Chapter Nine | ✔️

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K A Y A

Verwirrt steige ich in Flynns SUV. Wo war Nathans grusliges „  Ciao, Kaya" oder was auch immer ihm dieses Mal eingefallen wäre? Jedes Mal kommt etwas, jetzt gar nichts.
„ Tritt ihn am besten nie wieder." warnt mich der Blonde neben mir.
Achso natürlich, er soll mich beobachten wenn ich esse. Wenn ich esse und mich dann jemand beobachtet steigt mein Unwohlsein nich höher als normal.
„ Och jetzt kommt das wieder." seufzend verdrehe ich die Augen.
„ Nein, wirklich Nathan bringt dich um."
„ Würde er nicht." ich schaue aus dem Fenster.
Er lacht auf. „ Denkst du ich kenne ihn nicht?"
Also würde er seinem besten Freund zutrauen, dass er jemanden umbringt. Gute Voraussetzung. Hoffentlich versenken sie mich lieblos im Meer.
„ Hab ich nicht gesagt. Ich sage nur, dass er mich nicht umbringen würde. Wahrscheinlich würde er mir anders wehtun, aber er würde mich nicht umbringen." stelle ich klar und drehe mich wieder Flynn zu. Er blickt kurz zu mir und dann wieder auf die Straße.
„ Sagen wirs so... er kann ziemlich empfindlich sein."
„ Du doch auch." kontere ich.
Er brummt. „ Nein."
„ Du rastest wegen einem Kissen aus." erinnere ich ihn.
Er drückt auf die Bremse, da die Ampel rot wurde und wendet sich zu mir. „ Es geht nicht um das Kissen, sondern dass du frech bist und das solltest du nicht sein."
Ich lehne mich zu ihm vor. „ Hmm, vielleicht müsste ich nicht frech werden, wenn du nett wärst." Der Blonde zieht seine Augenbrauen hoch und ich mache es ihm gleich, während ich anfange zu grinsen. „ Also?"
Seine grünen Augen ziehen sich zusammen. „ Ich bin nett." Er dreht sich wieder zum Lenkrad und die Ampel wird grün.
Wenn „nett" bedeutet ein Mädchen auf sein Bett zu ziehen und zu drohen oder sie gegen eine Wand zu drücken, dann auf jeden Fall.
„ Hmm, nicht immer."
Bis wir wieder auf dem Campus sind, schweigen wir. Ich steige aus seinem Wagen und laufe vor.
„ Unhöflich nicht zu warten." er zieht mich an meinem Handgelenk zurück und stellt sich vor mich.
„ Tut mir leid, ich dachte du holst ein langsames kurzbeiniges Mädchen ein, nächstes Mal warte ich." gebe ich zurück. Wieder brummt er und rollt mit den Augen.
Ich mag das, ich glaube nicht das viele so eine Wirkung auf den Sohn des Rektors haben.
„ Was denn? Ich hab mich entschuldigt."
„ Jaja." er lässt mich los und läuft zum Wohnheim.
Ich gehe neben ihm her und trete ein paar Steine vor mich hin. Flynn hält die Tür auf, sodass ich vorgehen kann. Am Zimmer angekommen, schließe ich auf und Flynn schließt die Tür. Ich lege meine Bauchtasche ab und falle auf mein Bett um meine Schuhe auszuziehen. Als ich wieder aufschaue, zieht Flynn sein Shirt aus. Ich will nicht starren, wirklich nicht, aber ich kann nicht anders. Der Grünäugige ertappt mich dabei, als er sich vom Spiegel wegdreht.
„ Gefällt es dir oder wieso starrst du so?"
Ruckartig wende ich mich ab. Seine Schritte sind leise zu hören, bis er vor mir stehen bleibt. Flynn legt seine Hand an mein Kinn, damit er mein Gesicht zu sich drehen kann.
„ Ich ähm-." setze ich an doch seine Augen machen mich plötzlich nervös. „ Du weißt doch...Das mit meiner Mom."
Er lacht auf. Seine Hand löst sich von meinem Kinn.
„ Jetzt willst du mich doch verarschen." Flynn hockt sich vor mich und ich schüttle den Kopf. Er steht auf und wuschelt durch meine Haare. „ So Kaya, ich muss dir wohl mitteilen, dass du hier auf viele Arten erwachsen werden wirst." 
Mein Gesicht erhitzt. „ Wie meinst du das?"
Natürlich, wusste ich was er meinte, aber irgendwie machte mich sein Satz nervös.
„ Merkst du noch früh genug. Ich geh duschen." sagt er und verlässt mit frischen Klamotten in der Hand das Zimmer.
In der Zeit beschließe ich mich umzuziehen und abzuschminken. Als die Tür wieder aufgeht, binde ich grade meine Haare zu einem Zopf zusammen. „ Kannst du dir endlich ein Shirt anziehen?" ich traue mich gar nicht ihn anzusehen. Auf der einen Seite wollte ich nicht und auf der anderen konnte ich nicht anders.
„ Warum? Macht dich das nervös?" er grinst schelmisch.
Ich stehe auf und richte mein Oversized Shirt, was mir knapp bis zum Knie geht, während ich zum Bett gehe um mein Handy anzuschließen.
„ Du musst nicht für mich deine Hose ausziehen. Ich mein ich weiß, dass ich schon gut aus-."
„ Ich habe eine Hose an und damit - gute Nacht." ich ziehe die Decke über die Schultern.
„ Du bist komisch."
„ Ich habs verstanden." gebe ich als letztes zurück und schließe die Augen. Froh darüber, dass Flynn auch endlich still ist, schlafe ich auch ein.

Am nächsten Morgen mache ich wie gewöhnt meinen Wecker aus. Weniger gewohnt daran, dass Flynn schon wach war, richte ich mich auf.
„ Ich hab dir was zu essen geholt." er zeigt auf meinen Schminktisch. Mein Blick fällt auf die braune Papiertüte.
„ Wer bist du?" frage ich und reibe über meine Augen.
Er lacht. „ Musste was erledigen und hab mir was zu essen geholt. Ich dachte, es wäre unhöflich dir nichts mitzubringen, ich hoffe du isst es auch."
„ Wenn keine Tomaten drauf sind, auf jeden Fall."
„ Sind nicht keine Sorge." er lässt sich aufs Bett fallen.
Ich dagegen stehe auf um mir Sachen rauszusuchen.  Eine schwarze High-waist Jeans und ein kaki-grünes Shirt, mit meinen Sachen gehe ich zur Dusche. Mit nassen Haaren komme ich zurück ins Zimmer, wo ich von Flynns schnarchen empfangen werde. Ich trage wie gewohnt mein Make-up auf, dabei esse ich das Croissant, was Flynn mir mitgebracht hatte. Nachdem ich meine Haare mit einem breiten Kamm durchgekämmt hatte, packe ich meine Sachen zusammen und gehe los.
Als erstes habe ich Literatur und Josh's Gesicht zu sehen erfreut mich. Ich umarme ihn zur Begrüßung. Wir bringen uns kurz auf den Stand, was gestern passiert war. Der Kurs geht schneller vorbei als gewollt. Denn mein nächster Kurs  ist Hip-Hop und ehrlich habe ich keine Lust mich zu bewegen, dazu war mein dritter Kurs Schauspiel.
Nachdem ich mich umgezogen habe, gehe ich in die Tanzhalle und setze mich zu den anderen. Mir fällt ein Mädchen mit lilanen Haaren auf, ihre Piercings lassen mich irgendwie daraus schließen, dass sie etwas mit Flynn und Nathan zu tun hat, aber ich wollte sie nicht zu denen in eine Schublade stecken. Ein braunhaariges Mädchen kommt zu mir und setzt sich neben mich.
„ Hey, bist du auch neu hier?" fragt sie.
„ Ja, ich bin Kaya." stelle ich mich vor.
„ Nura." verrät sie ihren Namen.
Die Kursleiterin kommt und stellt vor was wie dieses Semester machen. Danach sollen wir Übungen machen, welche ich zusammen mit Nura durchführe, nach einer kurzen Erwärmung fangen wir an die Choreografie zu lernen. Für mich ist es nicht schwer, der erste Part besteht auf Basic-schritten, aber es gibt einige die diese noch nicht können, was gar nicht verwerflich war. Nachdem ich mich wieder umgezogen habe, laufe ich direkt in jemand rein. Als ich aufsehe merke ich, dass es Nathan ist.
Was macht er denn hier?

Warum willst du mich?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt