber und als ich meine Hand, über das worüber ich gefallen war, ausstreckte, hielt ich etwas leicht goldenes zwischen meinen Fingern. Schnell wischte ich den Dreck von dem mir noch unbekannten Objekt und hielt es danach ins Licht. Ich erkannte ein Medaillon, mit einem Gold hinein gedrücktem K darauf.
Ungläubig blinzelte ich es ein paar mal an, bis mir ein seltsamer Gedanke in den Kopf schoss und ich wie als wäre die Erste Ordnung hinter mir her, in Richtung Wald lief. Ich verspürte den Drang in ihm nach etwas zu suchen und egal was es war, ich wäre bereit mich dessen zustellen.

Ein paar Stunden vergingen und ich irrte immer noch wie eine Verrückte durch den dichten Wald. Doch langsam wurde es mir zu viel und setzte mich schlussendlich außer Atmen auf einen kleinen Steinvorsprung, der hoch aus der Erde hervor stach. Ich ließ meinen Blick über die hochgewachsenen Bäume schweifen und aß dabei mein selbst geschmiertes Brot.
Unsicher wie meine Reise weiter gehen sollte, rupfte ich an den enden meiner Jacke. Ich hatte sie mir vorhin übergezogen, weil die Temperaturen hier meistens nicht besonders angenehm waren.
Als ich mich wieder erhob, fiel mir plötzlich das Medaillon aus meiner Seitentasche und knallte auf den harten Stein.
»Oh nein, bitte nicht!«, schrie ich panisch auf und eilte darauf zu. Mit zittrigen Fingern betrachtete ich das Schmuckstück und stellte schnell fest, dass es unversehrt war. Erleichtert atmete ich aus und wollte es gerade wieder in meine Tasche zurückstecken, als ich ein kleines Scharnier an der linken Seite entdeckte.
»Komisch, das ist mir vorhin noch nicht aufgefallen«, zog ich überrascht meine Augenbrauen hoch. Ich öffnete es und zum Vorschein kam ein kleines Bild. Auf der Innenseite des Deckels stand noch ein kurzer Text, der mit einer bildschönen Schrift eingraviert war.
»Es ist nicht die Zeit von der wir lernen, es sind die Menschen die wir lieben und uns Hoffnung schenken.«
Gespannt las ich die Wörter in dem Anhänger und musste schwer schlucken, als ich es tat. An irgendetwas erinnerten sie mich, doch an was? Auch das Bild kam mir bekannt vor, es sah wie ein Familien Foto aus. Eine junge Frau mit zwei Kindern und einem Mann waren dort abgebildet. Die kleinere von beiden, hatte Ähnlichkeit mit mir aber das war unmöglich.
»Rey...«
Erschrocken riss ich die Augen auf und mein Kopf eilte in Sekunden schnelle nach oben. Hatte dort nicht gerade jemand meinen Namen gesagt? Fragend sah ich mich um, dabei immer stets die Hand an meinem Lichtschwert, was an meinem Gürtel steckte und erneut hörte ich ein leises:
»Rey«, flüstern.
»Wer ist da?«, rief ich aufgebracht. Jedoch bekam ich keine Antwort und das machte mich wütend. Mit einem Rutsch hangelte ich mich von dem riesigen Stein und hatte mit einem lauten Aufprall, wieder festen Boden unter den Füßen.

Ich suchte die Gegend ab, fand jedoch niemanden. Genervt schoss ich einen Stein weg und richtete meine Aufmerksamkeit auf ihn, als ich bemerkte das es sich um einen Kieselstein handelte.
»Wieso befindet sich hier mitten im Wald ein Kieselstein?«, fragte ich mich selber. Ich richtete mich wieder auf und vernahm dann plötzlich ein Rauschen.
Ich folgte meinen Ohren und stand wenige Minuten später vor einem schmalen Fluss. Das war wohl die Antwort auf meine Frage und wahrscheinlich lag dieser Stein so weit entfernt vom Ufer, weil ihn sich irgendein kleines Wesen geschnappt hatte und damit abgehauen war. Mit einem Sprung überquerte ich den Fluss und stand, mit einem zufriedenen Grinsen, auf der anderen Seite. Urplötzlich riss ich meine Augen weit auf, als ich nicht weit von mir entfernt eine kleine blaue Gestalt entdeckte. Sie war nicht größer als ein Teelöffel und schien auch ein wenig durchsichtig zu sein, fast wie ein Geist. Als ich aber ein paar Schritte drauf zu gehen wollte, flog es auf einmal vor mir weg und verschwand hinter den vielen Bäumen. Schnell rannte ich dem blauen Schimmer hinterher.

Wenige Minuten später hatte ich den Wald verlassen und stand auf einer riesigen Grasfläche. Als ich mich nach dem kleinen Wesen umsah, erkannte ich wie es gerade um die Ecke bog und die restlichen Bäume hinter sich ließ.
Rasch steuerte ich auf die selbe Richtung zu, erkannte aber aus dem Augenwinkel eine kleine Turmspitze, die sich über einige Bäume hinaus streckte. Neugierig rannte ich darauf zu und was dann zum Vorschein kam, verschlug mir die Sprache. Ein mächtiges Schloss, mit etwa acht Türmen aus Gold und einer weißen Wand nahm mir die Sicht. In der Mitte des Gebäudes stand in der Mauer eingemeißelt der Buchstabe K. Es sah genauso aus, wie das aus dem Anhänger. Ob sie wohl zusammen gehörten?
In meinem ganzen Leben, hatte ich noch nie so ein schönes Schloss zu Gesicht bekommen. Eigentlich hatte ich bisher noch keins gesehen und auch wenn Maz Kanatas Wohnsitz einem Schloss schon sehr ähnelte, war es eher wie eine Burg aufgebaut. Ein blaues Schimmern gewann meine Aufmerksamkeit und sofort erkannte ich, dass es sich um das Wesen, was wie ein Geist aussah, handelte. Es wartete, bis ich fast bei ihm war, nur um dann mit einem leisen Wehen, hinter der Schlosstür zu verschwinden. Mit wackeligen Beinen blieb ich vor dem Gebäude stehen und berührte vorsichtig mit meinen Finger das Holz der Tür, auf dem an allen vier Seiten ein Muster aus Eisen geschnürt war.
Quietschend ging diese auf und erlaubte mir einen Blick in die Eingangshalle, die sich vor mir erstreckte. Mir blieb der Mund offen stehen.
»Wow«, verließ es meine Lippen. Zögerlich aber zugleich überwältigt trat ich ein und schaute mich neugierig um.
»Hallo? Mein Name ist Rey und ich wollte Sie eigentlich nicht stören aber ein unbekanntes Wesen hat mich hier her geführt«, sagte ich in den großen Raum und merkte kurz darauf, wie blöd diese Worte klangen. Wer würde mir schon glauben, dass ich einem Geist begegnet war? Wie aus dem Nichts, öffnete sich eine weitere Tür und ließ mich leicht zurückschrecken.
Doch die Neugier packte mich erneut und ich lief ohne groß nachzudenken darauf zu. Als ich eintrat erfasste ein helles Leuchten den Raum und eine Gestalt, genauer gesagt ein Mann, kam aus einem Buch, was sich in der Mitte des runden Zimmers befand, zum Vorschein.
»Guten Tag Prinzessin Rey, willkommen zurück auf Acuras«, verbeugte er sich.

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Was hat es wohl mit diesem seltsamen Mann auf sich? Leider wiederholen sich viele der Wörter. Ich versuche daran noch zu arbeiten, kann aber nicht versprechen das alles perfekt wird.

THE LAST 𝐃𝐄𝐂𝐈𝐒𝐈𝐎𝐍Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt