Chapter Fifty-Two

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K A Y A

Die Woche streckt sich ewig. Nathan hat sich nicht einmal blicken lassen, Josh und ich haben jeden Tag etwas unternommen, damit ich Flynn nicht ertragen muss und bezüglich Flynn versuche ich jedes Gespräch aus dem Weg zu gehen. Jedes Mal versucht er mir zu erklären, dass er mir helfen wollte, aber das Einzige was ich weiß ist, dass es weh tut. Es tut höllisch weh Nathan nicht in meiner Nähe zu haben. Dabei kenne ich ihn mittlerweile 3 Wochen, doch es fühlt sich an als wären es Jahre. Ich halte es nicht aus.

Schwer ausatmend drehe ich den Schlüssel im Schloss. Es ist Freitagabend, 21 Uhr, Flynn dürfte nicht da sein, eigentlich. Das grüne Augenpaar durchbohrt mich, aber ich ignoriere es und stelle meinen Rucksack vor meinem Bett ab.
„ Kaya."
Ich falle aufs Bett und ziehe meine Schuhe aus.
„ Rede mit mir." er schließt die Schranktür und dreht sich zu mir. „ Bitte." ich stehe auf, um ein Abschminktuch zu nehmen und mir das Make-up, was ich mir nur raufgezwungen habe, damit ich aussehe wie ein Mensch, weil ich kaum Schlaf bekomme und meine Augenringe vom Schlafmangel und Weinen bis zum Boden hängen, abzuwischen.
„ Ich geh gleich los." Nun schaut er mich durch den Spiegel an, doch immer noch gehe ich nicht darauf ein.
„ Kaya." seine Hand legt sich auf meine Taille und ich drehe mich zu ihm um. Meine Augen mustern sein Gesicht. „ Es tut mir leid." nuschelt er bevor er seine Lippen wieder auf meine legt, aber kurz darauf weiche ich zurück. Ich will ihn nicht küssen, warum auch immer er mich grade geküsst hat, ich will es nicht.
„ Geh lieber." sage ich trocken und gehe an ihm vorbei. Seine Hand umfasst mein Handgelenk. Sodass ich nicht weiter gehen kann.
„ Ich weiß nicht warum ich grade- Ich will einfach nur nicht, dass du sauer auf mich bist."
„ Das hättest du dir vielleicht vorher überlegen sollen, bevor du mich wegen 100 Dollar küsst."
„ Ich hab ihr Geld nicht genommen."
„ Mir egal, das Prinzip ist das Gleiche." Flynn lässt mich los.
„ Wie kann ich das wieder gut machen."
„ Gar nicht." ich schlüpfe in ein paar Chucks und stecke mein Handy in meine Hosentasche.
„ Wo gehst du hin?" fragt er als ich das Zimmer verlasse.
„ Keine Ahnung, hauptsache weg von dir." damit knalle ich die Tür zu und renne den Gang runter sodass er mich nicht einholt.
Ich gebe auf meinem Handy eine Adresse ein und laufe. Es hat nur 50%, aber das muss reichen. Ich stecke mir Kopfhörer in die Ohren. Musik war in den letzten Tagen mein einziger Zufluchtsort. Selena Gomez spricht mir einfach aus der Seele.

Ich klingle und hoffe das jemand aufmacht. Auf dem Weg habe ich wieder angefangen zu weinen. Ich sollte mir ein Auto zulegen, dann wäre ich viel schneller hier gewesen. Ungeduldig wechsle ich mein Gewicht auf meinen Füßen ab. Das Summen ertönt Augenblicke später. Die Treppen nehmen mir erst meinen Mut aber schließlich befinde ich mich im richtigen Stockwerk.
„ Was machst du hier?"
Ich zucke die Schultern und wische mir die einzelnen Tränen, die hochkamen, aus dem Gesicht. Anstatt ihm den Grund zu nennen, umarme ich ihn. Als er sie erwidert, fällt mir ein Stein von Herzen.
„ Ich halt es mit Flynn nicht mehr aus und ich habe nicht viele Möglichkeiten." ich löse mich wieder von ihm.
„ Und?" fragt er etwas erwartungsvoll.
„ Ich..." Das Blut steigt in meine Wangen. „ Vermisse dich."
Sein Grinsen ist breit und seine Grübchen sind zu sehen.
„ Bist du sauer auf mich?" frage ich und muss nochmal über mein Gesicht wischen. Nathan zieht mich sanft in die Wohnung und schließt die Tür.
„ Ich war nie sauer auf dich."
„ Aber-."
„ Flynn ist ein Arsch, genau wie ich, aber ich hätte dich nicht mit den anderen vergleichen sollen." er streicht meine Haare hinter mein Ohr. Mein Herz klopft stärker. Ich spüre es.
„ Du gehst mir aber aus dem Weg."
„ Ich wollte dir nicht noch mehr weh tun."
„ Hast du aber." gebe ich zu. Schnell zieht er mich an sich ran und küsst mich. Meine Hände legen sich an seine Wangen. Er hat mich auch vermisst, ich weiß es. Innerlich freue ich mich, aber ich versuche es nicht nach außen zu zeigen. Ich weiß nicht wann ich die Grenze überschreite. Ich beiße auf meine Lippen, als er sich löst, um mein Grinsen zu unterdrücken,
„ Ey, du kommst hier heulend an, jetzt lächle auch." er kneift meine Wangen zusammen und schüttelt meinen Kopf. Nun kann ich es wirklich nicht mehr unterdrücken. „ Besser."
„ Hab ich dich bei irgendwas gestört?" frage ich nach. Der Braunhaarige schüttelt den Kopf.
„ Kann ich dann hier bleiben?"
„ Wie lange?"
„ Morgen früh?"
„ Hmmm... ich weiß ni-."
„ Zwei Stunden." verkürze ich die Zeitspanne.
„ Nein." er lehnt sich, mit verschränken Armen, an die Wohnungstür. Ich verstehe.
„ Morgen Abend." Nathan rümpft die Nase.
„ Sonntag Morgen." Sein Blick richtet sich zur Decke.
„ Montag Morgen?" frage ich unsicher.
„ Joa darüber kann man reden."
Ich muss kichern. Nathan löst sich von der Tür und zieht mich sanft an meiner Taille an sich ran. Seine Nase streift meine Wange bevor er mich küsst.
Das macht er so oft, aber auch so selten... Ich liebe diese kleine Geste.

Warum willst du mich?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt