Kapitel 58

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_Jungkook_

Noch nie zuvor hat mir jemand seine Hand auf den Mund gedrückt.

Ich überrasche mich selbst, als ich nichts tue und es einfach zulasse.

Unsere Blicke lösen sich nicht voneinander und ihre Tränen hören nicht auf, ihre Augen zu verlassen.

Wenn mich meine Wahrnehmung jetzt nicht komplett täuscht, bin ich mir sicher das alles andere um uns herum, genauso wie wir, verstummt sind.

Wir sind verstummt aber ihre Blicken sagen viel. Davor ist mir das nicht aufgefallen aber ihre Augen erzählen mir alles.

Sie erzählen von ihrer Angst.
Sie hat Angst, es scheint so als wäre sie dieser Angst seit einer Ewigkeit ausgesetzt.

Sie erzählen von Hass.
Dieser Hass geht an alle die ihr jemals Schmerzen zugefügt haben. Die Schmerzen waren nicht immer körperlich.

Wenn die Augen wirklich der Spiegel zu Seele sind, ist ihre Seele voller Hass und Angst.

Sie hasst mich auch und hat Angst vor mir.

Die Angst verstehe ich, schließlich wurde sie von mir und Jimin verfolgt und dann mitgenommen.

Doch Irgendwie muss ich auch ihrer Seele Schmerzen zugefügt haben.

Dabei kennt sie mich nicht einmal.
Sie weiß nicht wie viel Schmerz ich zufügen kann, ohne mein Gegenüber zu berühren.

Ich drehe meinen Kopf nicht weg, es interessiert mich nämlich wann sie ihre Hand wegnehmen wird.

Es interessiert mich auch, was sie in meinen Augen sieht.

Sieht sie in meinen Augen was anderes als die endlose Dunkelheit ?

Meine Gedanken, werden mit jeder Minute intensiver. Ich verliere mich in ihnen und bekomme Kopfschmerzen.

Sie wird Ihr Hand nicht wegnehmen , das wird mir mit jeder Sekunde bewusster.

Sie wartet darauf das ich erst meine Hand wegnehmen, da bin ich mir ganz sicher.

Wird sie schreien ? Ich denke nicht.
Wenn sie es aber tut, werde ich nicht so geduldig und fasst schon fürsorglich sein.

Nur langsam hebt sich meine Hand.
Meine gesamte Handfläche ist warm und neben der Wärme meiner Hand, nehme ich noch was anderes wahr.

Ihre Hand entfernt sich auch von meinem Mund.

Unsere Blicke lösen sich weiterhin nicht.

Es herrscht  erneut diese unerträgliche Stille, die von meinen Gedanken zu einem unerträglichen Lärm umgewandelt wird.

Erst als sie spricht, verstummen meine Gedanken.

„..wieso tust du das...?" flüstert sie.

Your Breath // JKWo Geschichten leben. Entdecke jetzt