»Sollen wir Monopoly spielen?«, wollte Jisung wissen. Er hielt das Spiel bereits in seinen Händen und schaute uns aus großen Augen bittend an, allerdings schob Jeongin nur schmollend seine Unterlippe nach vorne.
»Das spielen wir immer, wenn wir irgendwelche Brettspiele spielen!«, beklagte er sich und verschränkte seine Arme vor seiner Brust. Dabei sah er ziemlich niedlich aus, wie ein schmollendes Fuchsbaby und ich konnte nicht anders als zu lächeln. Wie hatte es Jisung all die Zeit über geschafft, ihm so einfach zu widerstehen? Lag das etwa daran, dass die zwei sich kannten, seit sie klein waren?
»Ja, weil es ja auch Spaß macht«, erwiderte Jisung unschuldig und boxte seinen besten Freund. Dieses Mal jedoch gab Jeongin nicht nach, sondern fing an, gegen die Brust meines Bruders zu trommeln und ihn daraufhin mit noch größeren Augen anzuschauen. Er spielte wirklich sämtliche Karten aus, die ihm seine Niedlichkeit bot und es war lustig mitanzusehen, wie Jisung augenverdrehend und schmunzelnd zugleich in die Luft schaute. Im Gegensatz zu mir wusste er ganz genau, wie er Jeongin nicht verfiel. Ich hingegen musste aufpassen, nicht versehentlich ein verträumtes »Aww« von mir zu geben.
»Hab doch Erbarmen, Jisungie. Du spielst auch mit uns so oft Monopoly, dann wirst du es wohl aushalten, auch einmal das zu spielen, was Jeongin spielen möchte«, schaltete ich mich nun ein und stand auf, um Jisung das Brettspiel aus der Hand zu nehmen. Protestierend versuchte er es mir wieder wegzunehmen, allerdings hielt ich es hoch genug, damit er nicht herankam und somit gab er schließlich beleidigt auf.
»Als großer Bruder solltest du eigentlich auf meiner Seite sein«, murrte er leise, doch sein Blick erhellte sich sogleich, als er bemerkte, dass Jeongin ein Spiel aus dem Schrank herauszog. Neugierig trat auch ich näher heran und sah mir an, was dieser herausgesucht hatte und erblickte daraufhin ›Mensch ärgere dich nicht‹. Oh Gott, das würde lustig werden. Wieso nochmal hatte ich mich auf diesen Spieleabend eingelassen? Ich würde sicherlich haushoch verlieren. Und auch Jisung war nicht gerade über die Wahl seines besten Freundes begeistert, aber zumindest war er so nett, dass er nichts dagegen sagte, um Jeongin nicht zu enttäuschen.
»›Mensch ärgere dich nicht‹ ist ein tolles Spiel, Jisungie. Also schau mich nicht so an und akzeptiere es wenigstens dieses eine Mal. Chan ist immerhin auch auf meiner Seite.«
-
Eine halbe Stunde später saßen wir drei konzentriert um das Spielbrett herum, schrien uns gegenseitig an, wieso einer von uns die Frechheit gehabt hatte, einen herauszuschmeißen, freuten uns über unsere Erfolge und lachten uns gegenseitig aus. Entgegen meiner anfänglichen Erwartung machte es tatsächlich Spaß und inzwischen bereute ich ganz bestimmt nicht mehr, zugesagt zu haben. Jeongin hatte recht gehabt, dieses Spiel zeigte, dass wir nicht alles ernst nehmen und auch mal über unser Versagen lachen sollten. Wir nahmen unser Leben ohnehin schon viel zu ernst, also sollten wir lernen, einfach Spaß zu haben. Und das taten wir in vollen Zügen.
»Pabo! Ich war fast im Ziel, was fällt dir ein, mich einfach zu schmeißen? Chan-Hyung, räche mich!«, rief Jisung auf einmal laut und packte mich an meiner Schulter, ehe er mich durchrüttelte. Jeongin prustete vor Lachen los und versteckte sein Gesicht hinter seinen Händen, weil er sich ein wenig davor schämte, vor mir so laut zu lachen. Dabei fand ich ihn genau dann am niedlichsten, sein Lächeln war so unglaublich schön. Dieser Junge allein war schon wunderschön, niemals könnte mich sein Lachen vom Gegenteil überzeugen. Deswegen musste ich leise schmunzeln und schüttelte dann einfach keck meinen Kopf. Nachdem Jisung mich die letzten Male beim Monopoly spielen stets abgezockt hatte, würde ich heute Rache an ihm üben.
»Nö«, grinste ich also und als hätte ich es gewusst, würfelte ich eine Eins. Mit dieser kam ich Jeongin nicht einmal annähernd hinterher, worüber dieser sich total freute. Hastig griff er nach dem Würfel und drei Züge später hatte er es geschafft, seine vierte Figur sicher in ihr ›Zuhause‹ zu bringen.
»Ja! Ich hab gewonnen!«, freute er sich und sprang auf, um glücklich in die Hände zu klatschen und einen kleinen Freudetanz aufzuführen. Sofort fing ich breiter an zu lächeln und beobachtete ihn dabei, wie er seinen Sieg feierte. Den beleidigten Jisung neben mir ignorierte ich völlig, denn in meinen Augen zählte nur noch Jeongin und die ganzen positiven Gefühle, die er in mir auslöste.
Er war die Person, die mir zeigte, was ›Glück‹ bedeutete; die mir zeigte, wie man unbeschwert durch diese graue Welt gehen konnte.
Jeongin war der Sauerstoff, den ich zum Überleben brauchte. Jedoch war die Luft verpestet, mit vielen, giftigen Gasen vermischt. Und trotzdem hörte ich nicht auf zu atmen. Mir war egal, ob ich an den toxischen Stoffen sterben würde. Ich sehnte mich weiterhin nach dem Sauerstoff und ich würde weiterhin versuchen, ihn zu erhaschen, um am Leben zu bleiben. Selbst, wenn es beinahe unmöglich war.
Und aus diesem Grund würde ich weder damit aufhören, Jeongin zu lieben, noch mit ihm Schluss machen. Ich brauchte ihn schlicht und ergreifend an meiner Seite, um zu überleben.
Babyboy❤️✨
Hey, Chanie-HyungBabyboy❤️✨
Ich habe eine gute und eine schlechte NachrichtBabyboy❤️✨
Welche willst du zuerst hören?Chan
Die SchlechteBabyboy❤️✨
Okay ;-;Babyboy❤️✨
Also, Hyuna ist dieses Wochenende mit ihren Freundinnen unterwegs, deshalb will mein Vater mit mir und Hyunjin etwas unternehmen, um unsere Familie zu stärkenBabyboy❤️✨
Bedeutet, dass ich dieses Wochenende nicht vorbeikommen kann ;-;Chan
Und was ist die gute Nachricht?Babyboy❤️✨
Ich habe ja heute die Klassenarbeit in Englisch geschrieben und rate mal, wer alles gewusst hat~Chan
Du?Babyboy❤️✨
Ja ^-^
Ich bin mir sicher, ich werde eine gute Note haben :3Chan
Das freut mich sehrBabyboy❤️✨
Ach Chanie-Hyung, sei nicht so deprimiert :c
Ich hasse es, wenn du traurig bist ;-;Chan
Tut mir leidBabyboy❤️✨
Ich komme nächstes Wochenende wieder zu euch, ja?Babyboy❤️✨
Und dann spielen wir endlich Borderlands 3 durch ^^Chan
Klingt gutBabyboy❤️✨
Willst du es denn noch mit mir spielen...?Chan
Natürlich! Wieso sollte ich es nicht wollen?Babyboy❤️✨
Weiß nicht...Chan
Ach Kleiner...Babyboy❤️✨
Also... ist es abgemacht?Chan
KlarBabyboy❤️✨
Yay~Babyboy❤️✨
Ich liebe dich, Chanie-Hyung :3Chan
Ich liebe dich auchღ-›❀‹-ღ
🖤🖤🖤🖤🖤
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Colorless Rainbow ★ Jeongchan
Fanfiction»Seine Liebe ist die Farbpalette, die meine Welt kunterbunt gezaubert hat. Doch aufgrund seines Misstrauens sind diese Farben dabei, langsam wieder zu verblassen und meine Welt ergraut erneut. Dabei will ich ihn doch einfach nur glücklich machen...«...