𝕋𝕨𝕖𝕟𝕥𝕪-𝔼𝕚𝕘𝕙𝕥

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»Ich möchte Schokolade und Erdbeere«, bat mich Jeongin und sah mit großen Augen zu mir auf. Leicht fing ich an zu lächeln und gab diese Bestellung an den Eisverkäufer weiter. »Und für mich Haselnuss und Vanille«, sagte ich und sah dem Verkäufer dabei zu, wie er unser Eis zubereitete, sodass ich bezahlen konnte. Ich freute mich ziemlich darüber, Zeit mit ihm zu verbringen, ansonsten war immer Jisung dabei gewesen.

Doch heute würden wir beide ganz allein sein. Darum hatte ich Jisung ausdrücklich gebeten.

»Vielen Dank, Chanie-Hyung«, lächelte mich Jeongin überglücklich an, als ich ihm sein Eis gereicht hatte. Sofort verließen wir die Eisdiele und gingen gemeinsam zu dem Park, in dem wir heute ein wenig Zeit verbringen würde. Ich hatte nicht viel geplant, aber ich freute mich sehr auf die Zeit mit ihm. Zumal bereits das schweigende Nebeneinanderherlaufen angenehm war und ich das breite Grinsen auf meinen Lippen nur dank dem Eis, das ich aß, verstecken konnte.

»Dafür brauchst du dich doch nicht bedanken, Jeonginie«, lächelte ich den Jüngeren an und warf ihm einen liebevollen Blick zu. Mit großen Augen sah Jeongin zu mir, bevor er rasch seinen Blick abwandte, damit ich nicht bemerkte, dass seine Wangen einen rötlichen Ton annahmen. Doch dafür war es zu spät, mir war seine leichte Errötung sofort ins Auge gestochen. Seit er das erste Mal meinetwegen rot geworden war, achtete ich nach jeder meiner Taten darauf, ob er es wieder werden würde. Und ich schien Glück zu haben: Jeongins Wangen verfärbten sich nämlich ziemlich schnell dank mir.

»Doch, dafür muss ich dir danken. Du bist immer so nett zu mir, Hyung... das habe ich doch überhaupt nicht verdient«, meinte der Jüngere. Mit jedem Wort wurde er leiser und drehte seinen Kopf mehr von mir weg, weshalb ich nun einfach nach seiner freien Hand griff. Verwundert schaute er mich an und schien nicht zu glauben, dass ich tatsächlich nach seiner Hand gegriffen hatte, aber das liebevolle Lächeln auf meinen Lippen bewies das Gegenteil. Bestärkend drückte ich seine Hand und zog ihn vorsichtig näher an mich heran, damit er meine schützende Wärme spüren konnte und merkte, wie ernst ich das alles meinte.

»Ich liebe es nun einmal, dich glücklich zu machen«, gab ich zurück. Auf meine Worte hin erwiderte Jeongin nun nichts mehr, jedoch hatte sein Gesicht den roten Farbton einer Tomate angenommen, was mich leise zum Schmunzeln brachte. Den restlichen Weg über sagte keiner von uns mehr ein Wort und doch könnte ich nicht glücklicher sein. Genau so hatte ich mir ein perfektes Date vorgestellt.

Unter einer Eiche auf einem Hügel ließen wir uns nieder und aßen einfach friedlich unser Eis. Wir beide schauten uns still um und leerten unser Eis, jedoch wurde mir schnell langweilig, weshalb ich mich nach wenigen Minuten bereits zu Jeongin drehte und seine Haare zwischen meine Finger nahm. Mit großen Augen schaute mich der Jüngere verwundert an, seine Wangen verfärbten sich wieder und schüchtern drehte er seinen Kopf weg. Ich aber ließ das nicht zu. Grinsend nahm ich sein Kinn zwischen meine Finger und beugte mich vor, um etwas von seinem Eis zu probieren, da ich meines aufgegessen hatte.

Überrascht quietschte Jeongin auf, da er im selben Moment selbst von seinem Eis hatte kosten wollen, doch ich hatte ihm eine Strich durch die Rechnung gemacht. Ich fing an zu lachen, weil er zum Anbeißen niedlich aussah, weshalb Jeongin beleidigt auf meine Brust schlug und versuchte, mich von sich zu schieben. Allerdings hielt ich ihn fest und so drehten wir uns, wodurch Jeongin plötzlich auf mir lag. Mit großen Augen blickte er auf mich herab, ehe er hastig seinen Blick von mir abwandte, was ich wieder nicht zuließ.

Und dann landete auf einmal, ohne Vorwarnung, sein Eis auf mir.

»Oh Gott, Chanie-Hyung! Das tut mir so schrecklich leid, das wollte ich nicht!«, rief er panisch und zog ein Taschentuch hervor, um mein Oberteil von dem kühlen Eis zu säubern. Perplex blinzelte ich einige Male, wusste nicht ganz, wie ich reagieren sollte, aber dann fing ich an zu lachen. Einfach so. Ich wusste nicht einmal ganz, wieso. Es war einfach zu goldig, wie hilflos er ausschaute.

»W-Wieso lachst du...?«, fragte mich der Jüngere verunsichert und hielt in seine Bewegung inne, um mich verwirrt zu mustern. Ich jedoch lächelte ihn einfach nur breit an und platzierte meine Hand an seinem Nacken, damit er nicht zurückweichen konnte. Augenblicklich wurden seine Augen noch viel größer, doch ich ignorierte das einfach und drückte ihm einen zärtlichen Kuss auf die Nasenspitze.

»Du bist so süß, Jeonginie«, lächelte ich ihn warmherzig an. »Genau deswegen habe ich mich auch in dich verliebt.«

Und das war der Moment, in dem alle Emotionen aus Jeongins Gesicht fielen. Völlig erschrocken starrte er mich an, konnte offensichtlich nicht glauben, dass ich das wirklich gesagt hatte. Dann traten plötzlich Tränen in seine Augen und er legte seine Hände auf seine Augen, um leise aufzuschluchzen. Leicht lächelnd nahm ich ihm die nun leere Waffel aus der Hand. Diese legte ich auf der Wiese neben uns ab, deshalb konnte ich problemlos meine Hände an seine Wangen legen, ihm die Tränen weg streichen und ihn voller Liebe anlächeln. Ich ließ ihn die Zeit, die er brauchte, um sich zu beruhigen und wartete einfach geduldig ab. Mir war bewusst, dass nie zuvor jemand Jeongin gesagt hatte, dass er ihn liebte und diese Worte für ihn einfach noch zu surreal klangen, doch ich meinte sie ernst. Und ich würde sie solange ernst meinen, bis er sie erwidern würde.

»I-Ich habe mich auch in dich verliebt, Ch-Chanie-Hyung...!«

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Colorless Rainbow ★ JeongchanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt