Kapitel 65

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_Jungkook_

Das Handtuch, welches ich mir beim rausgehen mitgenommen habe, liegt jetzt auf meinem Oberschenkel. Meine Augen sind geschlossen und die Kissen der Couch , drücken sich an meinen Rücken.

Ich bin aus dem Badezimmer, nachdem ich ihr gesagt habe das es zu wenig war.

Eine bessere Antwort ist mir auf die Schnelle nicht eingefallen. Natürlich war es zu wenig aber der Hauptgrund ist, dass ich es nicht zulassen kann, dass ihr was noch schlimmeres passiert als ohnehin schon.

Wir sind der Grund dafür. Ich bin der Grund dafür.

Um ehrlich zu sein, hat sich nichts falsch gemacht. Sie hat nur gearbeitet. Ihren Job gemacht.

Eigentlich hat sie was falsch gemacht.
Sie sieht Rachel so verdammt ähnlich und genau das ist ihr Fehler.

Manchmal denke ich das ich wahnsinnig geworden bin. Mein neuer Job ist nicht der Grund dafür, sondern Rachel.

Sie hat was mit mir gemacht, was mich kaputtgemacht hat.

Sie ist gegangen. Einfach weg. Einfach verschwunden. Einfach ....

„Ihr Boss ruft an." Jin?

Ich öffne meine Augen und er steht vor mir und er hat ein kleines Handy in der Hand.

„ Wie ihr Boss ruft an ?" ich fahre mir durch meine nassen Haare und runzle die Stirn. Ist es ihr Handy ?

Er dreht das Handy zu mir und auf dem kleinen Display ist der eingehende Anruf von ihrem Boss zu sehen.

„Nach dem Chaos wollte ich das Auto sauber machen und ganz ehrlich ? Ich kann nicht schlafen und mir ist nichts besseres eingefallen . Als ich dann angefangen habe , dass Auto sauberzumachen, habe ich die leise Vibration gehört. Zum Glück ruft der Typ tausend mal an, denn dadurch habe ich , nach einer halben Ewigkeit, dieses kleine Ding zwischen den Rücksitzen gefunden."

Ich strecke meine Hand aus und gerade als mir Jin das Handy gibt, lässt der Typ nicht mehr klingeln.

Es ist 7:34 Uhr und der Typ hat ernsthaft 20 mal angerufen.

Ich habe garnicht mitbekommen, dass wir es schon so „spät" haben.

Ich habe seit 22 Stunden nicht geschlafen und trotzdem bin ich hellwach.

„Jungkook, er wird sie bald suchen." Jin hört sich ernst an. Mein Blick löst sich nicht von dem Display.

7:35 Uhr

„Wir wärs, wenn sie mit ihm telefoniert und sagt das sie keine Lust mehr auf die Arbeit hat und kündigen möchte? Wenn sie nämlich jetzt garnicht auf die Anrufe eingeht, wird er Verdacht schöpfen und eine Suchaktion starten. Da bin ich mir ziemlich sicher."

„Und er bedankt sich dann bestimmt für das freundliche Telefonat und wünscht ihr noch alles gute für die Zukunft." die Ironie in meiner Stimme, hätte die Situation echt fast schon lustig gemacht aber halt nur fast.

Jin schnaubt „ Nachdem sie zusammengeschlagen wurde, wäre eine Kündigung nicht unrealistisch."

Mein Blick löst sich jetzt doch von dem Display und ich schaue zu Jin hoch.

„Denkst du ernsthaft, dass ihr Boss sie kündigen lässt ? Ich kenne mich nicht mit der Arbeit von solchen Arschlöchern aus. Aber ich kenne mich mit unserer Arbeit aus und ich stelle mir gerade vor wie ich reagieren würde, wenn du Kündigen wollen würdest." ich legte meinen Kopf schief.

Jin hebt seine Hände.
„Probieren kann man es. Das ist meine Meinung. Sie wird nicht hierbleiben wollen. Wenn sie aber den Kontakt zu dem Typen verliert und dann wegzieht ist es wirklich machbar, dass wir sie ohne weiteres gehenlassen können. Der Boss würde nicht wissen wo sie ist, wir brechen den Kontakt auch ab und sie kann normal weiterleben."

Es könnte so sein. Ich weiß das er recht hat aber ich kann es mir sowas von nicht vorstellen, dass der Typ sie gehenlässt und die Männer von uns...Fuck ich will garnicht wissen, was die aktuell Planen.

„ Deine Meinung ist echt total süß aber Die Welt in der wir leben und in der auch sie lebt ist nicht süß."

Es ist nicht süß.

Es ist auch nicht süß, wie sie gerade in dem riesigen schwarzen Bademantel zum Türrahmen läuft und dann dort stehenbleibt.
Sie verschwindet fast in dem Ding.

Ihre Haare sind nass und ihr Make-up ist weg. Sie sieht viel jünger aus ohne.

Jin folgt meinem Blick und sieht auch zu ihr.

Bevor sie was sagt, wandert ihr Blick zum dem Handy in meiner Hand.

„Mein Handy..." sagt sie leise.

Und im selben Augenblick fängt es an zu vibrieren.

Your Breath // JKWo Geschichten leben. Entdecke jetzt